Pinselohren und Stummelschwanz – die Markenzeichen des Luchses – sucht man beim gleichnamigen Bike von BH zwar vergebens, doch dass das Lynx im finsteren Wald der Konkurrenz flink um die Ohren fährt, dass nimmt man ihm durchaus ab. Denn ihrer schnellsten Katze haben die Spanier für 2021 optisch wie technisch eine umfassende Frischzellenkur verpasst.
Eine aktualisierte Geometrie stand dabei im Vordergrund, aber auch am Rahmen selbst und der Hinterbaukonstruktion wurde kräftig gefeilt. Der neue laut Hersteller 1850 Gramm leichte Rahmen präsentiert sich nun deutlich aufgeräumter: Die Dämpferanlenkung wird nun am Sattelrohr statt am Oberrohr fixiert, eine groß dimensionierte Steckachse soll am Hauptlager für Steifigkeit im Hinterbau sorgen. Ein Plus von 30 Prozent versprechen die Ingenieure allein für diese Konstruktion, ein spritzigerer Antritt und ein präziseres Handling dürften die Folge sein.
Profitieren wird das neue Lynx auch von der neuen Geometrie, die abfahrtsorientierter, aber keineswegs extrem ausfällt. Der Reach wächst leicht um knapp 15 Millimeter auf 456 Millimeter in Größe L, der Lenkwinkel flacht um ein halbes Grad auf 68 Grad ab und die Kettenstreben wachsen von 426 Millimetern wieder leicht an, auf 430 Millimeter. Alle diese Änderungen dürften dem Lynx mehr Sicherheit in der Abfahrt verleihen, die längeren Kettenstreben und der deutlich steilere Sitzwinkel (75,8 statt 73,5 Grad) sorgen aber auch bergauf für eine bessere Sitzposition. Damit und mit dem niedrigeren Stack sollten sich auch steilste Anstiege im Renntempo gut meistern lassen.
Ganz neu für 2021: Wer es in der Abfahrt noch mehr krachen lassen will, oder ein etwas komfortableres und fehlertoleranteres Bike für Touren sucht, kann nun erstmals zu einem LT-Modell greifen. Das Long-Travel kommt ab Werk mit Dropper-Post und bietet dank längerer Gabel und mehr Dämpferhub 120 Millimeter Federweg vorne und hinten. Auf schicke Details wie eine in den Steuersatz integrierte Kabelführung und einen in die Kettenstrebe integrierten Schlagschutz muss man bei beiden Bikes, dem Racebike und dem LT-Modell, nicht verzichten.
Ab 4200 Euro ist das Lynx zu haben, das Einstiegsmodell 8.0 bietet mit komplettem XT-Antrieb, Deore-Bremsen und Fox Performance-Fahrwerk sowie hauseigenen Laufrädern schon viel Performance für’s Geld. Wer Fox-Factory und XT-Bremsen will, muss zum 8.5 greifen, das mit 4900 Euro aber ebenfalls bezahlbar bleibt. Carbon-Laufräder und Anbauteile gibt es ab dem Lynx 9.2 für 6000 Euro, 9.5 und 9.9 markieren mit XTR- beziehungsweise AXS-Komponenten und Preisen von 7300 und 8300 das obere Ende der Fahnenstange. Das bisher einzige LT-Modell mit 120 Millimeter Federweg kostet 5500 Euro.
Weitere Infos zum neuen BH Lynx finden Sie auf der Website des Herstellers.