All Mountain Bikes bis 5000 EuroMarin Rift Zone XR 29 im Test

Max Fuchs

 · 06.07.2023

Marin Rift Zone XR 29
Foto: Max Fuchs
Das Geometriekonzept des Marin Rift Zone birgt bergab ein irres Spaßpotenzial. Die Bergauf-Leistung kommt etwas zu kurz. Leider ist das Marin etwas schwer geraten.

Das Marin Rift Zone hat zwei Gesichter. Einerseits begeistert das All-Mountain-Bike mit seinem kultigen und schnörkellosen Rahmen-Design. Aber auch mit seiner gelungenen Geometrie und dem spaßigen Charakter fuhr sich das Rift Zone direkt in die Herzen unserer Tester. Der sehr flache Lenkwinkel und der lange Reach erlauben hohe Geschwin­digkeiten – und das, obwohl das Marin mit knapp 140 Millimetern über deutlich weniger Federweg verfügt als der Rest der Test-Bikes.

Das Heck baut dagegen mit seinen 430er-Kettenstreben sehr kurz. Das verleiht dem Bike trotz der langen Front einen extrem ausgeprägten Spieltrieb. Manuals und schnelle Kurvenwechsel gehen locker von der Hand. An Sprüngen erzeugt das kurzhubige Heck viel Gegenhalt. Kurzum: Das Rift Zone bietet im Gelände ein enormes Spaßpotenzial. So weit, so gut.

Marin spezifiziert mit nur 35 Millimetern den kürzesten Vorbau im Test. Das platziert den Fahrer sicher hinter dem Cockpit und ermöglicht ein sehr direktes Lenkverhalten.Foto: Max FuchsMarin spezifiziert mit nur 35 Millimetern den kürzesten Vorbau im Test. Das platziert den Fahrer sicher hinter dem Cockpit und ermöglicht ein sehr direktes Lenkverhalten.


Auf der anderen Seite wird durch die eher mäßige Qualität der Komponenten die Leistungsfähigkeit des Chassis nicht vollständig ausgeschöpft. Das liegt in erster Linie am niedrigen Preis. Denn mit 3499 Euro markiert das Bike zwar im Marin-Lineup das Top-Modell, in unserem Vergleich ist es aber mit Abstand der günstigste Kandidat.

Besonders die geringe Brems-Power der einfachen Shimano-Stopper hemmt den Fahrspaß auf langen Abfahrten. Die zweitklassigen Maxxis-Reifen mit Einfach-Compound können ebenfalls nicht mit der Traktion der hochwertigen Modelle im Test mithalten. Darüber hinaus leidet das Gewicht unter dem Sparpreis.

Der Rift-Zone-Rahmen besteht als einziger im Testfeld komplett aus Aluminium, wiegt 3250 Gramm und treibt das Gesamtgewicht letztendlich auf 15,4 Kilo ohne Pedale. Zusammen mit den schwersten Laufrädern im Test eignet sich das Marin so nur bedingt für tretlastige Touren. Tuning-Potenzial!

Fazit zum Marin Rift Zone XR 29 im Test

Das Geometriekonzept des Marin birgt bergab ein irres Spaßpotenzial. Für den All-Mountain-Einsatz ist das Bike mit seiner Ausstattung allerdings zu schwer, und die Kletterqualitäten kommen zu kurz. – Max Fuchs, BIKE-Redakteur
Max Fuchs, BIKE-RedakteurFoto: Thomas WeschtaMax Fuchs, BIKE-Redakteur

Technische Daten & Noten Marin Rift Zone XR 29

Herstellerangaben

  • Preis: 3499 Euro
  • Erhältlich im Fachhandel
  • Rahmenmaterial: Alu
  • Rahmengröße: S, M, L, XL  (getestete Größe L, 42 cm)

Messwerte

  • Gewicht o. Pedale: 15,36 kg
  • Rahmengewicht o. Dämpfer: 3250 g
  • Gewicht Laufräder: 5501 g
  • Lenkerbreite: 780 mm

Ausstattung

  • Gabel: Marzocchi Bomber Z1 Grip
  • Dämpfer: Fox Float X Performance
  • Federweg vorne/hinten: 138/134 mm
  • Kurbel: FSA Grid
  • Schaltung: Shimano XT 1 x 12
  • Übersetzung / Bandbreite: 32; 10–51 / 510 %
  • Bremsanlage / Disc (vorne / hinten): Shimano BR-MT 420 / 203/180 mm
  • Teleskopstütze / Hub / Ø: X-Fusion Manic / 150 mm / 30,9 mm
  • Laufräder: Marin-Felgen; Shimano-Naben
  • Reifen: Maxxis Assegai; Exo Protection TR 29 x 2,50
  • Wartungsfreundlichkeit: mittel

BIKE-Testurteil¹: gut - 171,5 von 250 Punkten

Marin Rift Zone XR 29 - GeometriedatenFoto: BIKE-TestabteilungMarin Rift Zone XR 29 - Geometriedaten
Marin Rift Zone XR 29 - CharakteristikFoto: BIKE-TestabteilungMarin Rift Zone XR 29 - CharakteristikMarin Rift Zone XR 29 - Federkennlinien: Der Hinterbau spricht sehr gut an. Die Gabel kann hier nicht ganz mithalten.Foto: BIKE-TestabteilungMarin Rift Zone XR 29 - Federkennlinien: Der Hinterbau spricht sehr gut an. Die Gabel kann hier nicht ganz mithalten.

¹Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).

²Preis ggf. zzgl. Kosten für Verpackung, Versand und Abstimmung.

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