Megamo Track Race AXSSchneller Spanier im Einzeltest

Max Fuchs

 · 18.07.2025

Megamo Track Race AXS / 11,4 kg1  / 120/120 mm / 29" / 7399 Euro / Carbon
Fotos: Max Fuchs
Megamo schickt sein Track Race mit Worldcup-Genen und 120 mm Federweg ins Gelände – und greift damit überraschend stark an. Kletterkönig, Abfahrtsass, Marketingbluff? Wir haben's getestet.

Noch nie vom Megamo Track gehört? Zeit, das zu ändern, denn die Spanier haben ihrem Race-Fully für das Modelljahr 2025 einen modernen Anstrich verpasst und steuern nun selbstbewusst auf den deutschen Markt zu. Schnell, performant, reaktiv und aufregend soll das Megamo Track Race sein. Wenn das mal nicht verführerisch klingt! Auftritt zum Test.

KategorieDetails
Federweg120 mm vorn / 120 mm hinten
Laufradgröße29 Zoll
Gewicht (ohne Pedale)11,40 kg
Rahmengewicht2015 g (ohne Dämpfer)
Laufradgewicht4130 g
Laufradträgheit3263 kg·cm²
Systemgewicht (max.)110 kg
Garantielebenslang

Mit vergrößerten Fahrwerksreserven und überarbeiteter Geometrie steckt hinter dem Track Race nun ein Carbon-Fully mit 120 Millimetern Federweg vorn und hinten. In der Entwicklungsphase konnte sich Megamo auf den Profi-Input des eigenen XC-Worldcup-Teams verlassen und will so ein Cross-Country-Bike geschaffen haben, das alle anderen Rennmaschinen sowohl im Uphill als auch im Downhill in den Schatten stellen soll.

KomponenteModell / Spezifikation
GabelFox 34 Float Factory SC Grip SL
DämpferFox Float Factory
SchaltungSram GX Eagle Transmission
Bandbreite520 %
BremsenShimano XT BR-M8100 (180/160 mm)
LaufräderDT Swiss XRC 1501
ReifenPirelli Scorpion XC H Pro Wall 29 x 2,40
SattelstützeFox Transfer SL (125 mm Hub)
CockpitLenker-Vorbau-Einheit aus Carbon

Das Megamo Track Race klettert wie eine Eins

Im Shootout gegen MMR und Bulls macht das Megamo Track schnell klar, dass hinter dieser Ansage mehr steckt als nur ein leeres Marketingversprechen.

Die Sitzposition gefällt uns ausgesprochen gut. Obwohl das Bike den kürzesten Reach besitzt, nimmt man angenehm gestreckt und mit genügend Druck auf der Front im Bike Platz. Sweetspot!

Die tiefe Front und die flache Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon machen es möglich. Gepaart mit dem steilsten Sitzwinkel und der traktionsstarken Pirelli-Bereifung klettert das Track im Gelände sehr souverän.

Test und Fotoshooting für das Race-Bike-Shootout zwischen MMR, Bulls und Megamo. Testlocation: Pfalz, Chruchner-TrailFoto: Max FuchsTest und Fotoshooting für das Race-Bike-Shootout zwischen MMR, Bulls und Megamo. Testlocation: Pfalz, Chruchner-Trail

Der Hinterbau bleibt auch im Wiegetritt angenehm ruhig und generiert – im Gegensatz zum Bulls – auch unter Kettenzug genügend Traktion. Bestnote! Im Zielsprint auf Asphalt ist man mit dem Megamo dafür im Nachteil. Das federleichte Bulls bringt nämlich stolze 480 Gramm weniger auf die Waage. Die Laufräder sind zudem die schwersten im Test und beschleunigen mit den schweren Pirelli-Pneus träger als die der Konkurrenz.

Die Lenker-Vorbau-Einheit flext extrem und schränkt die Präzision und das Sicherheitsgefühl ein.
Foto: Max Fuchs

Klasse Abfahrer – mit Einschränkung

Spätestens im nächsten Downhill nimmt man diesen Wermutstropfen gerne in Kauf. Hier vermittelt das Track Race, nicht zuletzt wegen seiner Bereifung, am meisten Sicherheit. Das sensible, definierte Fox-Fahrwerk und der flache Lenkwinkel tun ihr Übriges und verhelfen dem Megamo auch bergab zur Bestnote.

Angenehm laufruhig und handlich zugleich steuert das Track zu Tal. Im Grenzbereich gewährt die gelungene Fahrposition genügend Bewegungsfreiraum, was die Kontrolle erleichtert. Auch gut: die bissige XT-Bremsanlage von Shimano.

Angenehm laufruhig und handlich zugleich: Im Grenzbereich gewährt die gelungene Fahrposition des Magamo Track Race genügend Bewegungsfreiraum, was die Kontrolle erleichtert.Foto: Max FuchsAngenehm laufruhig und handlich zugleich: Im Grenzbereich gewährt die gelungene Fahrposition des Magamo Track Race genügend Bewegungsfreiraum, was die Kontrolle erleichtert.

Kritik gibt’s für die hauseigene Lenker-Vorbau-Einheit. Das Monocoque-Cockpit aus Carbon flext noch stärker als die ohnehin schon weiche Steuerzentrale des Bulls. Das hemmt nicht nur das Selbstvertrauen im Downhill, sondern erschwert auch präzise Lenkmanöver und sorgt für ein schwammiges Fahrgefühl, sobald viel Druck auf dem Vorderrad lastet. Der Verstellbereich der Variosattelstütze fällt mit 125 Millimetern kurz aus. Eine 150er Stütze würde einem modernen Cross-Country-Bike besser zu Gesicht stehen. zu gering

KategorieNote (BIKE)Pro & Contra
Fahrverhalten1,9+ Ausgewogenes Handling + Angenehme Sitzposition + Gelungenes Fahrwerk – Flexende Lenker-Vorbau-Einheit
Labor2,2– Vergleichsweise schwer
Ausstattung1,9+ Sinnvolle Ausstattung – Sattelstützen-Hub zu gering
Gesamtnote1,9
Die Fahreigenschaften des Megamo Track Race im Spinnendiagramm.Foto: BIKEDie Fahreigenschaften des Megamo Track Race im Spinnendiagramm.

Fazit Peter Nilges, BIKE-Testchef

Das Megamo Track Race setzt seinen Marketing-Claim in die Tat um und stellt zumindest in diesem Test die Konkurrenz in den Schatten. Die moderne Geometrie, das gelungene Fahrwerk und die solide Bereifung machen es möglich. Dazu die hochwertige Ausstattung und die Spanier schnappen sich trotz der schlechtesten Labor-Note den Testsieg. Auch gut: Die lebenslange Garantie verspricht langfristigen Fahrspaß.

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