Rotwild stößt mit dem neuen R.EX in neue Dimensionen des E-Mountainbike-Segments vor. Das All Mountain kombiniert als erstes Modell überhaupt den neuen DJI Avinox M1 Motor (hier im Test) mit einem eigenentwickelten Akku, der obendrein auf Knopfdruck schnell entnommen werden kann. Basierend auf dem Weltcup-erprobten R.EXC Enduro-Fully bringt das R.EX laut Hersteller die Rotwild Engineering-Kompetenz auf den Trail und soll bergauf explosiv, bergab souverän agieren.
Herzstück des R.EX ist der DJI Avinox M1 Mittelmotor. Mit einem maximalen Drehmoment von 120 Nm im Boost-Modus und einem Dauerdrehmoment von 105 Nm ist er nicht nur kraftvoll, sondern dank eines Multi-Sensor-Fusion-Systems auch besonders feinfühlig. Zehn Sensoren messen kontinuierlich Parameter wie Trittfrequenz, Geschwindigkeit und Gelände, um die Unterstützung in Echtzeit anzupassen. Mit einem Gewicht von unter 2,6 Kilo ist der Motor zudem vergleichsweise leicht.
Rotwild kombiniert den DJI-Antrieb mit einem selbst entwickelten, herausnehmbaren 864 Wh-Akku. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Batterie, die wir schon von R.EX und R.EXC kennen. Diese vierte Generation der Integrated Power Unit (IPU) nutze modernste Zelltechnologie in einem Carbon-Gehäuse. Durch die kompakte Zellarchitektur bleibt der Rahmen trotz der hohen Kapazität schlank. Das Gesamtgewicht der Batterie IPU Gen4 geben die Entwickler mit 3.580 g an. Das ist richtig leicht.
Leider dürfte die Kombination des DJI-Motors mit einem eigenen Akku auch Nachteile haben. Schnellladen ist mit dieser Batterie vermutlich nicht möglich. Dadurch verliert das DJI-System einen seiner zentralen USPs. Die DJI-eigenen Akkus laden dank superschnellem Ladegerät in 90 Minuten rund 80 Prozent auf. Der Rotwild-Akku dürfte dafür mindestens die doppelte Zeit brauchen.
Die Basis des R.EX bildet ein überarbeiteter Carbonrahmen mit dem charakteristischen Elevated Box Design. Laut Rotwild vereint der Rahmen hohe Steifigkeit, viel Reifenfreiheit und eine präzise Kinematik mit optimierten Anti-Squat- und Anti-Rise-Werten. Das Mid-High Pivot System solle für überragende Traktion sorgen, während das Mullet-Laufradkonzept mit 29 Zoll vorne und 27,5 Zoll hinten maximale Vielseitigkeit bei 160 mm Federweg vorne und 150 mm am Heck biete.
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Eine Besonderheit ist die vollständige Integration der neuen Eightpins NGS 3.0 Sattelstütze. Durch größere Überlappung der Gleitbuchsen, eine neue Abstreifer-Technologie und geschickte Abstützung sollen die Bedienkräfte reduziert und die Langlebigkeit erhöht werden. An der Unterseite des Oberrohrs findet sich zudem ein neuer Tool Mount für Minitools und Pannenhilfe.
Zentrales Bedienelement des R.EX ist ein 2"-OLED-Touchdisplay, das sauber ins Oberrohr integriert wurde. Dieses Display kennen wir schon von anderen DJI-Bikes wie dem Amflow PL Carbon (hier im Test). Es wird durch eine kabellose Bedieneinheit ergänzt. Neben Bluetooth 5.1 und ANT+ biete das System LTE-Konnektivität für Updates, Systemchecks und Navigation.
Für ein Finetuning der Geometrie lassen sich mit einem neuen Steuersatz der Lenkwinkel um +/- 0,5° und der Reach um +/- 5 mm variieren. Rotwild bietet das R.EX in drei Rahmengrößen (M/L/XL) und drei Ausstattungsvarianten (ULTRA / PRO / CORE) an. Los geht’s bei üppigen 8990 Euro.
Das R.EX hat Rotwild schon offiziell präsentiert und das Bike soll noch im Herbst in den Läden landen. Am Stand von DJI haben wir jedoch noch ein anderes Avinox-Rotwild erspäht. Eine Enduro-Variante mit mehr Federweg, Stahlfederdämpfer und Fox Podium Upsidedown-Gabel. Vermutlich eine DJI-Version des Race-Enduros Rotwild R.EXC, das uns im Test ziemlich überzeugen konnte.