Lukas Niebuhr
· 23.09.2024
“Federleicht und rennfertig”, “mehr Integration”, “Ein Oiz, das mehr kann als jemals zuvor”. Der spanische Hersteller überschüttet sein neues Orbea Oiz mit Komplimenten. Seit zwei Jahren rockt der Vorgänger die XC-Strecken dieser Welt. Was kann also das Update des begehrten Race-Fullys?
Mit 1740 Gramm (Herstellerangabe) ist der Rahmen des Oiz zwar eine Ecke schwerer als beispielsweise der des letzte Woche vorgestellten BH Lynx SLS (1520 Gramm), aber voraussichtlich 10 Gramm leichter als der Vorgänger, der als teuerste LTD-Version an der BIKE-Waage 1750 Gramm wog. Beim Gesamtgewicht soll es sich in Größe M inklusive Pedalen, Computerhalter und Trinkflasche auf lediglich 9,98 Kilo belaufen.
Mit der Devise “leicht gleich schnell” hat Orbea bei der Konstruktion des Oiz darauf geachtet, überflüssiges wegzulassen und neue Technologien zu verwenden, wie das UFO-Hinterbaudreieck ohne Drehpunkt. Zusammen mit einem verbesserten OMX-Carbon-Layup, sowie einer neugestalteten Carbon-Anlenkung soll so das geringere Gewicht zustande gekommen sein - und das, ohne dass Kompromisse bei Verlässlichkeit und Steifigkeit gemacht werden müssten. Im Gegenteil: Durch eine Optimierung der Sitzstreben-Form, sowie neue und größere Lager soll der Rahmen 12 % steifer sein als der des Vorgängers.
Durch eine neu entwickelte Geometrie soll das Orbea Oiz nicht nur sicherer auf der Abfahrt sein, sondern auch eine bessere Kraftübertragung bieten, die Fahrer oder Fahrerin bei Anstiegen zugutekommen sollte. Das Bike kommt mit 120 mm Federweg - wie gehabt - in degressiver Renn-Abstimmung und Anti-Squat. Zu Beginn des Federwegs ist das Fahrwerk noch recht straff, wodurch das Pedalieren ökonomisch bleibt. Auf Abfahrten, wo mehr Federweg beansprucht wird, soll das Fahrwerk “plüschig” werden, wodurch sich das Orbea Oiz sicherer fahren soll.
Eine interessante Neuerung ist Orbeas Squidlock-Remote am Lenker. Dieser besteht aus jetzt aus zwei Hebeln, die zum einen eine Dropper Post bedienen und zum anderen für die drei Lockout-Positionen des Dämpfers zuständig sind. Außerdem sei Squidlock mit vielen Systemen und Bremshebelschellen von Sram und Shimano kompatibel.
Die neue Lenker-Vorbau-Einheit am Orbea Oiz soll auf den Rennsport abgestimmt sein, indem sie zu Gewichtsreduktion führe und die Lenkpräzision verbessere. Der Fahrer kann zwischen den - racig-langen - Vorbaulängen 75 und 90 mm wählen. Ebenfalls neu ist die Dropper Post MP10. Diese biete 100 mm Verstellweg und sei 419 Gramm schwer - was für die fahrbereite Variosattelstütze samt Zügen etc. ein recht guter Wert wäre - die Stütze allein ist damit im normalen Bereich für XC-Dropper, wie unser jüngster Test mit 15 Modellen zeigt. Zudem sei die Klemmung mit allen Sattelgestellen kompatibel.
Beim Kauf des Orbea Oiz können sich Kunden unter anderem für MP30-LTD- und MP30-Team-Laufräder von Oquo entscheiden. Diese kämen mit einem Crash-Replacement-Programm und Garantie und würden in leichtester Größe 1350 Gramm wiegen. Durch die neuen, hauseigenen Oquo-Naben, würde die Kraftübertragung abermals verbessert werden, da ihre Speichenköpfe näher an der Drehachse angeordnet sind.
Die moderne interne Kabelführung verleiht dem XC-Renner einen optisch ansprechenden Look. Durch das System von Orbea wird ein Wechsel der Lenker-Vorbau-Einheit erlaubt, was eine Wartung der Kabelzüge vereinfachen soll. Der Hersteller wirbt zudem mit seinem Spin Block, einem Lenkeinschlagsbegrenzer, zum Schutz des Rahmens, sowie der Möglichkeit, zwei Trinkflaschen im Rahmendreieck unterzubringen.
Die Marke Orbea zeichnet ihr breit gefächertes Individualisierungs-Programm aus, das auch am Race-Fully Oiz Anwendung findet. Neben den üblichen Upgrades und Farben können beim neuen Orbea-Bike auch die Oquo-Laufräder spezifiziert werden. Die neue Fiberlink-Anlenkung sei nun ebenfalls Teil des MyO-Programms. Das Orbea Oiz kommt in sechs Farben, drei in der OMX-Version und drei in OMR.