Das ändert aber nichts daran, dass auch aus dem Slide 130 ein schweres Bike geworden ist. Das liegt natürlich auch am Modell, denn der Zusatz HD steht für Hard Drive, also den harten Einsatz. 34er-Fox-Gabel mit 140-Millimeter-Federweg, 770er-Lenker mit 60er-Vorbau, Einfach-Antrieb, Teleskopstütze – eine Spezifikation, die fast in Richtung Enduro schielt. Den Anstieg duldet das Radon als Pflichtprogramm, die träge Beschleunigung der Laufräder und das hohe Gesamtgewicht bremsen die Uphill-Ambitionen. Die Kür der Vorstellung zeigt sich wie erwartet in der Abfahrt, die 140er-Gabel bahnt sich souverän den Weg durchs grobe Geröll des 601er-Trails, der Hinterbau kommt hier leicht ins Schwitzen. Dem Federbein mangelt es an Progression, auf der Testrunde brachten wir den Dämpfer mehrmals zum Durchschlag. Unser Eindruck: Die Geometrie wirkt nicht mehr ganz modern, andererseits sorgt der extrem lange Radstand für enorme Laufruhe.
Fazit: In der HD-Spezifikation überzeugt das Slide besonders bergab. Mehr Bike fürs Geld wird man kaum finden. Ein leistungsfähiges All Mountain.
Die Alternative: Das Modell Slide 130 9.0 kostet nur 2499 Euro und bietet schon alles, was man für den Fahrspaß braucht. Rock-Shox-Fahrwerk, Reverb-Sattelstütze und XT-Schaltgruppe. Sogar 200 Gramm leichter soll es sein als das 10.0 HD.
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