Heute kennt man Mondraker vor allem für Bikes mit dem Bosch-CX-Antrieb. Das war nicht immer so. 2017 stellten die Spanier ihr erstes modernes E-MTB mit integriertem Akku vor. Das Crusher galt damals mit 150 Millimetern Federweg als dickes Enduro und wurde von Shimanos damaligen Top-Motor E-8000 angetrieben. Nun steht ein neues Mondraker Crusher in den Startlöchern und lässt die Shimano-Palette des Herstellers wieder aufleben.
Trotz Shimano-Motor: Das Mondraker Crusher übernimmt Geometrie und Rahmenform fast vollständig vom Bosch-Bike Crafty. Der auffälligste Unterschied: Der Hinterbau ist bei allen drei Crusher-Modellen aus Aluminium, der Hauptrahmen aus Carbon. Das Crafty hingegen gibt’s mit Voll-Alu- oder Vollcarbonrahmen. Das etwas schlanker wirkende Unterrohr zeichnet das neue Shimano-Bike aber ebenfalls aus.
Die Geometrie bei Mondraker Crusher und Crafty ist identisch, das Crusher hat nur einen um ein halbes Grad flacheren Lenkwinkel. Die Geometrie mit langem Reach und kurzem Vorbau ist typisch für Mondraker, die Kettenstreben fallen nicht zu kurz aus, um harmonisch mit dem langen Hauptrahmen zusammen zu wirken. Das sollte dem Mondraker Crusher bergab eine hohe Fahrstabilität und - wie wir von vergangenen Tests mit dem Crafty her sagen können - auch extrem starke Klettereigenschaften sichern.
Ganz neu im Portfolio von Mondraker ist Shimanos neuer Top-Motor EP801, der im Crusher für Schub sorgt. Der EP801 ist genauso schwer und sieht auch genauso aus wie sein Vorgänger EP8, dank frischer Elektronik im Inneren schiebt der EP801 aber spürbar kräftiger als sein Vorgänger und ist außerdem mit Features wie Free- und Auto-Shift kombinierbar (s. u. Topmodell RR). 544 Watt Spitzenleistung am Hinterrad konnten wir dem EP801 entlocken, das sind gut 80 Watt mehr als beim Vorgänger EP8. Der EP801 liegt somit in puncto Leistung fast gleichauf mit dem Platzhirsch Bosch CX und ist dabei etwas leichter.
Befeuert wird der Shimano-Motor im Mondraker von einem fest verbauten Simplo-Akku mit 720 Wattstunden. Damit sollte eine gute Reichweite von rund 1700 Höhenmetern in unserem Standard-Testszenario möglich sein. Etwas weniger als beim Bosch 750 der es regelmäßig auf um die 2000 Höhenmeter schafft. Beim Display setzt Mondraker auf das neue EN600, das zum Beispiel auch den Akkustand detaillierter anzeigt und die dazugehörige EN600 Remote. Natürlich lässt sich auch bei Mondraker die Unterstützung über die Shimano-App feineinstellen.
Das Mondraker Crusher wird es nur mit Carbon-Hauptrahmen und wertiger Ausstattung geben, der Einstiegspreis fällt mit 6999 Euro entsprechend hoch aus. Dafür bekommt man beim Crusher ein Fox-Fahrwerk aus der Performance-Reihe mit starker Fox 38 Federgabel und Float-X-Dämpfer, Mavic Laufräder, Sram DB8-Bremsen und eine mechanische Sram GX-Schaltung mit NX-Schalthebeln.
Das Mondraker Crusher R bekommt für 8299 Euro ein Öhlins-Fahrwerk (RXF 38 und TTX Air), eine mechanische X01/GX-Schaltung von Sram, Code-Bremsen in der Bronze-Stealth-Ausführung und ebenfalls Mavic-Laufräder. Das Topmodell Crusher RR setzt für 9499 Euro ebenfalls auf ein Öhlins-Fahrwerk. Highlight ist hier Shimanos elektronische XT-Di2-Schaltung mit den Free- und Autoshift-Features. Hier kann man also Schalten ohne zu treten, wenn das Bike rollt - hilfreich gerade auf Trails bergab. Oder man überlässt die Gangwahl im Auto-Shift-Modus gleich ganz der intelligenten Schaltung. Komplettiert wird die Ausstattung des Topmodells von XT-Bremsen und Mavic-Deemax-Laufrädern in der hochwertigeren S-Variante.