Mondraker Foxy Carbon RDas beste All-Mountain-Bike um 6000 Euro?

Max Fuchs

 · 05.12.2025

Mondraker Foxy Carbon R / 14,6 kg1 / 160/150 mm / 29" / 6299 Euro / Carbon
Foto: Max Fuchs
Viel Federweg, robuste Ausstattung und todschick: Das Mondraker Foxy Carbon R löst schon beim ersten Blickkontakt akute Will-haben-Reflexe aus. Doch spiegelt der starke erste Eindruck auch die Trail-Performance des Spaniers wider? Wir haben das Carbon-All-Mountain gegen die Konkurrenz von Arc8, Merida und Rocky Mountain getestet.

​Schon nach der ersten Abfahrt sind sich alle Tester einig: Im Downhill fühlt es sich an, als würde das Mondraker in einer anderen Liga spielen. Dass sich das 2025er Foxy so deutlich vom Rest der Testgruppe abhebt, liegt aber weniger an der Geometrie oder am Federweg als an cleveren Ausstattungsdetails. Vergleicht man die Geometriedaten, verhält sich das Mondraker unauffällig: Moderner Reach, normaler Stack-Wert, kürzester Radstand, moderate Kettenstreben – alles keine Werte, die auf ein Downhill-Ass hindeuten. Gleiches gilt für den Federweg. Mit 160 Millimetern an der Gabel und 150 Millimetern am Heck rangiert das Mondraker nur im Mittelfeld.

Die Fakten zum Mondraker Foxy Carbon R

KategorieDetails
ModellMondraker Foxy Carbon R
Gesamtgewicht (ohne Pedale)14,63 kg
Federweg (v/h)160 / 150 mm
Laufradgröße29"
Preis6299 Euro
RahmenmaterialCarbon
Max. Systemgewicht130 kg
GarantieLebenslang
BesonderheitenKeine
Gewicht Laufräder5728 g
Laufradträgheit4395 kg × cm²

Auch im Test der All-Mountains bis 7500 Euro:

Die Ausstattung des Mondraker Foxy Carbon R

​Der Maxxis-Vorderreifen mit der extra griffigen MaxxGrip-Gummimischung und der hohe Spacer-Turm in Kombination mit einem stark nach oben gekröpften Lenker sind die einzigen Auffälligkeiten. Beide Ausstattungsmerkmale erscheinen auf den ersten Blick unscheinbar, entpuppten sich in der Praxis aber als Gamechanger.

KategorieDetails
Gabel / DämpferFox 36 Float Performance Grip / Fox Float X Performance
Schaltung / BandbreiteSram S-1000 Eagle Transmission 1×12 / 520 %
BremsenSram DB8 / 200 / 180 mm
Laufrädere*Thirteen Grappler Core
ReifenMaxxis Minion DHF; MaxxGrip Exo+; Minion DHR II; MaxxTerra Exo+, 29 × 2,5 / 2,4
Sattelstütze / HubPija Dropper Post / 180 mm

​Die Höhe, die man durch den Riser-Lenker und den langen Gabelschaft gewinnt, verleiht einem im steilen Gelände maximales Selbstvertrauen. Auch gut auf Rumpel-Passagen: Durch die aufrechte und zentrale Fahrposition steht einem der maximale „Federweg“ der Arme zur Verfügung, auch der Körperschwerpunkt verteilt sich schön gleichmäßig zwischen Heck und Front. Perfekt!

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Gern gesehen: Dank langem Gabelschaft und Riser-Lenker baut die  Front schön hoch. Die Bremsleitungen und die Züge verlaufen durch den  Steuersatz direkt in das Rahmeninnere.
Foto: Max Fuchs

​Doch damit nicht genug: Das Fahrwerk erzielt bergab ebenfalls die Bestnote. Traktion? Vorhanden! Schluckvermögen ebenso. Lediglich bei der Dämpfungskontrolle hat die Fox-Performance-Gabel gegenüber dem Factory-Pendant im Arc8 das Nachsehen. Besonders im Grenzbereich fühlt sich die Factory-Gabel definierter an.

Die Kehrseite des Grips

​Die Labormessungen versetzen der Erfolgskurve des Foxy R einen kleinen Knick. Mit einem Gesamtgewicht von 14,6 Kilo schicken die Spanier das zweitschwerste Bike in den Test. Beim Laufradgewicht und der Laufradbeschleunigung bildet das Mondraker mit seiner schweren Maxxis-Bereifung sogar das Schlusslicht. Auf Tour lässt man es deshalb besser gemütlich angehen. Wer dem Bike mehr Vortrieb entlocken möchte, sollte unbedingt auf einen schnelleren Vorderreifen wechseln. Trotz des gleichen Profils rollt die klebrige MaxxGrip-Gummimischung am Mondraker spürbar schlechter als die MaxxTerra-Mischung an Merida und Arc8.

Die Geometrie des Mondraker Foxy Carbon R aus dem BIKE-Testlabor.Foto: BIKE-GrafikDie Geometrie des Mondraker Foxy Carbon R aus dem BIKE-Testlabor.

​Im Gelände klettert das Bike brav. Der Hinterbau generiert auch unter Kettenzug gute Traktion, wippt aber auch spürbar. Durch die hohe Front fällt es in steilen Passagen etwas schwer, genügend Druck aufs Vorderrad zu bringen. Das gelingt der Konkurrenz besser. Schade: Technische Schmankerl wie ein Rahmen-Staufach oder Flipchips zur Geometrieverstellung sucht man vergebens. Bei einem Preis von 6299 Euro erscheinen auch Srams Einsteigerbremse DB8 und der günstige S-1000-Antrieb wenig glanzvoll.

BIKE-Bewertung: Mondraker Foxy Carbon R

Bereich / KriteriumGewichtung (%)Mondraker Bewertung
Fahrverhalten651,91
Uphill132,5
Effizienz Fahrwerk102,5
Spieltrieb123
Downhill101
Fahrwerk201,5
Labor103,35
Gesamtgewicht63,25
Laufradträgheit43,5
Ausstattung252,01
Ausstattungsqualität52,3
Usability / Mehrwert53,75
Transportvolumen Flaschenhalter52
Versenkbarkeit Sattel51,5
Qualität / Verarbeitung50,5
Garantielebenslang
Servicefreundlichkeitmittel
Rahmensteifigkeit vorne/hinten (N/mm)4,3 / 18,4
BIKE-Note1002,08

Fazit von Max Fuchs

Max Fuchs ist Testredakteur und Fotograf bei BIKE.Foto: Moonhead MediaMax Fuchs ist Testredakteur und Fotograf bei BIKE.
​Das Mondraker hat seine Stärken ganz klar im Downhill. Die gelungene Geometrie und durchdachte Anbauteile wie Reifen oder Cockpit machen es möglich. Auch das Fahrwerk ist erste Sahne. Gepaart mit ordentlichen Klettereigenschaften und vielen Punkten in der Ausstattungswertung reicht es trotz des zähen Vortriebs zum Testsieg.

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