Florentin Vesenbeckh
· 29.11.2024
Thömus stieg schon früh auf den Zug der E-Mountainbikes auf. Und gleich zu Beginn verfolgten die Schweizer eine klare Richtung: Highend. Bereits die erste Ausbaustufe des Lightrider, Version E1, setzte auf ein wertiges Carbon-Chassis. Und das zu einer Zeit, wo die meisten Hersteller am E-Bike nur Aluminium-Rahmen verbauten. Das neue Thömus Lightrider E3 Pro bleibt dieser Linie treu. Auch der Shimano-Antrieb und das Rahmendesign mit stehendem Dämpfer einen den Neuling und seine Vorgänger. Doch ansonsten wurde die neueste Ausbaustufe von Grund auf neu gedacht. Sportlicher und Trailstärker denn je soll sie sein - und obendrein mit einigen smarten Features versehen.
Beim E-Antrieb bleibt Thömus Shimano treu. Der neue Lightrider E3 Pro kann wahlweise mit EP801 oder EP6-Motor konfiguriert werden. Für einen Power-Motor ist gerade der EP801 recht leicht. Außerdem gibt die kompakte Bauform den Entwicklern viel Freiheit bei der Rahmenkonstruktion. Doch Neuerscheinungen mit Shimano-Motor waren in letzter Zeit eher rar gesät. Vermutlich auch, weil Konkurrent Bosch gerade mit dem neuen Performance CX eine starke Neuauflage vorgelegt hat.
Um die Reichweite aufzubohren, verbauen die Schweizer einen Akku mit 800 Wattstunden. Im Vorgänger waren es 726. Die Batterie kann leicht und schnell nach vorne aus dem Unterrohr herausgeklappt werden. Um den Akku sicher und klapperfrei im Unterrohr zu fixieren, setzt Thömus auf eine Verschraubung mit einem soliden Bolzen ohne klapperanfälliges Schloss. Inklusive dem fest verschraubten Cover und der Befestigung soll der Energieträger 4,1 Kilo wiegen.
Wem die 800 Wattstunden nicht ausreichen, der kann auf einen zusätzlichen Range Extender bauen. 250 Wattstunden lassen sich über eine magnetische Fidlock-Halterung aufs Unterrohr klicken. Dann stehen in Summe ganze 1050 Wattstunden zur Verfügung. Die Zusatzbatterie soll 1,9 Kilo wiegen, was für diese Kapazität recht schwer ist. Zum Vergleich: Der PowerMore 250 von Bosch wiegt 1,6 Kilo.
Trotz seiner sportlichen Silhouette soll die Alltagstauglichkeit nicht zu kurz kommen. Im Konfigurator kann der Thömus Lightrider E3 auch als SUV-E-Bike aufgebaut werden. Dafür haben die Schweizer dem Rahmen einige versteckte Befestigungspunkte verpasst. Sowohl ein Seitenständer, als auch ein vollwertiges Schutzblech mit Gepäckträger findet auf Wunsch am Bike Platz. Die Anschraubpunkte sind bewusst unauffällig und versteckt platziert.
Außerdem hat Thömus eine Lichtanlage integriert. Das Supernova-Rücklicht steckt im linken Ausfallende, das Bike kann auch ohne diese Option geordert werden. Dann deckt ein Blindstopfen die Öffnung ab. Immer an Bord ist das Frontlicht, das unscheinbar in das Steuerrohrlogo integriert ist. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen vollwertigen Frontscheinwerfer, sondern eher ein Positionslicht, um von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen zu werden.
Spaßiger, trailiger und abfahrtsstärker als zuvor soll der neue Lightrider sein. Insbesondere die Geometrie soll dafür sorgen. Das Chassis wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich angefasst. Steilerer Sitzwinkel, flacherer Lenkwinkel - die klassische Modernisierungskur fürs Gelände. Der Lenkwinkel kann mit der optionalen 170er-Federgabel auf bis zu 63,6 Grad abgeflacht werden. Das sind radikale Enduro-Maße. Auch der Radstand von 1281 mm in Größe L ist stattlich. Doch mit 160er- oder 150er-Gabeln wird die Geometrie gemäßigter. Bei 150 mm Federweg soll der Lenkwinkel bei 64,6 Grad landen.
Erste Bikes in Größe L sollen ab sofort auf der Webseite der Schweizer verfügbar sein. Die Größen S, M und XL sollen im Frühjahr 2025 folgen. Jede Variante kann nach Wunsch in einer der sechs Farben bestellt und in den Ausstattungsdetails angepasst werden. Weitere Besonderheit: Das Bike ist für die integrierte Eightpins-Sattelstütze vorbereitet, kann aber auch mit klassischen Droppern aufgebaut werden. Als Grundvariante stehen folgende Optionen zur Wahl: