Marc Strucken
· 20.08.2024
Das Santa Cruz Bronson gehört schon seit vielen, ganz vielen Jahren zum Bike-Zirkus. Und genau deshalb hat die US-amerikanische Bike-Schmiede - oder besser Bike-Bäckerei, wenn es um die Carbon-Rahmen wie beim Bronson geht - immer wieder Updates der All-Mountain-Modelle nachgeschoben. Aktuell präsentiert Santa Cruz die 5. Generation mit ein paar Neuerungen, die über zwei heiße, wenn auch gewöhnungsbedürftige, Farben hinaus geht. Insbesondere beim Hinterbau hat es Veränderungen gegeben. Es geht zwar nur um Millimeter, aber bei modernen Rahmen bringen diese oft große Veränderungen - und hoffentlich auch Verbesserungen.
Der Anti-Squat-Wert beim neusten Santa Cruz Bronson wurde weiter gesenkt. Dieser Wert ist ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung eines optimalen Fahrwerks. Santa Cruz haben sich demnach intensiv in die Entwicklung begeben und den Einfluss erheblich minimiert. Dies führte zu einem angepassten Design des Bronson und einer Weiterentwicklung der Rahmenstruktur. Die Position des unteren Verbindungsglieds und des Dämpfers wurde weiter nach unten vorne im Rahmen verlagert, um das gewünschte Anti-Squat-Niveau zu erreichen. Das Ergebnis ist ein geschmeidiges, freies Fahrverhalten mit hervorragender Traktion.
Der Begriff Anti-Squat beschreibt, inwieweit der Druck auf die Pedale die Federung beeinflusst. Bei einem zu niedrigen Anti-Squat-Wert wippt das Mountainbike unter Belastung. Ein zu hoher Wert hingegen führt dazu, dass das Fahrrad steif wirkt und Unebenheiten bei belastetem Pedalieren nicht effektiv abfedern kann. Die Gen. 5 des Bronson soll laut Hersteller jetzt:
Zusätzlich wurde die Geometrie überarbeitet. Die etwas verlängerten Kettenstreben ermöglichen eine zentralere Sitzposition im Bike. Zusammen mit dem verbesserten Fahrwerk soll das Santa Cruz Bronson so den Vortrieb effizienter auf den Trail übertragen und gleichzeitig ein kontrolliertes und stabiles Fahrverhalten gewährleisten. So liegt zum Beispiel auch der Lenkwinkel nun bei 63,9° bzw. 64,2° - je nach dem, ob die Flipchips am Rahmen des MTB in der HI oder LOW-Position gefahren werden. Im Gegensatz zur 4. Generation des Bikes: Dort betrug der Winkel noch 64,5° bzw. 64,7°. Auch der Sitzwinkel hat sich aufgerichtet: Während das Vorgängermodell noch Größen- und Flipchip-abhängig einen Winkel zwischen 76,4° und 77,6° hatte, liegt dieser jetzt bei minimal 77,3° und geht bis 78,3°. Santa Cruz verfolgt ebenso die aktuelle Entwicklung bei MTB-Rahmen, bei der der Mensch weiter vorn über dem Tretlager positioniert wird (steiler Sitzwinkel), während der Reach sich verlängert und der Lenkwinkel weiter abgeflacht wird.
Grundsätzlich bieten die Amis von Santa Cruz jetzt 5 Ausstattungsvarianten ihres Carbon All Mountain Bikes an:
Und: Oh ja, das Top-Modell kostet “nur” noch 9999 Euro, während die Gen. 4 des Bronson 2021 noch mit einem für 11.499 Euro im Laden stand. Neu ist bei den Specs demnach in der jüngsten Generation die Sram Maven Bremse an den AXS-Bikes, eine Fox 36 Federgabel sowie Fox Float X Dämpfer ab dem Bronson S und höher. Alle Bikes kommen mit einer Maxxis Assegai and DHR2 Reifenkombi.
Manche Dinge sind gut und dürfen bleiben für die (nahe) Zukunft: Das Bronson rollt weiterhin auf einem Mullet-Setup mit 29 Zoll an der Front und 27,5 am Heck. Auch am eigentlich Enduro-tauglichen Federweg von 160 mm vorn und 150 mm hinten hält Santa Cruz fest.
Auch bei der Größeneinteilung hat sich was getan. Die neuen Bronsons gibt es weiter in 5 Größen, aber statt XS gibt es jetzt XXL.
Hinweis vom Hersteller: Die Carbon-Felgen RESERVE 30 HD sind vorerst nur im Topmodell Bronson XO AXS RSV verbaut. Die RESERVE Alu-Felgen, die in den anderen Ausstattungsvarianten geplant waren, werden durch RaceFace AR30 (R u. S Kit) und RaceFace ARC 30 (GX AXS u. XO AXS) ersetzt. Sie kommen demnach im Laufe des Jahres an die Serienbikes.
Alle Santa Cruz Rahmen, Pivot-Lager und Reserve-Carbon-Felgen haben eine lebenslange Garantie.