Fazua Ride 60Das sind die E-Mountainbikes mit dem kräftigen Light-Motor

Adrian Kaether

 · 11.11.2023

Fazua Ride 60: Das sind die E-Mountainbikes mit dem kräftigen Light-Antrieb.
Foto: EMTB Magazin
Für leichte E-Mountainbikes ist der Fazua-Motor nah dran am perfekten Kompromiss: Er ist immer noch leicht und leise, bietet aber viel Leistung und quetscht eine hohe Reichweite aus dem 430-Wattstunden-Akku. Damit gewann der Fazua Ride 60 auch unseren letzten Motorentest. Vorhang auf für die E-Mountainbikes mit dem bayrischen Light-Antrieb.

Die E-Mountainbikes mit Fazua Ride 60 Motor im Überblick:



Focus Jam² SL

Focus Jam² SL 9.9 // 160/150 mm // 29 Zoll // 8499 Euro // 19 kg.Foto: Max FuchsFocus Jam² SL 9.9 // 160/150 mm // 29 Zoll // 8499 Euro // 19 kg.

Das Focus war eines der ersten E-Mountainbikes mit dem neuen Fazua Ride 60 Antrieb. Mit 160 Millimetern an der Front und 150 Millimetern am Heck ist das Bike ein Grenzgänger zwischen All Mountain und Enduro und soll entsprechend sowohl auf langen, anspruchsvollen Touren wie auch in richtig fiesem Gelände zu Hause sein. Besonders am Focus ist zum einen die klassische Akku-Entnahme, bei der die Batterie einfach nach vorne aus dem Unterrohr geklappt wird. Das ist für ein Light E-MTB ungewöhnlich benutzerfreundlich, dafür fehlt am Focus aus Gewichtsgründen aber ein Ladeport. Der Akku muss zum Laden also immer herausgenommen werden. Zum anderen hat das Focus eine besonders variable Geometrie: Über Flipchips im Hinterbau und einen Winkelsteuersatz können sowohl die Länge der Kettenstrebe als auch der Lenkwinkel unabhängig voneinander angepasst werden. Man kann das Bike dadurch als kompaktes und wendiges Trailbike fahren, wie auch als flaches und laufruhiges Enduro. Das Jam² SL gibt’s in vier Modellen ab 6299 Euro.

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Ghost Path Riot

Ghost Path Riot Full Party // 160/140 mm // 29 Zoll // 9000 Euro.Foto: Adrian KaetherGhost Path Riot Full Party // 160/140 mm // 29 Zoll // 9000 Euro.

Das Ghost Path Riot hat zwar nur 140 Millimeter Federweg im Heck, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Denn die Firma aus der Oberpfalz hat ihr Light E-MTB voll auf Krawall gebürstet. Extreme Geometrie mit superflachem Lenkwinkel, dicke Federelemente, stabile Anbauteile: Das Ghost will es wirklich wissen. Der Fazua Akku mit den üblichen 430 Wattstunden ist daher fest im Bike verbaut, das soll das Bike trotz massiver Anbauteile leicht und den Rahmen stabil machen. Das Ghost gibt’s ausschließlich in drei gehobenen Ausstattungsvarianten, ab 7500 Euro >> hier erhältlich.

Haibike Lyke

Haibike Lyke SE // 140 mm // 29 Zoll // 18,6 kg. Das aktuelle Bike hat eine XX Transmission statt der gezeigten Variante mit XTR, kostet aber jetzt auch 12499 statt ursprünglich 9999 Euro.Foto: Adrian KaetherHaibike Lyke SE // 140 mm // 29 Zoll // 18,6 kg. Das aktuelle Bike hat eine XX Transmission statt der gezeigten Variante mit XTR, kostet aber jetzt auch 12499 statt ursprünglich 9999 Euro.

Das erste Light E-MTB mit dem neuen Fazua Ride 60 Antrieb ist natürlich auch ein Jahr später noch ein sehr heißer Kandidat. Mit 140 Millimetern Federweg vorne und hinten ist das Lyke zwar nicht üppig bestückt, bietet mit seiner ausgewogenen Geometrie und seinem gelungenen Hinterbau aber trotzdem eine sehr erwachsene und ausgewogene Trail-Performance und ausreichend Reserven auch für sehr anspruchsvolles Gelände. Das konnte das Bike mittlerweile auch im großen Vergleichstest leichter E-Mountainbikes unter Beweis stellen. Besonders ist der gedreht im Rahmen verbaute Motor, bei der der Motorfortsatz in das Sitzrohr ragt. Das begrenzt zwar die Einstecktiefe für Sattelstützen etwas, führt aber zu einer besonders schlanken Silhouette. Auch das Gewicht von 18,6 Kilogramm (EMTB Messung) kann sich absolut sehen lassen. Leider hat Haibike seit der Neuvorstellung die Preise nochmal deutlich angezogen. Das Lyke gibt’s jetzt in drei Modellen für 7000, 8000 und 12500 Euro.

Lapierre E-Zesty

Lapierre E-Zesty LTD // 140 Millimeter // 29 Zoll // 18,15 kg // 8699 Euro.Foto: Max FuchsLapierre E-Zesty LTD // 140 Millimeter // 29 Zoll // 18,15 kg // 8699 Euro.

Obwohl das E-Zesty 2018 das erste Fully mit Fazua-Motor und damit das erste moderne Light E-MTB überhaupt war, ließen die Franzosen mit einer Neuauflage lange auf sich warten. Erst in diesem Sommer, ein Jahr nach der Vorstellung des neuen Ride 60 zeigte Lapierre das neue E-Zesty. Die Eckpunkte: Ein mittlerer Federweg von 140 Millimeter, gepaart mit einer modernen Geometrie und einem nun fest verbauten Akku. Es gibt nur zwei Modelle, die sich in der Auslegung auch noch etwas unterscheiden. Das günstigere AM 9.4 ist mit 150-Milllimeter Rockshox Lyrik Gabel und Super Deluxe Dämpfer mit Ausgleichsbehälter etwas mehr auf Abfahrtsspaß getrimmt, während das LTD (8699 Euro) mit 140-Millimeter-Pike-Gabel, Carbon-Laufrädern und Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter Leichtbau priorisiert.

Maxx Jinxx Elf

Maxx Jinxx Elf // 140 Millimeter // 29 Zoll (27,5 Zoll, Größe S) // ab 6499 Euro.Foto: MaxxMaxx Jinxx Elf // 140 Millimeter // 29 Zoll (27,5 Zoll, Größe S) // ab 6499 Euro.

Lieber Alu statt Carbon? Lieber ein Bike mit mehr Wertschöpfung in Deutschland als Fernost? Dann ist das Jinxx Elf des Fahrradherstellers Maxx aus der Nähe von Rosenheim die richtige Wahl. Die kleine Firma sprang schon mit dem ersten Jinxx Elf mit Fazuas Evation System auf den Light-Zug auf. Das neue Jinxx kommt jetzt mit Ride 60 aber immer noch einem benutzerfreundlich entnehmbarem Akku. Mit 140 Millimeter Federweg zielt es auf die Touren-Kategorie und konnte bei uns mit komfortablem Fahrwerk und unkompliziertem Handling bereits einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Das Bike kann im hauseigenen Konfigurator auf individuelle Farb- und Ausstatungswünsche angepasst werden. Los geht’s erst ab 6499 Euro, dann aber schon mit wertiger Ausstattung.

Nox Epium

Nox Epium Enduro 7.1 Pro: 9199 Euro // 20,95 Kilogramm // 29/27,5 Zoll (Mullet) // 180 Millimeter Federweg.Foto: Adrian KaetherNox Epium Enduro 7.1 Pro: 9199 Euro // 20,95 Kilogramm // 29/27,5 Zoll (Mullet) // 180 Millimeter Federweg.

Noch stärker als Maxx (oben) setzt Nox aus dem Zillertal auf ein Bike “made in Europe”. Und das sogar mit Carbonrahmen! Das Chassis selbst wird in Portugal von hand laminiert, in Bayern lackiert und im Zillertal montiert. Auch zahlreiche CNC-Kleinteile für den Rahmen stammen aus Bayern. Im Inneren steckt natürlich Fazuas Ride 60 Antriebssystem, der Akku klappt klassisch nach vorne aus dem Unterrohr. Das Nox Epium gibt’s als All Mountain (29 Zoll) mit 150 und als Enduro (Mullet) mit 180 Millimetern Federweg, die Geometrie mit hohem Tretlager, langen Kettenstreben, kompaktem Reach und sehr flachem Lenkwinkel ist etwas ungewöhnlich, gibt dem Epium aber auch hier ein Alleinstellungsmerkmal. Preise beginnen bei 8599 Euro.

Pivot Shuttle SL

Pivot Shuttle SL Team XTR // 150 / 132 Millimeter // 29 Zoll // 11.999 Euro.Foto: Jens Staudt / PivotPivot Shuttle SL Team XTR // 150 / 132 Millimeter // 29 Zoll // 11.999 Euro.

Mit dem Shuttle SL zeigte die amerikanische Kult-Schmiede Pivot ein ganz besonders minimalistisches Fazua-Bike: Der Federweg am Heck ist mit 132 Millimetern ziemlich knapp, vorne gibt’s 140 oder 150 Millimeter. Das kombiniert Pivot mit einer aggressiven Geometrie mit superkurzen Kettenstreben aber modernem Lenkwinkel um ein betont spritziges und handliches Bike zu schaffen. Der Akku ist beim Shuttle SL aus Gewichtsgründen fest verbaut. Das Edel-Bike aus Amerika gibt’s erst ab 8999 Euro aufwärts in 4 Modellen. Das besonders gewichtsreduzierte Topmodell “Worldcup” soll nur 16,5 Kilogramm wiegen.

Santa Cruz Heckler SL

Santa Cruz Heckler SL C GX AXS // 160/150 mm // 29/27,5'' // Fazua Ride 60 // 430 Wh // 19,34 kg (EMTB Messung) // 9799 Euro.Foto: Santa CruzSanta Cruz Heckler SL C GX AXS // 160/150 mm // 29/27,5'' // Fazua Ride 60 // 430 Wh // 19,34 kg (EMTB Messung) // 9799 Euro.

Das jüngste Bike mit Fazuas Ride 60 Motor ist gleichzeitig das erste Light E-MTB von Santa Cruz. Wie der Name schon verrät orientiert sich das Heckler SL an Santa Cruz’ klassischem E-MTB Heckler mit EP8 Antrieb. Das heißt: 160 / 150 Millimeter Federweg und ein Einsatzbereich an der Grenze von All Mountain und Enduro. Für den Bergab-Spaß stattet Santa Cruz das Heckler SL lieber mit griffigen Reifen und robusten Parts aus, als zu sehr aufs Gewicht zu schauen. Die moderne Geometrie und der VPP-Hinterbau versprechen ebenfalls jede Menge Fahrspaß, wenn man denn bereit ist, mit dem fest verbauten Akku zu leben. Die Preise beginnen bei 7499 Euro, insgesamt gibt es fünf Ausstattungen und zwei Rahmenqualitäten, erst bei 12.999 Euro ist das obere Ende der Fahnenstange erreicht.

Storck e:drenalin.2 SL

Markus Storck präsentiert das E:drenalin.2 SL auf der Eurobike 2022. 150 Millimeter // 29 Zoll // ab 8000 Euro.Foto: Georg GrieshaberMarkus Storck präsentiert das E:drenalin.2 SL auf der Eurobike 2022. 150 Millimeter // 29 Zoll // ab 8000 Euro.

Das brandneue Storck-Light-E-MTB wurde bisher nur als 3D-Druck auf der Eurobike 2022 vorgestellt. Dennoch klingt die Carbon-Kreation des hessischen Kohlefaser-Spezialisten interessant: Mit 29-Zoll-Laufrädern und einem Federweg von 150 Millimetern zielt das e:drenalin.2 SL auf die All-Mountain-Kategorie ab. Im Unterrohr ist das Fazuas Ride60-Antriebssystem mit einem fest verbauten Akku integriert. Typisch für Storck, ist das Einstiegsmodell mit 8000 Euro nicht gerade günstig, aber bereits sehr anständig ausgestattet. Das angestrebte Gewicht von 16,5 Kilogramm klingt ambitioniert.

Transition Relay

Transition Relay // 170 oder 160 Millimeter // Mullet oder 29 Zoll // Alu oder Carbon // ab 8199 Euro.Foto: TransitionTransition Relay // 170 oder 160 Millimeter // Mullet oder 29 Zoll // Alu oder Carbon // ab 8199 Euro.

Darf’s auch etwas mehr Enduro sein? Neben dem federwegsstarken Nox Epium (oben) ist das Relay von Transition sicher das abfahrtsstärkste Bike mit Fazua-Motor. Dafür kombinieren die Amerikaner je nach Kundenwunsch 170 oder 160 Millimeter Federweg mit Laufrädern in 29 Zoll oder der Mullet-Konfiguration. Ungewöhnlich, für so eine kleine Firma: Das Relay gibt’s sowohl mit Alu- als auch mit Carbon-Rahmen, sowie in in sechs Größen von XS bis XXL. Preise beginnen bei 8199 Euro für die zwei Alu-Modelle, die vier Carbon-Bikes kosten zwischen 10.199 und krassen 14.699 Euro.

Willier Urta Hybrid

Willier Urta Hybrid // 120 Millimeter // 29 Zoll // ab 7000 Euro.Foto: WillierWillier Urta Hybrid // 120 Millimeter // 29 Zoll // ab 7000 Euro.

Willier kennt man vor allem vom Rennrad- und Cross-Country-Sport. Kein Wunder, dass die Italiener auch beim E-MTB auf ein Bike mit besonders racigen Genen setzen. Das Urty Hybrid orientiert sich stark an den Cross Country Bikes von Willier ohne Motor und kombiniert eine für ein E-MTB besonders sportliche Sitzposition mit nur 120 Millimetern Federweg. Die Geometrie mit tiefer Front, längerem Vorbau und kurzem Reach sollte dazu animieren, auch selbst kräftig in die Pedale zu treten. Das Gewicht beginnt laut Hersteller bei 16 Kilogramm. Mindestens 7000 Euro muss man für das Willier Urta Hybrid investieren.

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