Thömus Lightrider E3 ProSchweizer Taschenmesser? E-Bike für SUV bis Bikepark

Florentin Vesenbeckh

 · 29.11.2024

Das neue Thömus Lightrider E3 Pro soll im Gelände mit einer sportlicheren Geometrie punkten.
Foto: Stephan Boegli
Thömus hat sein Carbon-E-Mountainbike neu aufgestellt. Der Lightrider E3 Pro soll dank schlauer Features und individueller Konfigurationen vom SUV- bis zum rassigen Enduro-Einsatz alles abdecken. Kann dieser Spagat gutgehen? Wir stellen das neue E-MTB aus der Schweiz vor.

Thömus stieg schon früh auf den Zug der E-Mountainbikes auf. Und gleich zu Beginn verfolgten die Schweizer eine klare Richtung: Highend. Bereits die erste Ausbaustufe des Lightrider, Version E1, setzte auf ein wertiges Carbon-Chassis. Und das zu einer Zeit, wo die meisten Hersteller am E-Bike nur Aluminium-Rahmen verbauten. Das neue Thömus Lightrider E3 Pro bleibt dieser Linie treu. Auch der Shimano-Antrieb und das Rahmendesign mit stehendem Dämpfer einen den Neuling und seine Vorgänger. Doch ansonsten wurde die neueste Ausbaustufe von Grund auf neu gedacht. Sportlicher und Trailstärker denn je soll sie sein - und obendrein mit einigen smarten Features versehen.



Die Topversion des Thömus Lightrider E3 Pro soll in der abgebildeten Variante 23 Kilo wiegen.Foto: Stephan BoegliDie Topversion des Thömus Lightrider E3 Pro soll in der abgebildeten Variante 23 Kilo wiegen.

Die Fakten zum Thömus Lightrider E3 Pro

  • Motor: Shimano EP801 oder EP6
  • Akku: 800 Wh, entnehmbar
  • Optional: Range Extender mit 250 Wh
  • Rahmen: Vollcarbon
  • Federweg: 150/150 mm, optional mit 160er- oder 170er-Gabel
  • Laufradgröße: 29 Zoll
  • Preis: ab 6290 CHF
  • Ausstattung im Konfigurator anpassbar
  • Gewicht: ab 23 Kilo (Herstellerangabe)
  • Zul. Gesamtgewicht: 150 kg
  • Größen: S, M, L, XL
Um Schraubereinsätze und die Wartung zu erleichtern, setzt Thömus ganz bewusst auf eine klassische Zugführung mit Eingang hinter dem Steuerrohr.Foto: Stephan BoegliUm Schraubereinsätze und die Wartung zu erleichtern, setzt Thömus ganz bewusst auf eine klassische Zugführung mit Eingang hinter dem Steuerrohr.

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Nicht nur Hauptrahmen, auch Hinterbau und Dämpferanlenkung des Lightrider E3 Pro sind aus Carbon.Foto: Stephan BoegliNicht nur Hauptrahmen, auch Hinterbau und Dämpferanlenkung des Lightrider E3 Pro sind aus Carbon.

Shimano-Motor & großer Akku - mit Option auf 1050 Wh

Beim E-Antrieb bleibt Thömus Shimano treu. Der neue Lightrider E3 Pro kann wahlweise mit EP801 oder EP6-Motor konfiguriert werden. Für einen Power-Motor ist gerade der EP801 recht leicht. Außerdem gibt die kompakte Bauform den Entwicklern viel Freiheit bei der Rahmenkonstruktion. Doch Neuerscheinungen mit Shimano-Motor waren in letzter Zeit eher rar gesät. Vermutlich auch, weil Konkurrent Bosch gerade mit dem neuen Performance CX eine starke Neuauflage vorgelegt hat.

Bei seinen starken E-Mountainbikes bleibt Thömus Motoren von Shimano treu. Der Lightrider E3 Pro kommt wahlweise mit EP801 oder EP6.Foto: Stephan BoegliBei seinen starken E-Mountainbikes bleibt Thömus Motoren von Shimano treu. Der Lightrider E3 Pro kommt wahlweise mit EP801 oder EP6.

Um die Reichweite aufzubohren, verbauen die Schweizer einen Akku mit 800 Wattstunden. Im Vorgänger waren es 726. Die Batterie kann leicht und schnell nach vorne aus dem Unterrohr herausgeklappt werden. Um den Akku sicher und klapperfrei im Unterrohr zu fixieren, setzt Thömus auf eine Verschraubung mit einem soliden Bolzen ohne klapperanfälliges Schloss. Inklusive dem fest verschraubten Cover und der Befestigung soll der Energieträger 4,1 Kilo wiegen.

Mit einem 6er-Inbus kann der durchgehende Bolzen am oberen Ende des Akkus gelöst werden. Dann klappt die Batterie klassisch nach vorne aus dem Unterrohr.Foto: Stephan BoegliMit einem 6er-Inbus kann der durchgehende Bolzen am oberen Ende des Akkus gelöst werden. Dann klappt die Batterie klassisch nach vorne aus dem Unterrohr.

Wem die 800 Wattstunden nicht ausreichen, der kann auf einen zusätzlichen Range Extender bauen. 250 Wattstunden lassen sich über eine magnetische Fidlock-Halterung aufs Unterrohr klicken. Dann stehen in Summe ganze 1050 Wattstunden zur Verfügung. Die Zusatzbatterie soll 1,9 Kilo wiegen, was für diese Kapazität recht schwer ist. Zum Vergleich: Der PowerMore 250 von Bosch wiegt 1,6 Kilo.

Die Ladebuchse ist ins Unterrohr integriert. Hier wird auch der Range Extender mit 250 Wh angeschlossen.Foto: Stephan BoegliDie Ladebuchse ist ins Unterrohr integriert. Hier wird auch der Range Extender mit 250 Wh angeschlossen.

Transformer: Vom Enduro zum SUV

Trotz seiner sportlichen Silhouette soll die Alltagstauglichkeit nicht zu kurz kommen. Im Konfigurator kann der Thömus Lightrider E3 auch als SUV-E-Bike aufgebaut werden. Dafür haben die Schweizer dem Rahmen einige versteckte Befestigungspunkte verpasst. Sowohl ein Seitenständer, als auch ein vollwertiges Schutzblech mit Gepäckträger findet auf Wunsch am Bike Platz. Die Anschraubpunkte sind bewusst unauffällig und versteckt platziert.

Mit Gepäckträger, Schutzblechen und Seitenständer wird der Thömus Lightrider E3 zum SUV E-Bike.Foto: ThömusMit Gepäckträger, Schutzblechen und Seitenständer wird der Thömus Lightrider E3 zum SUV E-Bike.
Ein Rücklicht von Supernova kann unauffällig im linken Ausfallende integriert werden. Alternativ verschließt ein Blindstopfen die Aussparung.Foto: Stephan BoegliEin Rücklicht von Supernova kann unauffällig im linken Ausfallende integriert werden. Alternativ verschließt ein Blindstopfen die Aussparung.

Außerdem hat Thömus eine Lichtanlage integriert. Das Supernova-Rücklicht steckt im linken Ausfallende, das Bike kann auch ohne diese Option geordert werden. Dann deckt ein Blindstopfen die Öffnung ab. Immer an Bord ist das Frontlicht, das unscheinbar in das Steuerrohrlogo integriert ist. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen vollwertigen Frontscheinwerfer, sondern eher ein Positionslicht, um von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen zu werden.

Das weiße Thömus-Logo auf dem Steuerrohr ist eine dezente Frontleuchte. Unauffälliger kann man ein Licht kaum integrieren. Echte Scheinwerfer-Helligkeit darf man aber nicht erwarten.Foto: Stephan BoegliDas weiße Thömus-Logo auf dem Steuerrohr ist eine dezente Frontleuchte. Unauffälliger kann man ein Licht kaum integrieren. Echte Scheinwerfer-Helligkeit darf man aber nicht erwarten.

Voll Enduro? Die Geometrie des Thömus Lightrider

Spaßiger, trailiger und abfahrtsstärker als zuvor soll der neue Lightrider sein. Insbesondere die Geometrie soll dafür sorgen. Das Chassis wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich angefasst. Steilerer Sitzwinkel, flacherer Lenkwinkel - die klassische Modernisierungskur fürs Gelände. Der Lenkwinkel kann mit der optionalen 170er-Federgabel auf bis zu 63,6 Grad abgeflacht werden. Das sind radikale Enduro-Maße. Auch der Radstand von 1281 mm in Größe L ist stattlich. Doch mit 160er- oder 150er-Gabeln wird die Geometrie gemäßigter. Bei 150 mm Federweg soll der Lenkwinkel bei 64,6 Grad landen.

Die Geometrie des Lightrider E3 Pro in Größe L mit 170er-Federgabel. Mit kürzerer Gabel (150 oder 160 mm) werden die Winkel steiler, der Radstand kürzer.Foto: ThömusDie Geometrie des Lightrider E3 Pro in Größe L mit 170er-Federgabel. Mit kürzerer Gabel (150 oder 160 mm) werden die Winkel steiler, der Radstand kürzer.

Preise, Ausstattung und Verfügbarkeit

Erste Bikes in Größe L sollen ab sofort auf der Webseite der Schweizer verfügbar sein. Die Größen S, M und XL sollen im Frühjahr 2025 folgen. Jede Variante kann nach Wunsch in einer der sechs Farben bestellt und in den Ausstattungsdetails angepasst werden. Weitere Besonderheit: Das Bike ist für die integrierte Eightpins-Sattelstütze vorbereitet, kann aber auch mit klassischen Droppern aufgebaut werden. Als Grundvariante stehen folgende Optionen zur Wahl:

  • Shimano SLX 1×12 ab CHF 6290,-
  • Shimano XT 1×11 LG ab CHF 6490,-
  • Shimano XT 1×12 ab CHF 6690,-
  • Shimano XT 1x12 Di2 Freeshift ab CHF 6990,-
  • Shimano XTR 1x12 ab CHF 7690,-
  • Sram GX ab CHF 6990,-
  • Sram XX AXS 1x12 ab CHF 7990,-
Thömus Lightrider E3 Pro
Foto: Thömus

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