Florentin Vesenbeckh
· 26.08.2025
Trek präsentiert mit den neuen Fuel (unmotorisiert) und Fuel+ (E-Bike) zwei Trail-Plattformen, die mit einem modularen Konzept auf sich aufmerksam machen. Die Bikes werden jeweils in drei verschiedenen Ausführungen angeboten – EX, MX und LX. Diese Varianten unterscheiden sich in Federweg und Geometrie, angepasst an spezifische Einsatzbereiche. Damit nicht genug: Die Rahmen bieten über unterschiedliche Dämpferbefestigungen und einen Flipchip zur Progressionsanpassung noch mehr Variabilität für individuelle Anpassungen.
Das Fuel+ E-Mountainbike ist der Nachfolger des Fuel EXe, das bei seiner Einführung eine neue Benchmark in Sachen Unauffälligkeit bei Light-E-MTBs setzte. Der Nachfolger kommt mit dem neuen TQ HPR60-Motor, der mit 60 Nm Drehmoment und einem 580-Wh-Akku mehr Leistung, Drehmoment und Reichweite als die vorherige Generation des Fuel EXe bieten soll.
Das Fuel+ baut auf dem Fuel EXe auf und entwickelt sich mit dem neuen Namen und einer deutlichen Leistungssteigerung zur zweiten Generation. Der TQ HPR60-Antrieb liefert ein Drehmoment von 60 Nm. Integrierte Kühlrippen sollen für konstante Leistung auch an heißen Tagen mit hoher Auslastung sorgen. Tatsächlich konnte der neue Motor in unserem ausführlichen Test eine signifikante Verbesserung in Sachen Standfestigkeit liefern. Im Fuel+ scheint der Motor aber etwas stärker integriert im Rahmen zu sitzen, als beim Yeti MTe und dem Propain Sresh SL. Bleibt abzuwarten, ob das einen Einfluss auf die Kühlung hat.
Ein wesentliches Upgrade des Fuel+ gegenüber dem Vorgängermodell ist der größere 580-Wh-Akku, der die Reichweite im Vergleich zum bisherigen 360-Wh-System deutlich verlängert. Er bleibt weiterhin mit dem 160-Wh-Range Extender von TQ kompatibel, wodurch sich die Gesamtkapazität auf 740 Wh aufstocken lässt und noch längere Touren möglich werden. Der Haupt-Akku kann mit einem Sechskant-Schlüssel aus dem Unterrohr des Fuel+ ausgebaut werden, was das Aufladen und den Transport erleichtert - oder mit einem Zweit-Akku auch XXL-Touren oder Trail-Tage ermöglicht.
Die höherwertigen Modelle Fuel 9.8 und 9.9 sind zudem mit dem neuen vollfarbigen LED-Display von TQ ausgestattet, das eine bessere Ablesbarkeit der Fahrdaten bieten soll. Die Kombination aus größerem Akku, leistungsstärkerem Motor und verbessertem Display macht das Fuel+ zu einem stärkeren Light-E-MTB, das dennoch das natürliche Fahrgefühl des Vorgängers bewahren soll.
Ob motorisiert oder klassisch: Beide Plattformen verfügen über ein komplett neues Rahmendesign, das modular aufgebaut ist und drei verschiedene Varianten ermöglicht. Dafür gibt es unterschiedliche Umlenkhebel und Dämpferaufnahmen, um den Rahmen für jede spezifische Konfiguration neu zu gestalten. Dadurch sollen keine Kompromisse bei der Höhe des Innenlagers, der Hebelwirkung oder dem Lenkwinkel eingegangen werden.
Die EX-Variante stellt die klassische Konfiguration für Fuel und Fuel+ dar. Mit 29-Zoll-Laufrädern und einem Federweg von 145 mm hinten und 150 mm vorne bietet sie ein ausgewogenes Handling und hohe Antriebseffizienz. Laut Trek macht dies das Bike zum idealen Begleiter für unterschiedlichste Fahrstile und Geländearten. Die EX-Variante baut auf dem Vorgänger des Fuel EX auf, verfügt jedoch über eine angepasste Anti-Squat-Kurve, die die Effizienz bei steilen Anstiegen erhöhen soll. In Kombination mit mehr Federweg als beim Vorgänger soll das Bike nicht nur effizienter, sondern auch bergab leistungsfähiger sein.
Die MX-Variante kommt mit einer Mullet-Konfiguration (29 Zoll vorne, 27,5 Zoll hinten), mehr Federweg (150 mm hinten, 160 mm vorne) und einer progressiveren Auslegung der Heckfederung. Diese Kombination soll für ein schnelles, verspieltes und agiles Fahrverhalten sorgen. Trek positioniert das Fuel MX als Nachfolger für Fahrerinnen und Fahrer, die das Trek Remedy vermissen.
Die LX-Variante hingegen ist das langhubige Kraftpaket der Fuel-Familie mit einem Federweg von 160 mm hinten und 170 mm vorne bei 29-Zoll-Laufrädern. Damit landet es von den Eckdaten nahe am Highpivot-Enduro Trek Slash. Das Fuel LX verfügt über die progressivste Hebelwirkung im Lineup und richtet sich an Fahrerinnen und Fahrer, die die Power des Trek Slash beim Downhill schätzen, aber ohne das Fahrwerk mit hohem Drehpunkt.
Die neuen Rahmen sind mit einem Zero-Stack-Standard-Steuersatz ausgestattet, was mehr Cockpit-Optionen ermöglicht, einschließlich eines verstellbaren Lenkwinkels. Diese technischen Verbesserungen tragen zur Anpassungsfähigkeit der Bikes bei und erlauben eine präzisere Abstimmung auf individuelle Vorlieben.
Ein zentrales Merkmal der neuen Rahmen sind die geraden Sitzrohre und die dadurch erhöhte Einschubtiefe für Dropper-Sattelstützen, wodurch die meisten Fahrerinnen und Fahrer mit einem Rahmen in Größe M eine 200-mm-Dropper-Sattelstütze verwenden können. Das offene vordere Rahmendreieck bietet ausreichend Platz für große Trinkflaschen oder bei den Fuel+-Modellen für den optionalen Range Extender. Praktische Zubehörhalterungen am Oberrohr aller Fuel- und Fuel+-Modelle ermöglichen die Montage von zusätzlichem Equipment wie Werkzeug oder Ersatzschläuchen. Die analogen Fuel-Modelle verfügen zudem über einen verbesserten Stauraum im Rahmen, um weitere Ausrüstung unterzubringen.
Mit der Einführung der neuen Fuel-Plattformen erweitert Trek auch sein Individualisierungsprogramm "Project One" um den MTB-Bereich. Neben dem Supercaliber können Kundinnen und Kunden nun auch die Fuel- und Fuel+-Modelle nach ihren Spezifikationen zusammenstellen. Die Wahlmöglichkeiten umfassen Antrieb, Gabel, Dämpfer, Laufräder, Dropper-Sattelstütze, Cockpit und weitere Komponenten. Das Project One MTB-Programm steht für die Carbon-Modelle 9.8 und 9.9 der Fuel-, Fuel+- und Supercaliber-Reihe sowie für das Aluminium-Modell Fuel 9 zur Verfügung. Diese Individualisierungsmöglichkeit erlaubt es den Fahrerinnen und Fahrern, ihr perfektes Bike direkt ab Werk zu erhalten, ohne nachträgliche Umbauten vornehmen zu müssen.
Wow, das ist eine Menge Holz! Was Trek unter dem Produktnamen Fuel vereint, würde bei manch anderem Hersteller fast für eine komplette Produktpalette reichen. Ob das Konzept aufgeht, aus einem identischen Hauptrahmen so viele unterschiedliche Bikes zu kreieren, müssen anstehende Tests zeigen. Einen Haufen spannende Varianten und sinnvolle Updates hat Trek jetzt auf jeden Fall am Start. Wir sind gespannt und schauen mit Vorfreude auf die ersten Testruns.