Florentin Vesenbeckh
· 02.03.2024
Das sportliche Geländegeschoss eOne-Sixty und das gemäßigtere eOne-Fourty gehen bei Merida traditionell Hand in Hand. So stehen auch die neuesten Ausbaustufen auf den gleichen Eckpfeilern. Angelehnt an die unmotorisierten Varianten One-Fourty und One-Sixty, setzen die beiden E-Bike-Plattformen auf die gleiche Rahmenkonstruktion und ähnliche Features. Dabei wurde nicht nur auf die Geländeperformance, sondern auch auf nützliche Details und Wartungsfreundlichkeit geachtet.
Das Merida eOne-Fourty hat dabei weniger Federweg als sein großer Bruder und ist weniger radikal auf Gelände ausgelegt. Vielmehr soll es als Allrounder zwischen Stadt, Alltag, Ausflug und Trail-Tour viele Einsatzbereiche abdecken. Passend dazu gibt´s den Neuling auch mit SUV-Vollausstattung. Also einer kompletten Lichtanlage, Gepäckträger, Seitenständer und Schutzblechen. Der Alu-Rahmen und die gemäßigte, eher günstige Ausstattung halten den Preis im Rahmen. Mit Preisen zwischen 5349 und 5799 Euro vermeiden alle eOne-Fourtys extreme Sphären. Ein richtig günstiges Einstiegsmodell gibt es damit aber nicht.
Die neue E-Bike-Plattform von Merida kommt gleich im Dreigestirn. Merida spricht von der eTrilogy. Neben dem gemäßigten Tourer und SUV eOne-Fourty gibt´s gleich zwei neue Varianten des rassigen E-Enduros eOne-Sixty. Beide kommen mit sattem Federweg von 170/173 mm und sportlicher Enduro-Auslegung. Der Unterschied zwischen eOne-Sixty CF (Carbonrahmen) und eOne-Sixty Lite (Alurahmen) liegt neben dem Chassis im Akku-Konzept. Während das leichte CF mit fest verbautem 600-Wattstunden-Akku auf den Trail rollt, setzt das schwerere Lite auf die gleichen Eckpfeilern wie das eOne-Fourty. Den Hauptrahmen aus Alu und den entnehmbare 750er-Akkuhaben die beiden Modelle quasi gemeinsam.
Merida setzt bei der Auswahl des Motors weiterhin auf den bewährten Partner Shimano. Das Modell eOne-Fourty verwendet durchgehend den neuen E-Bike-Motor EP801, der im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem EP8, eine deutlich höhere Leistung bietet. Der Setups-Antrieb zeichnet sich durch ein ausgezeichnetes Leistungs-Gewicht-Verhältnis aus, da er mit etwa 2,7 Kilogramm merklich leichter ist als beispielsweise der Bosch Performance CX (Hier geht's zum Test des neuen Shimano EP801 in Labor und Praxis). Eine kluge Entscheidung von Merida ist es auch, bei den Basismodellen nicht den preiswerteren EP6 zu verwenden. Der kleinere Bruder des EP801 wiegt nämlich nicht nur mehr, sondern bietet auch spürbar weniger Leistung.
Die Geometrie des Merida eOne-Fourty zeichnet sich durch erstaunlich üppige Reach-Werte bei gemäßigtem Radstand aus. Der Lenkwinkel ist mit 66,5 Grad steil, was für ein neutrales Lenkverhalten und ein wendiges Fahrgefühl sorgen sollte. Der extrem steile Sitzwinkel von über 79,5 Grad dürfte den Fahrer weit vorne im Bike platzieren. Für ein gemäßigtes Touren-Bike ist das ungewöhnlich. Die Front fällt mit kurzen Sitzrohren und niedrigem Stack flach aus.
Merida legt großen Wert darauf, dass Kunden die Freiheit haben, aus drei unterschiedlichen Rahmengrößen für ihr E-Bike zu wählen. So kann das Bike besser auf den Verwendungszweck und persönliche Vorlieben getrimmt werden. Dies wird ermöglicht, indem sich die Unterschiede in den Größen vor allem im Reach und im Radstand zeigen, während die Unterschiede bei Sitzrohr und Steuerrohr minimal gehalten werden. Zusätzlich unterstützt dieses Konzept eine eigens entwickelte Teleskopstütze, die sich von 30 bis 230 mm einstellen lässt. Durch diese Kombination aus kurzen Sitzrohren und verstellbarer Teleskopstütze erreicht man, unabhängig von der Rahmengröße, eine optimale Mischung aus angemessener Sitzhöhe und umfassender Bewegungsfreiheit.
Merida hat übrigens den kreativen Ausdruck "Agilometer" für diese Art der Größeneinteilung erfunden. Unter dem Motto: Wie agil (oder laufruhig) soll es sein? Mit fünf verschiedenen Größen von XShort bis XLong und einer Spannweite der Reachwerte von 431 bis 511 Millimetern bieten die eOne-Fourtys eine breite Auswahl.
Das neue Merida eOne-Fourty gibt´s in zwei Ausstattungsvarianten, die jeweils in zwei Farben verfügbar sind. Außerdem gibt es beide Modelle auch mit Vollausstattung, also Gepäckträger, Schutzblechen, Lichtanlage und Seitenständer. Bei ansonsten gleicher Ausstattung ist dafür ein Aufpreis von 100 Euro fällig. Los geht´s bei 5349 Euro.