Individuelle Lösungen kennt man von Moustache schon länger. Die Franzosen waren 2016 die ersten, die ein E-MTB im modernen Mullet-Laufradmix (29/27,5-Zoll) auf den Markt gebracht haben. Damals ein echter Trendsetter. Auch ein hauseigener Dämpfer zeigt schon seit Jahren den Willen der Marke zur Individualität. Mit den neuen Game-Modellen setzen die Franzosen ihre Linie konsequent fort und verbauen den Motor gedreht im Bike.
Die neuen Game-Bikes teilen sich in zwei Varianten auf. Das Game 150 mit 160/150 Millimetern Hub und 29er-Laufrädern ersetzt das ehemalige Samedi 29 (hier im Test). Auch das abfahrtsstärkere Modell Game 160 (170/160 mm) rollt auf Laufrädern in 29 Zoll. Bei den Akkus hat man nur die Wahl zwischen dem neuen 600er und dem alten 750er-Akku. Das sorgt für ein filigranes Unterrohr und einen schlanken Look, der so mit dem dickeren Powertube 800 nicht möglich gewesen wäre.
Die entscheidende Neuerung an den neuen Modellen von Moustache ist der neue Bosch Performance Line CX. Moustache verbaut den Motor gedreht im Bike. Das ermöglicht eine Akkuentnahme nach unten und damit einen leichteren Rahmen sowie einen tieferen Schwerpunkt. Der Motor liefert bis zu 600 Watt und 85 Newtonmeter Spitzenleistung, genau wie sein Vorgänger. Allerdings ist der neue Bosch etwas kompakter und leichter, läuft unter Last leiser und klappert nicht mehr beim Überrollen von Unebenheiten. Auch das Fahrgefühl konnte nochmals verbessert werden.
Die Besonderheit bei Moustache: Der neue 800er-Akku steht nicht zur Wahl. Stattdessen passen wahlweise der neue und leichte Powertube 600 oder der alte und schwere Powertube 750 ins Unterrohr. Der 750er fällt länger aber schlanker aus als der neue 800er und verhilft dem Moustache damit zu einem filigraneren Unterrohr. Allerdings ist der 750er (4,35 kg) auch gut 1,3 Kilogramm schwerer als der kleinere 600er. Der neue, kleine Akku liefert laut unseren ersten Tests ebenfalls eine starke Reichweite. Bei 300 Euro Aufpreis für den schwereren, großen Akku ist damit auch der Range-Extender (250 Wh, 1,5 kg, 469 Euro) eine interessante Variante für maximale Flexibilität.
Das günstigere der beiden Game-Modelle hört auf den Namen Game 150 und ist als klassisches All Mountain ausgelegt. Heißt: breiter Einsatzbereich, nicht ganz so extreme Geometrie. Lange Kettenstreben und ein Lenkwinkel in Richtung 65 Grad sollen ein neutrales und dennoch fahrstabiles Handling bringen. Jibber und Shredder dürfte die eher gediegene Geometrie aber weniger ansprechen. Das Bike gibt’s als Moustache Game 6,7 und 8 für 5399, 5999 und 6999 Euro. Alle Bikes kommen mit dem hauseigenen Moustache Magic-Grip-Dämpfer.
Das Moustache Game 160 verfügt über denselben Rahmen wie der kleine Bruder. Mit längerer Gabel und anderer Anlenkung bringt es das Game 160 aber auf 10 Millimeter mehr Federweg an Front und Heck. Statt des hauseigenen Magic-Grip-Dämpfers setzt Moustache hier auf den Fox Float X mit Ausgleichsbehälter. Die Ausstattung des Enduros ist etwas wertiger als beim All Mountain Game 150. Daher liegen auch die Preise etwas höher. Für 6499 Euro wechselt das Game 160 7 den Besitzer, die Modelle Game 160 8 und 9 mit Fox-Factory-Fahrwerk kosten je ab 7499 und 8999 Euro.