Max Fuchs
· 04.04.2025
Name: Luca Schwarzbauer
Größe: 1,79 Meter
Körpergewicht: 76 Kilo
Größter Erfolg: Gesamtsieger des XCC-Weltcups 2023
Bis zuletzt war mein Bike-Setup wohl das außergewöhnlichste im gesamten Weltcup: Ich fuhr mit 1,79 Meter Körpergröße einen S-Rahmen und saß extrem tief. Dazu habe ich meinen Sattel immer superweit nach hinten geschoben und zusätzlich eine um acht Millimeter nach hinten gekröpfte Sattelstütze montiert. Gepaart mit meiner tiefen und langen Front saß ich so trotz des kleinen Rahmens sehr gestreckt auf meinem Bike. Für die neue Saison habe ich meinen Bike-Fitter gewechselt und mein Setup entspricht nun etwas mehr der Norm. Die größte Veränderung: Meine Sitzhöhe ist um 20 Millimeter nach oben gewandert. Seither fehlt mir in der Abfahrt die Beinfreiheit, weswegen ich neuerdings auch mit einer Teleskopstütze unterwegs bin.
Die Standard-Dämpferabstimmung des Canyon Lux war mir von Anfang an zu linear. Damit ich auf holprigen Trails nicht immer aus dem Sattel muss, um Druck auf die Pedale zu bringen, bevorzuge ich ein sehr progressives Setup. Das heißt konkret: Bis zum SAG-Punkt ist das Fahrwerk sehr aktiv und spricht supersensibel an. So kann ich zum Beispiel Wurzelteppiche im Sitzen locker wegdrücken. Damit ich bei härteren Schlägen aber nicht im Federweg versinke, nimmt der Gegenhalt darüber hinaus extrem zu. Um das zu erreichen, hat Rockshox meinem Dämpfer eine spezielle Luftkammer verpasst.
Ein weiterer Unterschied zum Serienrad ist das K.I.S.-System. Dabei spannen sich beim Einlenken zwei Zugfedern im Oberrohr. Diese Federkraft wirkt wie eine Mittelzentrierung für das Vorderrad und verbindet die ansonsten freie Lenkung mit dem Rest des Bikes. Für mich ist das vor allem auf rutschigem Untergrund ein absoluter Gamechanger. Hier ermöglicht mir das System ein neues Level an Kontrolle.
Auf der Startgeraden, beim Shorttrack oder im Zielsprint geht es oft so schnell zur Sache, dass mir mit einem klassischen 32er-Kettenblatt immer die Gänge ausgehen. Deshalb fahre ich fast ausschließlich ein Kettenblatt mit 38 Zähnen. Damit bekomme ich auch bei hohen Geschwindigkeiten genügend Druck aufs Pedal. Einzige Ausnahme: die extrem steile Strecke in Leogang. Dort musste ich bisher immer auf ein 36er Kettenblatt downsizen.
Die meisten meiner Konkurrenten fahren 120er Federgabeln mit dickeren Standrohren. Dass ich als verhältnismäßig kräftiger Fahrer dennoch auf die schlanke Rockshox Sid SL mit 110 Millimeter Hub setze, hat nur einen Grund: das geringere Gewicht. Eine leichte Front lässt sich einfach besser handeln – die geringere Steifigkeit und den kurzen Federweg nehme ich dafür gerne in Kauf.
Das Material spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, im Rennen zu performen. Aber ich bin kein Tech-Nerd, der immer versucht, das letzte Prozent aus seinem Bike herauszutunen. Mir reichen 95 Prozent. Ich konzentriere mich lieber darauf, dass ich selbst bestmöglich funktioniere.
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