Ist das noch ein Light E-MTB? Oder schon ein Power-Bike? Leichte E-MTBs mit dicker Motorleistung erleben gerade eine echte Blütezeit. Die Argumentation: Warum auf Uphill-Spaß verzichten, wenn es doch gerade das ist, was E-Mountainbiken ausmacht? Das Cannondale Moterra SL und das BH Bikes iLynx+ tendieren klar in diese Richtung. Auch beim am stärksten gehypten Bike überhaupt, dem Amflow PL mit DJI Avinox-Motor, erkennt man dieselbe Argumentation. Jetzt steigt Whyte Bikes aus UK mit in den Ring und verpflanzt den neuen Bosch CX Motor in das Chassis des Light E-MTBs Elyte.
Bislang fliegt Whyte in Deutschland noch eher unter dem Radar. Auf der Insel ist die Marke aber schon seit Jahren gut etabliert. Der bislang neueste Wurf der Briten: Das Light E-MTB Elyte mit Carbon-Rahmen, 400er Akku und Bosch SX. Für das Elyte Evo RS nutzt Whyte den identischen Rahmen und Akku, pflanzt aber den neuen Bosch Performance Line CX mit vollen 85 Newtonmetern (hier im Test) in das Chassis.
Klar ist damit: Reichweitenrekorde stellt das Bike mit leichter 400er Batterie und dickem Motor nicht auf. Der Akku ist außerdem fest im Bike verbaut und kann nur zu Wartungszwecken entnommen werden. Die Reichweite lässt sich allerdings relativ unkompliziert mit dem Powermore 250 (1,5 kg / ca. 500 Euro) deutlich erweitern. So soll das Whyte Elyte Evo RS als leichtes Spaßmobil auf der Hausrunde überzeugen oder als klassisches E-Bike mit 650 Wattstunden auf größeren Touren. Wie üblich setzt Whyte zur Bedienung des Bosch-Systems auf die Kombination aus Mini-Remote und System-Controller.
Größerer Motor, Nachteil beim Handling? Whyte widerspricht. Das Elyte Evo RS soll gerade durch den größeren Motor einen supertiefen Schwerpunkt haben und sich damit besonders gut fahren. Fakt ist: Das höhere Gewicht und ein tiefer Schwerpunkt führt bei E-MTBs häufig zu einem besonders satten und sicheren Fahrgefühl.
Da der Rahmen des Whyte Elyte Evo RS identisch zum klassischen Elyte ist, ist auch die Geometrie dieselbe. Der Lenkwinkel liegt bei modernen 64,6 Grad, der Reach misst 481 Millimeter. Wichtig: Mit einem steilen Sitzwinkel von 77,1 Grad und 450 Millimeter langen Kettenstreben dürfte das E-Bike auch mit der höheren Power des großen CX-Motors gut zurecht kommen, ohne im Uphill ständig das Vorderrad zu lupfen.
Das Whyte Elyte gibt’s als High-End-Produkt nur mit Vollcarbon-Rahmen und eindeutig gehobener Ausstattung. Die Preise beginnen daher auch erst bei 8499 Euro. Den Anfang macht das Elyte Evo RS mit Rockshox Select+ Fahrwerk und GX Transmission. Das Topmodell Elyte Evo Stag Works mit Fox-Factory-Fahrwerk, Hope-V4-Bremsen und X0 Transmission kostet 10.999 Euro. Beide Modelle sollen mit 20,8 Kilogramm (Evo RS) und 20,9 Kilogramm (Evo Stag Works) in Sachen Gewicht extrem nah beieinander liegen. Ab April 2025 sollen die Modelle verfügbar sein.