Propain Sresh SL CF BomberDas beste Light-E-MTB für kleines Geld?

Adrian Kaether

 · 08.12.2025

Das Sresh SL ist das erste Light-Bike von Propain
Foto: Max Fuchs
Gute Ausstattung zum fairen Preis: Hier punkten Versender wie Propain traditionell. Doch das neue Light-E-Bike Sresh SL CF kann mehr als das. Mit gutem Fahrwerk und top Fahreigenschaften fuhr es sich in die Herzen der Tester. In der Kategorie um 6000 Euro sichert es sich souverän den Testsieg.​ Mit TQ HPR60 bleibt es schlank, leise und unauffällig.

Seit zwei Jahren geben die Allgäuer wieder mächtig Gas in Sachen E-Mountainbike und haben mit dem Ekano (zuletzt in BIKE 9/25) schon mehrere Testsiege abgeräumt. Trotz Direktversand: Ausgenommen günstig sind die Bikes von Propain nicht. Unser Testbike Sresh SL CF Bomber ist sogar das teuerste in unserem Vergleichstest von Light E-MTBs um 6000 Euro. Dafür stehen ein aufwändiger Vollcarbon-Rahmen, doppelt gedichtete Lager und das Pro-10-Hinterbausystem auf der Habenseite, welches Propain seit dem Ekano auch in den E-MTBs integriert. Unser Testbike Sresh SL kommt als dessen kleiner Bruder mit etwas weniger Federweg und geht als eines der ersten Bikes überhaupt mit TQs neuem Flüstermotor HPR 60 an den Start.



Propain Sresh SL CF Bomber: TQ HPR 60 // 360 Wh // 29 Zoll // 160/150 mm // 19,3 kg // 6564 Euro.Foto: Max FuchsPropain Sresh SL CF Bomber: TQ HPR 60 // 360 Wh // 29 Zoll // 160/150 mm // 19,3 kg // 6564 Euro.

Die wichtigsten Infos zum Propain Sresh SL CF Bomber

  • Motor: TQ HPR 60, 60 Nm max. Drehmoment
  • Akku: 360 Wh (entnehmbar)
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Federweg: 160/150 mm
  • Laufradgröße: 29 Zoll (Mullet optional)
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL
  • Preis: 6564 Euro
  • Gewicht: 19,3 kg (Testbike in Größe L, BIKE-Messung)
  • Maximales Systemgewicht: 130 kg
  • Garantie: 5 Jahre
  • Besonderheiten: Entnehmbarer Akku, Umfangreich im Konfigurator anpassbar - Ausstattung entspricht weitgehend dem Sresh SL CF Bomber
Der Akku lässt sich nach unten entnehmen. Dazu muss man nur eine Schraube lösen. Unter der Akku-Abdeckung versteckt sich auch ein Tool.Foto: Georg GrieshaberDer Akku lässt sich nach unten entnehmen. Dazu muss man nur eine Schraube lösen. Unter der Akku-Abdeckung versteckt sich auch ein Tool.

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Der BIKE-Test des Propain Sresh SL im Video

Akkuoptionen: Klein gegen Groß

Als eines von wenigen Light E-MTBs bietet das Sresh SL nicht nur überhaupt einen entnehmbaren Akku. Die Batterie ist auch noch mit nur einer Schraube gesichert und dadurch besonders leicht zu entnehmen. Dank Konfigurator-Konzept hat man die Wahl: Lieber nur 360 Wattstunden und dafür extraleicht, oder lieber 580 Wattstunden für mehr Ausdauer? Beide Batterien passen in dasselbe Unterrohr. Der große Akku wiegt aber 800 Gramm mehr und kostet 400 Euro zusätzlich. Wir haben uns daher für den Test für die günstigere und leichtere Version entschieden.

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Der HPR 60 Motor von TQ sorgt für verlässlichen und leisen Vortrieb.Foto: Max FuchsDer HPR 60 Motor von TQ sorgt für verlässlichen und leisen Vortrieb.

Beim Motor selbst setzt Propain auf den neuen TQ HPR 60 (hier im Test) der eine besonders dezente Geräuschkulisse bergauf wie bergab mit einer mittlerweile ausgereiften Leistung und einem sinnvollen Drehmoment verbindet. Im Oberrohr sitzt ein schickes Display. Für zusätzliche Reichweite gibt’s einen Range-Extender im Trinkflaschen-Format.

Ausstattung des Light E-MTBs

Auch bei der Ausstattung kommt wieder der Konfigurator zum Tragen. Wer hier alle feinen Optionen anklickt, landet aber schnell bei 8000 Euro und mehr. Wir haben daher eine besondere Auswahl für maximale Preis-Leistung getroffen. Das Marzocchi-Fahrwerk ist eher schwer, bietet aber eine gute Trail-Performance und viele Einstellmöglichkeiten und kostet nicht die Welt. Gleiches gilt für die Sram Eagle 70 Transmission. Gebremst wird mit Maguras MT5 mit kurzen Hebeln, das Testbike rollt auf Reifen von Continental mit viel Pannenschutz hinten und superweicher Gummimischung vorne.

  • Gabel / Dämpfer: Marzocchi Bomber Z1 / Bomber Air
  • Schaltung: Sram Eagle 70 Transmission
  • Bremsen: Magura MT5, 203/203 mm
  • Laufräder: Newmen Performance 30 Base / Strong
  • Reifen: Continental Kryptotal Enduro super soft / Enduro Soft, 29 x 2,4
  • Besonderheiten: Kompatibel mit 580 Wh und Mullet-Laufradmix, Konfigurator
Eine gute Wahl: Die Bomber Z1 ist nicht ganz leicht, dafür sensibel und souverän auch in schwerem Gelände.Foto: Max FuchsEine gute Wahl: Die Bomber Z1 ist nicht ganz leicht, dafür sensibel und souverän auch in schwerem Gelände.Zwar ist das Drehrad schlecht erreichbar und die Drehrichtung unmöglich abzulesen: Aber immerhin hat der Bomber Air Dämpfer nicht nur einen Ausgleichsbehälter sondern auch eine verstellbare Druckstufe. Alles andere als üblich in der Preisklasse.Foto: Max FuchsZwar ist das Drehrad schlecht erreichbar und die Drehrichtung unmöglich abzulesen: Aber immerhin hat der Bomber Air Dämpfer nicht nur einen Ausgleichsbehälter sondern auch eine verstellbare Druckstufe. Alles andere als üblich in der Preisklasse.

Geometriedaten

Obwohl das Propain Sresh SL noch brandneu ist, wirkt die Geometrie erstaunlich konventionell. Keine superkurzen Kettenstreben, kein extrem langer Reach. Mit klassischen Werten baut Propain eher auf einen hohen Wohlfühlfaktor und holt die Performance über das gute Fahrwerk (s. u.) heraus.

Keineswegs außergewöhnlich: Die Geometrie des Propain Sresh SL, vermessen an unserem Testbike im BIKE-Testlabor.Foto: BIKE MagazinKeineswegs außergewöhnlich: Die Geometrie des Propain Sresh SL, vermessen an unserem Testbike im BIKE-Testlabor.

So fährt sich das Propain Sresh SL in der Praxis

Die zentrale, leicht vorderradorientierte Sitzposition auf dem Propain empfinden wir als idealen Kompromiss zwischen Uphill-Stärke und Tourentauglichkeit. Dazu glänzt das Sresh SL mit viel Traktion. Der HPR 60 Motor glänzt mit geringem Antriebsgeräusch, direktem Einsetzen und natürlichem Fahrgefühl. Erst in wirklich extremen Uphills setzen die Motorleistung und der fehlende Nachlauf Grenzen.

Sitzposition, Motor, Fahrwerk: Im Touren-Modus leistet sich das Sresh SL keine Schwächen.Foto: Max FuchsSitzposition, Motor, Fahrwerk: Im Touren-Modus leistet sich das Sresh SL keine Schwächen.

Marzocchi-Fahrwerk und Pro-10-Hinterbau

Bergauf leistet sich das Propain schon wenig Schwächen, doch bergab hat uns das Sresh SL noch besser gefallen. Das Marzocchi-Fahrwerk zeigte sich harmonisch und sensibel und ist gerade in Kombination mit dem Pro-10-Hinterbau im Heck angenehm definiert. So fehlt es dem Sresh SL weder an Komfort, noch an Reserven für Vollgas-Ritte. Das ist trotz eher günstiger Komponenten echtes High-End-Niveau.

Bergab vermittelt die eher hohe Front in Kombination mit dem starken Fahrwerk und griffigen Reifen eine enorme Fahrsicherheit. Mini-Enduro!Foto: Max FuchsBergab vermittelt die eher hohe Front in Kombination mit dem starken Fahrwerk und griffigen Reifen eine enorme Fahrsicherheit. Mini-Enduro!

Die vermeintlich konventionelle Geometrie gibt dem Sresh SL einen unkomplizierten Charakter. Die hohe Front mit Riser-Lenker und der klebrige Vorderreifen animieren auch in steilem Gelände zur Attacke, der mittlere Federweg von 150 Millimetern im Heck wird erst spät zum limitierenden Faktor. Bikeparks und Enduro-Trails kann man dem Sresh SL locker zumuten. Das Gute: Auch auf weniger krassen Strecken und kurvigen Hometrails macht das Propain Laune. Die Kettenstreben sind zwar nicht ganz kurz, trotzdem geht das Sresh SL gut aufs Hinterrad und wuselt ohne viel Kraftaufwand durch enge Turns. Es gibt zwar noch leichtfüßigere und verspieltere Light-Bikes, aber der ausgewogene Mix aus Spieltrieb und Downhill-Qualitäten überzeugt. Leider entwickelte unser Testbike nach einigen Fahrten ein nerviges Knarzen. Offenbar ist die einzelne Halteschraube für den Akku etwas anfällig. Säubern und festziehen brachte aber Besserung.

Der will nur spielen: Auch mit etwas längeren Kettenstreben lässt sich das Propain lässig aufs Hinterrad ziehen.Foto: Max FuchsDer will nur spielen: Auch mit etwas längeren Kettenstreben lässt sich das Propain lässig aufs Hinterrad ziehen.

Vor- und Nachteile des Light E-MTBs

Vorteile

  • Fahrwerk und Fahrverhalten
  • leichte Akku-Entnahme
  • Ausstattung nach Kundenwunsch

Nachteile

  • trotz Online-Versand eher teuer
  • Akkuschraube anfällig für Knarzen
Ausgewogene Sitzposition und gute Servicefreundlichkeit dank umfangreichem Rahmenschutz und klassischer Zugführung. Wer mehr Reichweite  will, muss das Upgrade auf die größere Batterie einplanen.Foto: BIKE MagazinAusgewogene Sitzposition und gute Servicefreundlichkeit dank umfangreichem Rahmenschutz und klassischer Zugführung. Wer mehr Reichweite will, muss das Upgrade auf die größere Batterie einplanen.Auch ohne High-End-Komponenten liegen Fahrwerk und Fahreigenschaften des Propain Sresh SL schon auf Top-Niveau.Foto: BIKE MagazinAuch ohne High-End-Komponenten liegen Fahrwerk und Fahreigenschaften des Propain Sresh SL schon auf Top-Niveau.

Fazit zum Testsieger

Mit einer modernen und unkomplizierten Geometrie und einem exzellenten Fahrwerk leistet sich das neue Propain Sresh SL auch in einer bezahlbaren Konfiguration kaum Schwächen. Der leise TQ-Motor passt ideal ins Konzept. Testsieg! Umfangreiche Auswahlmöglichkeiten hinsichtlich Ausstattung, Akku- und Laufradgröße gibt’s im Konfigurator noch on top. - Adrian Kaether, Redakteur Test & Technik
Adrian Kaether ist Redakteur für Test & Technik.Foto: Georg GrieshaberAdrian Kaether ist Redakteur für Test & Technik.

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