Dieses Testfeld scheint wie gemacht für das Dartmoor Rocbird Enduro Evo. Bezahlbarer Fahrspaß ist das Spezialgebiet des polnischen Herstellers – und das merkt man: Das Alu-Enduro für 2699 Euro ist nicht nur das günstigste Modell der dreiköpfigen Rocbird-Familie, sondern auch das preiswerteste Bike in unserem Vergleichstest.
| Kategorie | Wert |
| Gesamtgewicht | 16,32 kg (ohne Pedale) |
| Gewicht Laufräder | 6027 g |
| Laufradträgheit | 4405 kg × cm² |
| Modellgewicht | 16,3 kg |
| Federweg | 160/160 mm |
| Laufradgröße | 29 / 27,5" |
| Preis | 2699 Euro |
| Rahmenmaterial | Aluminium |
Die Ausstattung ist dementsprechend einfach, aber funktional: schlanker Alu-Rahmen, Shimano-Deore-Schaltung, Magura-MT-Thirty-Bremsen und ein Fahrwerks-Mix aus X-Fusion-Dämpfer hinten und Rockshox Lyrik Select vorne. Das 200 Euro teurere Merida steht in dieser Hinsicht kaum besser da. Nur bei Cube bekommt man eine bessere Ausstattung zum ähnlichen Preis.
| Komponente | Spezifikation |
| Gabel | RockShox Lyrik Select |
| Dämpfer | X-Fusion H3A RCP |
| Schaltung / Bandbreite | Shimano Deore 1x12 / 510 % |
| Bremsen | Magura MT Thirty (203/180 mm) |
| Laufräder | Dartmoor Patrol |
| Reifen | Maxxis Assegai Exo Protection 29 × 2,50 / Assegai 3C MaxxTerra Exo+ Protection 27,5 × 2,50 |
| Sattelstütze / Hub | X-Fusion Manic / 170 mm |
| Max. Systemgewicht | 110 kg |
| Garantie | 2 Jahre |
| Besonderheiten | keine |
Auf den ersten Blick ist der einzige Wermutstropfen die Reifenwahl. Warum nur am Hinterrad ein Maxxis in 3C-Mischung spezifiziert ist, wirft Fragen auf. Wir hätten uns auch vorne eine weichere Gummischung gewünscht. Rahmen-Extras wie einen Flipchip zum Feintunen der Geometrie, oder die Möglichkeit das Bike auf 29-Zoll-Laufräder umzurüsten, gibt es nicht.
Interessant: Dartmoor setzt als einziger Hersteller auf eine etwas kürzere Gabel mit 160 Millimetern Federweg und schlankeren Standrohren. Das spart etwas Gewicht, erfordert aber minimale Abstriche in Sachen Schluckvermögen und Steifigkeit, im Vergleich zu den 170er-Forken der Konkurrenz.
Den Fahreindruck prägt vor allem die extreme Geometrie. Mit 487 Millimetern Reach besitzt das Dartmoor den längsten Rahmen im Testfeld, während die Kettenstreben mit 429 Millimetern sehr kurz ausfallen. Zusammen mit dem Stummelvorbau ergibt das eine stark hecklastige Radlastverteilung, die ein geschicktes Händchen bei der Linienwahl erfordert. Um die Dysbalance in Sachen Geometrie auszugleichen, muss man die Front aktiv belasten. Dadurch fährt sich das Rocbird weniger intuitiv als ausgewogenere Bikes wie beispielsweise das Propain. Hat man sich an diese Eigenheit gewöhnt, belohnt einen das kurze Heck jedoch mit viel Fahrspaß. Das Rocbird drängt damit eher Richtung Bikepark-Einsatz als ins klassische Enduro-Racing.
Nicht ganz überzeugen konnte das Fahrwerk. Schon das Setup kostete uns Nerven: Bei 30 Prozent Sag, 70 Kilo Fahrergewicht und offener Zugstufe wirkte das Heck überdämpft. Zudem vermissten alle Tester etwas Gegenhalt. Das Rocbird gibt im rauen Gelände zwar bereitwillig Federweg frei und erzeugt Komfort, doch mangels Progression fehlen die Reserven für härtere Landungen. Durch den kurzen Vorbau sitzt man im Uphill trotz langem Reach komfortabel und aufrecht. In steilen Kletterstücken steigt die Front früh, der Hinterbau pumpt unter Kettenzug, was die dreistufige Dämpferplattform jedoch zuverlässig ausgleicht.
| Kategorie | Unterkategorie | Wert | Gewichtung / Anmerkung |
| Preis | Preis | 2699 € | — |
| Fahrverhalten | Uphill – Fahrverhalten | 2,5 | 8 % |
| Fahrverhalten | Uphill – Effizienz Fahrwerk | 2 | 10 % |
| Fahrverhalten | Spieltrieb | 3 | 7 % |
| Fahrverhalten | Downhill – Fahrverhalten | 3 | 20 % |
| Fahrverhalten | Downhill – Fahrwerk | 4 | 20 % |
| Fahrverhalten | Note Fahrverhalten | 3,28 | 65 % Gesamt |
| Labor | Gesamtgewicht | 4,5 | 6 % |
| Labor | Laufradträgheit | 4 | 4 % |
| Labor | Note Labor | 4,30 | 10 % Gesamt |
| Ausstattung | Ausstattungsqualität | 3,56 | 5 % |
| Ausstattung | Usability / Mehrwert | 4,25 | 5 % |
| Ausstattung | Transportvolumen Flasche | 1,5 | 5 % |
| Ausstattung | Versenkbarkeit Sattel | 2 | 5 % |
| Ausstattung | Qualität / Verarbeitung | 4,75 | 5 % |
| Ausstattung | Note Ausstattung | 3,21 | 25 % Gesamt |
| Sonstiges | Garantie | 2 Jahre | — |
| Sonstiges | Servicefreundlichkeit | mittel | — |
| Sonstiges | Rahmensteifigkeit (v/h) | 6,8 / 28,1 N/mm | — |
| Gesamtnote | BIKE-Note | 3,36 | 100 % |
Für Parkrats und Freerider ist das Dartmoor ein Traum: günstig, funktional und spaßig zu fahren. Dem Allround-Anspruch eines echten Enduros wird das Rocbird jedoch nicht gerecht – dafür klettert es zu schlecht und bietet zu wenig Fahrwerksreserven fürs Grobe. Aus früheren Tests wissen wir allerdings: Mit einem besseren Dämpfer kann das Dartmoor auch im Enduro-Einsatz richtig abliefern. In diesem Setup reicht es nur für Platz drei. - Laurin Lehner, BIKE-Testredakteur