Pro-BikeKorbi Engstler und sein Ghost Riot AM Full Party CF

Laurin Lehner

 · 05.09.2023

Korbi Engstler und sein Ghost Riot AM Full Party CF
Foto: Janik Steiner
Korbi Engstler (24) animiert seine Follower mit radikalen Kurz-Clips zum Jibben, Braapen und Manualen. Seit dieser Saison ist der Allgäuer mit neuem Arbeitsgerät unterwegs: Ghost Riot AM Full Party CF. Hier verrät er, worauf es ihm ankommt.

Fun-Fact: Mein erstes Bike war ein Ghost

Als ein Sponsorenwechsel für 2023 anstand, hatte ich das Glück, dass mir einige Angebote auf den Tisch flatterten – ich musste nicht lange überlegen und entschied mich für Ghost. Denn mein erstes Mountainbike war ein Ghost Cagua. Damals war ich 15 Jahre alt und habe es dem Local-Hero Guido Tschugg für 1400 Euro abgekauft. Fischi & Tschugg – das waren die Typen, zu denen ich aufsah. Jetzt, knapp zehn Jahre später, fahre ich selbst für die Marke. Verrückt, oder?

Rahmen: die Größenfrage

Das Bike gibt’s erst seit Juni als Carbon-Variante. Ich mag den cleanen Look von Carbon-Rahmen. Ich bin 1,80 Meter groß. Damit liege ich genau zwischen den Rahmengrößen. Ich probierte einen M- und einen L-Rahmen aus – entschied mich für den M-Rahmen mit einem 465er-Reach, weil handlicher. Der L-Rahmen ist deutlich länger (492 mm). Ach ja, 29 Zoll vorne und hinten finde ich gut. Die Notwendigkeit, auf Mullet umzurüsten, sehe ich aktuell nicht.

Korbi, Huhn und sein Pro-BikeFoto: Janik SteinerKorbi, Huhn und sein Pro-Bike

Cockpit: 780 Millimeter und lieber Alu

Als Erstes hab’ ich den Shimano-XTR-Antrieb abgeschraubt, denn der schaltet grob und laut. Mit dem Shimano XT funktioniert das viel besser. Auch die XT-Bremsen liebe ich, da gibt’s nix Besseres. Bei der Breite meines Alu-Lenkers fahre ich schon immer 780 Millimeter. Warum Alu? Aus Vertrauensgründen, dabei habe ich noch gar keine schlechten Erfahrungen gemacht. Einfach so. Da muss ich nicht mit Drehmomentschlüssel arbeiten und kann Schrauben nach Gefühl anziehen, fertig! Der 40-Millimeter-Vorbau passt gut.

Fahrwerk: Tokens, Tokens, Tokens!

Ich fahre 20 Prozent Sag vorne und hinten. Das ist wenig, besonders hinten. Doch ich brauche die Progression bei Stunts und will nicht im Federweg versacken. So habe ich im Dämpfer (140 mm) maximal viele Tokens, und auch in der Gabel (160 mm) stecken drei. Das verkleinert die Luftkammer und erzeugt zusätzlich Progression. Die Zugstufe mag ich schnell für ein lebendiges Fahrgefühl.

Reifen: keine Experimente!

Ich fahre schon ewig Schwalbe-Reifen als Tubeless-Aufbau. Vorne Magic Mary (ultrasoft), hinten Big Betty (soft, mit Supergravity-Karkasse). Kein Tire-Insert, meist 2,0 Bar vorne und hinten. Ich bin kein Nerd, dem es auf 0,2 Bar ankommt. Wenn ich spüre, dass der Reifen walkt, dann pump’ ich nach.

Carbon-Laufräder: lieber nicht!

Ich hab Carbon- und Alu-Felgen ausprobiert. Der Unterschied vom Fahrgefühl hat mich weniger gejuckt, eher das Vertrauen in den Werkstoff. Wie Ihr wisst, treffe ich nicht immer die sauberste Linie. So fiel meine Wahl auf Aluminium. Denn lieber knalle ich mir ’ne Delle in die Felge, als Zeuge davon zu werden, wie sich meine Carbon-Felgen bei der Landung zusammenfalten.

Flat oder Klick: reine Gewöhnung

Ich benutze Flatpedals, doch will diese Saison unbedingt mehr Klickpedale fahren. Denn da stehen die Füße bombenfest auf den Pedalen, und Tricks wie No-Hander funktionieren einfacher. Ich glaub, das ist reine Gewöhnungssache. Mal gucken, wie ich damit klarkomme.

Schrauben: Das sollen lieber andere

Ich kann schrauben, doch mir fehlt die Geduld. So gebe ich mein Bike lieber in den Shop. Die können das viel besser und vor allem schneller als ich. Schaltung einstellen oder Bremsen entlüften – für mich purer Horror. So Zeug mach’ ich echt nicht gerne. Sonst ist mir wichtig, dass mein Bike leise ist. Wenn was klappert, finde ich oft den Grund nicht, da fehlt mir das Gefühl dafür. Auch da helfen mir die Experten im Shop.

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