Auch ein Jahr nach dem fulminanten Auftritt von DJI auf der Eurobike ebbt der Hype kaum ab. Im Gegenteil: Mit den ersten Herstellern, die ihre Avinox-Bikes vorstellen, steigt auch das Interesse wieder an. Im April hatten Megamo, Forbidden und Unno mit frühen Prototypen mit DJI Avinox vorgelegt, auf der Eurobike kam dann die große Welle. Wir zeigen die spannendsten neuen DJI-Bikes aus Frankfurt.
Als erster und bisher einziger Hersteller verbaut Rotwild den DJI Avinox in Kombination mit einem klassisch entnehmbaren Wechselakku. Dafür greift der E-Spezialist auf eine eigens entwickelte Batterie mit 864 Wattstunden zurück. Wie bei Rotwild üblich erfolgt die Entnahme superschnell auf Knopfdruck. Mit unter 3,6 Kilo soll die Batterie noch leichter sein als der originale 800er Akku von DJI.
Der Rahmen des Bikes, natürlich komplett aus Carbon, basiert auf dem All Mountain R.EX, das bisher mit Shimano-Motor lief. 160/150 Millimeter Federweg, Mullet-Laufräder und ein Gewicht von 21,7 Kilo geben die Dieburger an. Am Heck kommt, wie bei den aktuellen Modellen, ein Mid-High-Pivot-System zum Einsatz. Ebenso die optisch markante Schwinge am Hinterbau. Übrigens: Am DJI-Stand auf der Messe war auch ein Prototyp der Enduro-Variante zu sehen! Ab 8990 Euro geht’s los und das Bike soll schon bald im Laden stehen.
Neben Rotwild ist Commencal die zweite größere Marke, die ein E-MTB mit dem DJI Avinox auf die Beine gestellt hat. Den neuen Antrieb kombinieren die Andorraner dabei mit bewährten Tugenden. Wie alle Bikes des Direktversenders ist auch der Neuling aus Aluminium. Geometrie und Hinterbau orientieren sich ebenfalls an den bekannten Meta-Modellen. Für ein potentes Federverhalten soll das bewährte VCS-System sorgen. Vorne wie hinten liefert das Meta Power SX DJI 160 Millimeter Hub. Gepaart mit Mullet-Laufrädern soll das einen idealen Allrounder für kompromisslose Geländeabenteuer ergeben – von der Bikepark-Session bis zur anspruchsvollen Alpentour.
Der 800er Akku ist fest im Unterrohr verbaut, das Schnellladegerät von DJI soll im Zweifel effektiv die Reichweite verlängern. Commencal will den Neuling im Frühjahr 2026 ausliefern. Zur Wahl stehen drei Ausstattungsvarianten. Das Bild oben zeigt die mittlere Variante „Signature“ mit Fox-Factory-Fahrwerk für 9500 Euro. Los geht’s mit dem „Essential“ für 7900 Euro mit Fox-Performance-Federelementen. Und für 10950 Euro gibt’s das Topmodell „Podium“ mit der namensgebenden Fox-Upside-Down-Gabel.
Vom Tiefeinsteiger bis zum E-Enduro: Der bayerische Hersteller Steppenwolf präsentiert auf der Messe eine prall gefüllte Palette an Bikes mit dem DJI Avinox. Für Mountainbiker ist das Fully Tundra interessant, das je nach Ausstattung und Preis auch auf unterschiedliche Carbon-Rahmen setzt. Das Topmodell für 9999 Euro soll als E-Enduro mit 170 Millimeter Federweg und 29er Laufrädern im harten Gelände überzeugen.
Darunter gibt es zwei Avinox-Carbon-Fullys mit 160 Millimeter Hub für 5199 bzw. 7999 Euro. Der DJI-Akku mit 800 Wattstunden ist jeweils fest im Unterrohr verbaut. Anfang der Nullerjahre war Steppenwolf eine etablierte Bike-Marke mit eigenem Downhill-Rennteam. 2024 stand die Münchner Marke jedoch vor dem Aus. Unter neuem Dach will Steppenwolf jetzt wieder durchstarten. Gute Voraussetzungen, denn mit dem Avinox-Motor sind die neuen Bikes auf jeden Fall mit einem begehrten Antrieb bestückt.
Die Italiener von Olympia setzten bei ihren E-MTBs bisher gerne auf heimische Motoren von Oli oder Polini. Jetzt folgt die traditionelle Rennsportmarke dem Ruf aus Asien. Die Formensprache und das Hinterbaukonzept des neuen DJI-Bikes sind stark an die bekannten E-MTBs der Marke angelehnt, doch der Carbonrahmen ist mit dem Avinox-System deutlich schlanker!
Bei den Details bleiben die Italiener vage. Das Bike soll sowohl im Federweg (160 - 180 mm), als auch im Laufrad-Setup (Mullet oder Full 29) anpassbar, bzw. in unterschiedlichen Varianten erhältlich sein. Im Unterrohr steckt der 800er-DJI-Akku, fest verbaut.
Auch die tschechische Marke Crussis geht mit dem DJI Avinox „all in“. Die Palette umfasst Fullys und Hardtails, auch Alu-Modelle sind im Angebot. Das macht die Preise besonders interessant. Die Alu-Fullys gibt’s ab 4490 Euro, die Hardtails ab 3590 Euro. Auch die Bikes mit starrem Heck sind auf Trails ausgelegt und kommen mit Teleskopstütze und 140 bzw. 130 Millimeter Federweg.
Am oberen Ende findet sich das 11.990 Euro teure e-Full 12.11-Pro X mit Enduro-Ausstattung und Fox Podium Upside-Down-Gabel. Das leichteste Modell soll unter 20 Kilo wiegen. Die Bikes kommen teils mit 600er teils mit 800er Batterie, jeweils fest verbaut im Unterrohr.
Crestline - Nur gucken, nicht kaufen! „Sold out“, prangt in großen Lettern auf der Homepage von Crestline über dem computergenerierten Bild des RS 181 Spectre Rahmenkits. Aber keine Sorge: Anfang 2026 soll das Rahmenkit (ja, richtig gelesen!) wieder verfügbar sein.
Das Abfahrtsgerät hat einen verstellbaren Federweg von 161 bis 181 mm und ist sowohl mit Mullet-, als auch 29er-Laufrädern kompatibel. Besonderheit: Die 800er-DJI-Batterie soll per „slide out“ nach unten aus dem geschlossenen Unterrohr herausnehmbar sein. Das Rahmenset mit Dämpfer soll 6999 US-Dollar kosten. Kunden aus Europa müssen sich die Batterie allerdings separat organisieren, da Crestline diese nicht über den Teich versendet.
Auch komplett abseits der Stollenreifen sorgt der DJI Avinox für Aufruhr. Urban-Spezialist Velo de Ville zeigt mit dem Revo-C ein extravagantes City-Bike, das mit einer intelligenten Vernetzung im Straßenverkehr punkten will. So soll das E-Bike beispielsweise in der Lage sein, Ampelphasen vorherzusagen und den Fahrer entsprechend unterstützen, um möglichst viele grüne Wellen zu erwischen. Wie genau diese Funktion technisch umgesetzt wird, lässt der Hersteller allerdings noch offen.