Centurion No Pogo F3000i im TestDer Preis ist heiß - Top-All-Mountain mit Automatik-Schaltung

Florentin Vesenbeckh

 · 21.07.2024

Centurion No Pogo F3000i // Shiman0 EP801 // 630 Wh // 150/135 mm // 29 Zoll // 24,6 kg // 4499 Euro (aktuell reduzierte UVP!)
Foto: Max Fuchs
Das Centurion No Pogo F3000i ist aktuell vom Hersteller massiv reduziert! Für 4499 Euro bietet der Topseller eine überragende Ausstattung. Doch auch die Fahreigenschaften des All-Mountain-E-Bikes brauchen sich nicht verstecken. Wir haben den Preiskracher ausführlich getestet.

Das Centurion No Pogo ist ein echter Mountainbike-Klassiker. 1997 geboren, war es für einige Jahre eines der beliebtesten Touren-Mountainbikes am Markt. Auch wenn das aktuelle E-Mountainbike, abgesehen vom Namen, nicht mehr viel mit seinem Urahn gemein hat: Der Fokus auf eine breite Zielgruppe und ausgeprägte Touren ist geblieben.

Die F-Serie des No Pogo kommt ausschließlich mit Shimano-Antrieb und robustem Alu-Rahmen. Rekorde an der Waage bricht das Bike damit keine: 24,6 Kilo trotz hochwertiger Ausstattung, eher schmalem Federweg von 135 Millimetern im Heck und kleinem 630er-Shimano-Akku. Das gibt wenig Grund zum Jubeln. Im Vergleich mit der Konkurrenz zum ähnlichen Preispunkt reiht sich dieses Gewicht ziemlich genau im Mittelfeld ein.

Centurion No Pogo F3000i // Shiman0 EP801 // 630 Wh // 150/135 mm // 29 Zoll // 24,6 kg // 5899 EuroFoto: Max FuchsCenturion No Pogo F3000i // Shiman0 EP801 // 630 Wh // 150/135 mm // 29 Zoll // 24,6 kg // 5899 Euro

Alles andere als Mittelmaß ist die Ausstattung. XT-Bremsanlage, Rock­shox-Ultimate-Fahrwerk und sogar die elektronische Schaltung Shimano XT Di2, die auf Wunsch vollautomatische Gangwechsel und das Schalten im Rollen ermöglicht. (Hier geht´ s zu allen Infos zu Autoshift mit Shimanos XT Di2!)

Centurion verbaut also absolute Highend-Produkte, und das zu einem sehr günstigen Preis. Wie kommt’s? Die Preisempfehlung für das No Pogo F3000i lag ursprünglich bei 6499 Euro und damit noch 500 Euro über unserem Preislimit für unseren Test. Aktuell ist das Bike aber um unfassbare 2000 Euro auf einen super attraktiven Preis von 4499 Euro reduziert. Wow!

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Die Züge und Kabel laufen durch den Steuersatz ins Innere des Alurahmens.Foto: Georg GrieshaberDie Züge und Kabel laufen durch den Steuersatz ins Innere des Alurahmens.

Die Fakten zum Centurion No Pogo F3000i

  • Motor: Shimano EP801, 85 Nm max. Drehmoment
  • Akku: 630 Wh (entnehmbar)
  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Federweg: 150 / 135 mm
  • Laufradgröße: 29 Zoll
  • Rahmengrößen: XS/S, M, L, XL
  • Preis: 4499 Euro (VK offiziell von Centurion reduziert, ehemals 6499 Euro)
  • Gewicht: 24,6 kg (Testbike in Größe L, EMTB-Messung)
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 150 kg (Herstellerangabe)
Shimanos elektrische XT Di2 schaltet auf Wunsch vollautomatisch, angepasst an eine gewünschte Trittfrequenz. Außerdem wird Schalten im Rollen ohne Kurbelbewegung möglich. Dafür setzt Centurion auf Kette und Kassette mit Shimanos Linkglide-Technologie. Nur 11 Gänge und etwas schwerer – aber dafür langlebiger und robuster.Foto: Georg GrieshaberShimanos elektrische XT Di2 schaltet auf Wunsch vollautomatisch, angepasst an eine gewünschte Trittfrequenz. Außerdem wird Schalten im Rollen ohne Kurbelbewegung möglich. Dafür setzt Centurion auf Kette und Kassette mit Shimanos Linkglide-Technologie. Nur 11 Gänge und etwas schwerer – aber dafür langlebiger und robuster.

Der E-Bike-Antrieb

Der Shimano EP801 schiebt sehr kräftig und stoisch an - vor allem bei niedrigen Kadenzen und seichtem Fahrer-Input. Seine Energie zieht der Motor im No Pogo aus dem klassischen Shimano-Akku mit 630 Wattstunden. Der ist mit 3520 Gramm zwar recht leicht, liefert aber auch nur eine mäßige Reichweite. Die Batterie kann nach vorne aus dem Unterrohr geklappt werden, das geht schnell und einfach. Gesichert ist sie klassisch mit einem Schloss.

Der Shimano EP801 bietet ein sehr gutes Verhältnis aus Gewicht und Leistung. Bei hohen Trittfrequenzen geht ihm aber zu schnell die Puste aus.Foto: Georg GrieshaberDer Shimano EP801 bietet ein sehr gutes Verhältnis aus Gewicht und Leistung. Bei hohen Trittfrequenzen geht ihm aber zu schnell die Puste aus.
Die 630er-Shimano-Batterie kann klassisch nach vorne aus dem Unterrohr geklappt werden und ist mit einem Schloss gesichert.Foto: Georg GrieshaberDie 630er-Shimano-Batterie kann klassisch nach vorne aus dem Unterrohr geklappt werden und ist mit einem Schloss gesichert.

Die Geometrie

Gemäßigt und gutmütig – die Geometrie des Centurion verzichtet auf Extreme. Eher steiler Lenkwinkel, gemäßigter Reach und Radstand. Die längeren Kettenstreben zielen auf Fahrsicherheit und Bodenhaftung. Die Überstandshöhe fällt üppig aus, das Tretlager liegt etwas höher.

EMTB-Messwerte im Überblick (Rahmengröße L)

  • Sitzrohrlänge: 448 mm
  • Radstand: 1250 mm
  • Reach: 468 mm
  • Stack: 647 mm
  • Lenkwinkel: 66 Grad
  • Sitzwinkel: 76,1 Grad
  • Kettenstrebenlänge: 457 mm
  • Tretlagerhöhe: 345 mm
Das Cockpit des No Pogo fällt schön aufgeräumt aus, das wirkt wertig.Foto: Georg GrieshaberDas Cockpit des No Pogo fällt schön aufgeräumt aus, das wirkt wertig.

Die Ausstattung des Centurion No Pogo F3000i

  • Gabel / Dämpfer: Rockshox Lyrik Ultimate / Super Deluxe Ult.
  • Schaltung: Shimano XT Di2 11-fach, 34; 11–50
  • Bremsen: Shimano XT 8120, 220 / 203 mm
  • Laufräder: Sun Ringle Düroc SD 37 Pro
  • Reifen: Maxxis Assegai Exo+ Maxxgrip 29 x 2,5'' / Dissector Exo+, 29 x 2,6''
  • Besonderheiten: Lezyne-Frontlicht ab Werk, hohe Gewichtsfreigabe
Die starke Rockshox Lyrik Ultimate drückt dem Centurion im Gelände ihren Stempel auf. Sensibel, wenn es drauf ankommt, definiert und kontrolliert, wenn man es braucht.
Foto: Georg Grieshaber

Praxistest: So fährt sich das Centurion No Pogo F3000i

Fiese Anstiege können das No Pogo nicht schocken. Im Uphill ist es richtig stark.Foto: Max FuchsFiese Anstiege können das No Pogo nicht schocken. Im Uphill ist es richtig stark.

Ein hochwertiges Fahrwerk zahlt sich aus, das zeigt das Beispiel No Pogo F3000i ganz deutlich. Die starke Rockshox Lyrik Ultimate drückt dem Centurion im Gelände ihren Stempel auf. Sensibel, wenn es drauf ankommt, definiert und kontrolliert, wenn man es braucht. So gibt die edle Federgabel dem Bike eine exzellente Führung. Egal ob auf ruppigen Enduro-Pisten oder flowigen Trails.

Mit nur 135 Millimetern Federweg im Heck ist das No Pogo zahm bestückt, doch seinen Hub nutzt das Bike effizient und souverän. Gemeinsam mit den starken Bremsen und griffigen Reifen kann man auch schwere Rumpel-Abfahrten sportlich angehen. Bei gröberen Schlägen ist der schmale Hub im Vergleich zu potenteren All Mountains aber definitiv spürbar.

Die starke Rockshox Lyrik Ultimate gibt bergab die Linie vor. Der Fahrer profitiert von geschmeidigem Ansprechverhalten und souveräner Federung. Das bringt dem No Pogo Punkte in der Abfahrt.Foto: Max FuchsDie starke Rockshox Lyrik Ultimate gibt bergab die Linie vor. Der Fahrer profitiert von geschmeidigem Ansprechverhalten und souveräner Federung. Das bringt dem No Pogo Punkte in der Abfahrt.

Ein verspieltes Spaßbike ist das No Pogo zwar nicht, doch auf seichten Trails hilft erneut das gute Fahrwerk mit viel Gegenhalt und Popp bei aktiven Fahrmanövern. Die große Stunde des No Pogo schlägt auf Touren, wo es sich unkompliziert steuern lässt und eine gemütliche Sitzposition für Langstrecken bietet. Auch steile Uphills gehen besonders leicht von der Hand. Das Vorderrad steigt kaum, die Kontrolle ist exzellent. Nur dem Shimano-Motor fehlt es bei viel Fahrer-Input und hohen Trittfrequenzen etwas an Dynamik.

Mit Luftstand über den Trail segeln? Hat das No Pogo zwar drauf. Doch die Kernkompetenzen des fahrstarken Tourers liegen in anderen Gefilden und bei gemütlicherer Gangart.Foto: Max FuchsMit Luftstand über den Trail segeln? Hat das No Pogo zwar drauf. Doch die Kernkompetenzen des fahrstarken Tourers liegen in anderen Gefilden und bei gemütlicherer Gangart.

EMTB-Bewertung des Centurion No Pogo F3000i

Stärken

  • Sehr starke Ausstattung zum fairen Preis
  • Allround-Charakter
  • Definiertes und berechenbares Handling
  • Option auf automatisches Schalten

Schwächen

  • Mäßige Reichweite
  • Motor klappert
Mit guten Kletter­eigenschaften und Langstrecken-Genen ist das No Pogo F3000i ein starker Tourer. Viel Reichweite darf man vom kleinen Akku aber nicht erwarten. Solide in der Abfahrt – doch hier gibt es noch Stärkere.Foto: EMTB MagazinMit guten Kletter­eigenschaften und Langstrecken-Genen ist das No Pogo F3000i ein starker Tourer. Viel Reichweite darf man vom kleinen Akku aber nicht erwarten. Solide in der Abfahrt – doch hier gibt es noch Stärkere.

Das EMTB Fazit

Überragende Ausstattung, ausgewogene Fahreigenschaften und breiter Einsatzbereich: Das Centurion No Pogo F3000i bietet ein starkes Tourenpaket und setzt Glanzpunkte bei den Komponenten. Bei Reichweite und Agilität gibt’s zwar keine Bestnoten, zum Preis von aktuell 4499 Euro ist das No Pogo aber ein unschlagbarer Deal. - Adrian Kaether, Testredakteur EMTB Magazin
Adrian Kaether ist Testredakteur beim EMTB Magazin.Foto: Georg GrieshaberAdrian Kaether ist Testredakteur beim EMTB Magazin.

Meistgelesen in der Rubrik Fahrräder