Letzten Herbst feierte das Scrub sein Debüt im Portfolio des Direktversenders – endlich bietet Rose wieder ein Bigbike an. Der neu konstruierte Alu-Rahmen mit dem raffiniert ins Sitzrohr geschobenen Dämpfer dient als Plattform für vier Modelle von Freeride bis Downhill. Ursprünglich wollten wir das leichtere Top-Modell Scrub DC3 (17,8 kg) testen mit der Top-Gabel Rockshox Boxxer Ultimate, bekamen aber das günstigere DC2 mit Boxxer Rush RC. Das Bike besitzt eine modern-gestreckte Geometrie mit üppigen Reach (475 mm), doch es fühlte sich nicht zu lang an. Nur wenn wir das Scrub aufs Hinterrad ziehen wollten, war mehr Impuls und Armkraft vonnöten, trotz kleinem Hinterrad.
Das Pummelgewicht des Scrub hat zwei Seiten. Die eine: Die Kilos stabilisieren das Scrub und pressen es satt in die Spur – das ist nicht unangenehm. Wo das leichte Scott auch mal verspringt, panzert das Rose laufruhig drüber. Die andere Seite: logisch, schwer = träge. In schnellen Kurvenwechseln, bei spontanen Geländesprüngen etc. braucht das Rose mehr Körpereinsatz. Dem Fahrspaß tut das aber keinen Abbruch – der ist hoch und überraschend nah dran an den Edelschlitten der Konkurrenz. Bedenkt man, dass man zwei Rose zum Preis von einem Scott kriegt, gelangt man zum Fazit, dass der Fahrspaß alles andere als proportional zum Kaufpreis ansteigt.
Spaßiges Bigbike mit cooler Optik und sehr guter Preis-Leistung. Wem Image nicht so wichtig ist, findet im Scrub einen souveränen Alu-Downhiller in robuster Konstruktion.
Souverän, sicher, laufruhig – das Rose bietet Reserven und liegt satt in der Spur, auch wegen des höheren Gewichts. Kehrseite der Medaille: In Turns wirkt es träger, verlangt mehr Krafteinsatz. - Laurin Lehner, Testredakteur