Wilier Triestina ist bekannt für superleichte Rennräder. Die Norditaliener aus der Nähe von Venedig wissen den Leichtbau auch auf das Mountainbike zu übertragen. Das zeigt das neue Race-Marathon-Flaggschiff: Das Wilier Urta SLR.
Gerade mal 1730 Gramm soll der Rahmen ohne Dämpfer in Größe M auf die Waage bringen. Trotzdem soll er extrem steif sein. Außerdem finden zwei Flaschenhalter im Rahmendreieck Platz. Praktisch, wenn lange Etappen auf dem Programm stehen. Der großzügige Kettenstrebenschutz aus Silikon soll auch in ruppigen Passagen für Ruhe sorgen. Außerdem hält eine kleine Kettenführung die Kette auf Kurs.
Wilier greift beim Fahrwerk ganz oben ins Regal. Je nach Wahl arbeitet im Heck des Urta SLR entweder ein Fox-DPS-Factory- oder ein Rockshox-SID-Luxe-Ultimate-Dämpfer. Die im oberen Rahmendreieck integrierte Umlenkung soll nicht nur für ein progressives Dämpfungsverhalten sorgen, sondern auch den Hinterbau maximal verwindungssteif machen – und so jeden Tritt effektiv in Vortrieb verwandeln. In der Front sorgt entweder eine Rockshox SID Ultimate SL oder eine Fox 32 Stepcast Factory mit jeweils 100 Millimetern Federweg für Komfort und Bodenhaftung. Das Fahrwerk lässt sich mittels Lenker-Remote auf Knopfdruck ruhig stellen.
Der Monocoque-Lenker Urta Bar ist ein echter Hingucker. Dabei sind Lenker und Vorbau ein einziges Bauteil aus Carbon. Das drückt das Gewicht. Dieses Konzept übernahmen die Italiener von ihren Rennrädern. Ebenfalls vom Rennrad übernommen ist die Flat-Mount-Bremsaufnahme. Dabei sitzt die Bremszange nicht wie bei der üblichen Post-Mount-Aufnahme auf der Sitzstrebe, sondern auf der Kettenstrebe. Da der typische Post-Mount-Steg fehlt, soll den Kettenstreben so eine ausgewogener Flex nach links und rechts ermöglicht werden.
Die Geometrie will Wilier so optimiert haben, dass sich das 29er-Marathon-Racebike schnell und zugleich ausgewogen über die Rennstrecken dieser Welt jagen lässt. Dafür wurden kurze Kettenstreben und ein 69 Grad flacher Lenkwinkel gewählt. Beim 1x12-Antrieb kann aus den Schaltgruppen Sram XX1, XX1 AXS sowie Shimano XT und XTR gewählt werden.
Accu-Fit heißt Wiliers Lösung zur Findung der optimalen Sitzposition. Der Begriff steht für den horizontalen Abstand zwischen Tretlager und dem Handstützpunkt in der Mitte des Lenkers. Damit will Wilier den in drei Vorbaulängen erhältlichen Monocoque-Lenker in Verbindung mit der Spacer-Höhe optimal auf den Kunden abstimmen.
So viel Leichtbau hat seinen Preis. Das Wilier Urta SLR kostet je nach Ausstattung zwischen 5400 Euro und 10 000 Euro. Ob das Urta SLR hält, was es verspricht, lesen Sie im ersten ausführlichen Test in BIKE 6/21 – ab 4. Mai im Handel.