Josh Welz
· 14.01.2024
In den letzten zwei Jahren hat das E-Mountainbike eine rasante Entwicklung durchlebt. Denn zu den klassischen E-MTBs mit Powermotoren und dicken Akkus hat sich die Kategorie der Light-Bikes etabliert. Vor allem die sportliche Klientel will sich nicht passiv vom Rad den Berg rauf shutteln lassen, sondern ein fahraktives E-Bike, mit dem man sich sportlich und agil durchs Terrain bewegen kann. Feinfühlige Motoren sind dafür ebenso gefragt wie geringes Gesamtgewicht und sportliche Geometrien. Und die neue Generation der Minimal-Assist-Motoren macht genau das möglich.
Bis 2022 hatte sich das Light- oder Minimal-Assist-Segment eher zaghaft Anteile am Gesamtmarkt erarbeitet. So richtig Fahrt aufgenommen hat das Thema, als 2022 der Fazua Ride 60 und der TQ HPR 50 vorgestellt wurden. Beide Motoren hoben die Light-Kategorie auf ein neues Level. TQ in Sachen Unauffälligkeit, Fazua beim Thema Vielseitigkeit. Beide machen seither mit kompakten Maßen ungeahnt schlanke Bikes möglich. >> Hier geht’s zu den Bikes mit TQ HPR 50 Antrieb <<
Und die Vielfalt in diesem Segment wächst weiter. Im Frühjahr 2023 hat Specialized, einer der Vorreiter der Light-Sparte, sein neues Aggregat vorgestellt: den SL 1.2. Und natürlich ist auch Motoren-Weltmarktführer Bosch dieses Jahr in den Light-Ring gestiegen: Mit dem Performance SX haben die Schwaben dafür gesorgt, dass der Trend noch mehr in die Breite geht.
Kompakte, leichte Batterien sorgen nicht nur für eine schlanke Bauform, mit ihnen lässt sich auch das Gesamtgewicht der E-Mountainbikes erheblich reduzieren. Und da die entsprechenden Light-Motoren aufgrund der geringeren Leistungswerte weniger energiehungrig sind, kann man auch mit kleinen Akkus ordentliche Reichweiten erzielen. Zudem gibt es die Möglichkeit, das Energiereservoir mit einem externen Range Extender aufzupeppen. Wieviel Wattstunden letztendlich zur Verfügung stehen, hängt vom Hersteller ab. Und am Ende ist es immer die Suche nach dem bestmöglichen Kompromiss aus Gewicht und Reichweite.
Light-Vorreiter Fazua bietet zu seinem Ride60 einen 430-Wattstunden-Akku mit zusätzlichem 210-Wh-Range-Extender. Bei Forestal, wo mit Motorenhersteller Bafang zusammengearbeitet wird, muss man standardmäßig mit 360 Wattstunden auskommen, kann diese aber über einen Range-Extender mit zusätzlichen 250 Wh aufpeppen. Die gleiche Wattstunden-Kombi gibt es bei Orbea. Der spanische Hersteller befeuert damit den Shimano EP8 RS. Minimalist TQ setzt beim HPR 50 auf zwei unterschiedliche Varianten: Das super kompakte Aggregat lässt sich entweder mit 360 oder 250 Wh kombinieren und zusätzlich mit einem 160 Wh kleinen Range-Extender ergänzen. Die größten Variationsmöglichkeiten bietet Motoren-Gigant Bosch: Der SX lässt sich im Prinzip mit allen Bosch-Intube-Akkus kombinieren – 400, 500, 625 oder 750 Wattstunden. In der Regel kommt an Light-Bikes aber der 400er Akku zum Einsatz. Für lange Ausflüge steht zusätzlich ein Range-Extender mit 250 Wattstunden bereit.
Light-E-MTB ist nicht gleich Light-E-MTB. Wie bei klassischen Bikes gibt es die E-Minimalisten auch mit unterschiedlichem Federweg und Einsatzbereich. Im Prinzip kann man die Light-Modelle am E-MTB-Merkt derzeit nach drei Kategorien unterscheiden:
In dieser Kategorie wird mit Federweg geknausert – mehr als 130 mm stehen in der Regel nicht zur Verfügung. Statt in wildem Gelände zu performen, geht es hier um maximale Effizienz - alles wird dem Thema Leichtbau untergeordnet. Denn durch den gemäßigten Einsatzbereich machen an Light-E-Bikes der Down-Country-Kategorie auch abgespeckte Komponenten Sinn. Reifen, Bremsen, Federelemente, Anbauteile – überall steht Leichtbau vor Robustheit und Komfort. Besonders glänzen diese Flitzer auf sportlichen, flachen Ausfahrten, die teilweise auch ohne Motor-Power und über der 25-km/h-Grenze gefahren werden. Hier spielen die spritzigen Bikes ihre Stärke aus. Zielgruppe sind sportliche und fitte Piloten, die auch mit E-Unterstützung noch kräftig in die Pedale treten wollen. Extremes Gelände und Fahrkomfort treten in den Hintergrund. Lange Touren sind möglich, wenn man bereit ist, selber ordentlich in die Pedale zu treten - was einem auf Bikes dieser Kategorie leichter fällt als in anderen E-Klassen.
Das Beste aus allen Welten: Light-E-Bikes der Trail- und AM-Kategorie sind echte Alleskönner. Trails? Ja. Lange Touren? Gerne. Können und Einsatzbereich der Bikes sind breit. Die allermeisten E-Mountainbike-Modelle sind in dieser Klasse zu finden. Zu Recht, denn diese Bikes sprechen mit ihrem Einsatzbereich eine sehr breite Zielgruppe an. Ob längere Touren im Gelände oder spritzige Trail-Runden: Hier trumpfen die Kandidaten dieser Kategorie auf. Mit guten Gewichten und gemäßigten Geometrien wird die Minimal-Diät auf dem Trail besonders gut spürbar. Im Vergleich zu derben Light-Enduros sind diese Bikes leichtfüßiger unterwegs. Trotzdem bieten sie Reserven für ernste Trail-Ausflüge. Mit gemäßigter Ausstattung lassen sich diese Bikes auch noch gut ohne Motor-Power treten. Die Klasse ist, je nach Auslegung und Motorsystem, sehr breit: Vom Minimalisten bis zum leichten Power-E-Bike sind verschiedene Ansätze vertreten.
Bei Federwegen ab 160 Millimeter aufwärts muss man den Begriff Light etwas relativieren. Gewichts-Rekordler sind hier nicht zu finden. Die Minimalisten in dieser Kategorie erreichen Gewichte um 18 Kilo. Dafür haben diese Bikes Abfahrts-Qualitäten, die in anderen Kategorien nicht zu erwarten sind. Auf langen Ausfahrten muss man selber viel Energie aufwenden, damit der Akku nicht zu schnell zur Neige geht - denn insbesondere die breiten, schweren Reifen ziehen Strom. Dafür gibt es keine andere E-Kategorie, die im Traileinsatz mehr Spaß bereitet.
Extremer kann man ein E-Mountainbike momentan wohl nicht interpretieren. Maximale Reduktion ist das Konzept des R.X 275. Wie kein zweites Bike ist dieses E-MTB darauf ausgerichtet, über weite Strecken ohne Motorschub gefahren zu werden. Besonderheit des Leichtgewichts ist ein Boost-Knopf, über den kurzfristig die maximale Leistung freigeschaltet wird. Dieser situative Schub soll der Fahrt eine besondere Dynamik verleihen. Zum Beispiel beim Beschleunigen aus Kurven oder Wegdrücken kurzer Rampen. Einen klassischen Hebel für die U-Stufen gibt es nicht, stattdessen soll sich der Fahrer eher eine sehr dezente Grundunterstützung einstellen. So sollen selbst mit dem kleinen 250er-Akku lange Ausfahrten möglich sein. Die Option auf einen Range-Extender gibt es obendrein.
Im EMTB-Test hat das kompromisslose Konzept einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Seine absolute Stärke: Treten jenseits der Unterstützungsgrenze. Als sportliches Downcountry-E-MTB deklariert, soll das Rotwild die Lücke zwischen klassischem MTB und Light-E-Bike schließen. Dieses super leichte E-Bike fährt sich mit ausgeschaltetem TQ-Motor völlig natürlich und ist im Handling von einem normalen MTB kaum mehr zu unterscheiden. Für flowige Trailrunden mit leichtem Push ist so ein Bike ideal, eine ordentliche Fitness vorausgesetzt. Aber: Für ausgedehnte Abenteuer in alpinem Terrain ist das Konzept nur sehr bedingt und für sehr wenige Kunden tauglich. Dank magerem 250-Wattstunden-Akku ist die Reichhöhe selbst mit dem minimalistischen TQ-Motor sehr gering, selbst mit Range Extender - und dann wiegt das Bike auch ein Kilo mehr. Solidere, schwerere Reifen müssten für Bergtouren auch sein. Außerdem ist der TQ nicht wirklich kraftvoll und durchzugsstark – extreme Steigungen auf ausgesetzten Trails schafft man mit dem Motörchen nur mit sehr hohem Eigeneinsatz.
Zum Gewicht: Um in der 18-Kilo-Kategorie zu landen, müssen Hersteller Akkuleistung und Drehmoment quasi halbieren. Dadurch wird das Thema Eigenleistung wieder relevant. Nur wer sich anstrengen mag und kann, kommt auf den hohen Gipfel, den der Kumpel mit dem Power-Bike schon lange erreicht hat. Das gilt für Light-Bikes ganz generell. Fürs Rotwild im Speziellen: Solch ein Rekordgewicht lässt sich nicht allein durch kleine Akkus und Motoren erreichen, auch am Rahmen und den Anbauteilen wurde extrem gefeilt. Somit wirkt sich der extreme Leichtbau nicht nur auf Reichhöhe und Motorkraft aus, die gewichtsoptimierten Anbauteile schränken den Einsatzbereich ebenfalls ein.
Kein Dämpfer und kein Motor zu sehen – Scott hat dem Lumen eine super cleane Optik verpasst, und auf den ersten Blick sieht das Bike dem unmotorisierten Scott Genius zum Verwechseln ähnlich. Denn dank des superkompakten TQ HPR 50 können die Schweizer ihr prägendes Konzept mit integriertem Dämpfer fast eins zu eins aufs E-MTB übertragen. Doch nicht nur die Optik sticht heraus. Das sündhaft teure Top-Modell wiegt mit fest integriertem 360er-Akku schlanke 15,88 Kilo, zudem in Größe L. Und dafür haben die Schweizer wirklich alle Register gezogen. Mit den superleichten Carbon-Laufrädern tritt sich der Flitzer auch ohne Motor richtig leichtfüßig. Dazu passt auch das Fahrwerk, das sich vom Lenker aus verhärten lässt. So bleibt der Motor freiwillig auch mal länger aus. Schaltet man den dezenten TQ HPR 50 dann ein, erklettert das Lumen souverän auch knifflige Anstiege. Auch in der Abfahrt macht das Bike richtig Spaß. Auch wenn die Leichtbauausstattung, allen voran die Reifen, keine allzu harte Gangart erlaubt. Das ist typisch für die Down-Country-Kategorie. Brillieren kann das Lumen auf sportlichen Touren und welligen Trail-Rides. Starke Beschleunigung, spritziges Fahrgefühl, ausgewogenes Handling, das ist gelungen.
Der integrierte Dämpfer hat übrigens nicht nur optische Auswirkungen. Der Platz im Hauptrahmen wird für eine zweite Flaschenhalteraufnahme genutzt. So passen der optionale Range-Extender (160 Wh) und eine große Trinkflasche gleichzeitig ans Bike. Weniger positiver Aspekt: Der Dämpfer ist fürs Setup deutlich schwieriger zu erreichen. Fazit: Das Lumen ist ein Wegbereiter der leichten Down-Country-Kategorie. Das natürliche Fahrgefühl begeistert, das Handling ist spaßig, die Geräuschkulisse richtig angenehm. Ebenso rekordverdächtig wie das Gewicht ist allerdings der Preis von 15999 Euro für das Top-Modell.
Leicht, leise, kurvengierig: Das E-Maverick ist das erste Light E-MTB von Stevens. Auch die Hanseaten setzen den TQ HPR50 für minimalistische E-Bike-Power und ein Fahrgefühl ein, das möglichst nah am Mountainbike ohne Motor liegt. Das E-Maverick gibt es in zwei Federwegsklassen. Als AM mit 140 Millimetern oder als ED mit 160 Millimetern an Front und Heck. In Sachen Gewicht hat natürlich das All-Mountain-Modell die Nase vorn.
Im EMTB-Test überzeugte das E-Maverick AM mit unbeschwertem Mountainbike-Feeling ohne Störgeräusche. Mit einem leichten Vollcarbonrahmen und Laufrädern in 29 Zoll ist das Stevens E-Maverick voll auf Performance ausgelegt. Entsprechend punktet das E-Bike auch beim Gewicht: 17,17 Kilogramm sind ein starker Wert in dieser Federwegsklasse, zumal sich der Akku wenigstens mit etwas Aufwand entnehmen lässt. Nur die Down-Country-Bikes von Scott und Rotwild sind bei gleichwertiger Bereifung nochmal deutlich leichter, haben aber einen Zentimeter weniger Federweg und sind zudem erheblich teurer. Auf sportlichen Runden und flowigen Trails ist das leichte E-Maverick AM in seinem Element und taugt dank schneller Reifen auch zum Strecke-Machen über 25 km/h. Das Handling ist spaßig und direkt, das Fahrwerk komfortabel. Super: Der Motor ist sehr leise bergauf, und auch bergab klappert nichts. Zum idealen Trail-Räuber fürs Mittelgebirge fehlt aber etwas mehr Fahrsicherheit in schwerem Gelände. Hier limitieren die Reifen, der knappe Hub und die straffe Gabel.
Der TQ HPR 50 ist mit seinen 50 Newtonmetern und 300 Watt auch in der Light-Klasse verhältnismäßig schwach. Wer bisher ohne Motor gefahren ist, wird den Schub dennoch als kräftig empfinden. Aber: Einfach Beine fallen lassen, während der Motor einen den Berg hinaufschiebt, dafür ist das Motörchen nicht ausgelegt. Dafür ist das Aggregat nur faustgroß und kommt kompakt unauffällig im Tretlagerbereich des E-Maverick unter. Auch im Stevens wird der TQ-Motor mit dem 360-Wh-Akku kombiniert – das reicht für ungefähr 1000 Höhenmeter. Optional steht der Range-Extender mit 160 Wattstunden zur Verfügung. Damit der Akku nicht nur in der Werkstatt ausgebaut werden kann, hat Stevens eine Service-Klappe im Unterrohr eingebaut. Hier kann man nach dem Lösen von drei Schrauben und dem Abstecken des Haupt-Kabels den Akku bei Bedarf entnehmen.
Auch 17,4 Kilo sind eine Ansage bei 140 Millimeter Federweg! Insbesondere da im KTM der verhältnismäßig starke Bosch SX und ein leicht entnehmbarem 400er-Akku stecken. Und mit 8400 Euro driftet das Scarp SX Prime auch nicht in absurde Preisdimensionen ab wie andere Superleicht-E-MTBs. Dafür zieht das KTM bei der Ausstattung alle Diätregister: Carbon-Rahmen, Carbon-Laufräder, dazu eine XTR-Schaltung. Außerdem: ein schmaler Carbon-Lenker, eine XC-Tele-Stütze mit nur 120 Millimetern Hub und XC-Schaumstoffgriffen. Das war uns dann doch der Gewichtsknauserei zu viel! Diese Parts beschränken nämlich die Einsatzfähigkeit des Bikes in ruppigem Gelände unnötig. Unser größter Tester konnte sich den Rahmen nicht auf seine Beinlänge einstellen. Bergab thront der Sattel zu hoch.
Ein gutes Händchen hatten die Produkt-Manager dafür bei den Federelementen. Speziell die Gabel ist ein Volltreffer! Die Grip2-Kartusche gibt es in der Fox 34 noch nicht so lange. Früher war sie Enduro- und DH-Gabeln vorbehalten. Mit ihr kann man die Forke hervorragend so abstimmen, dass sie sensibel arbeitet, aber auch hohes Tempo und hartes Gelände verträgt. Auch der Dämpfer arbeitet sehr gut und macht den Hinterbau effizient, aber schluckfreudig. Der Bosch SX zischt leise los und unterstützt natürlich, aber bei Bedarf recht kräftig. Aber nicht nur aufgrund der Motorisierung ist der Uphill die Paradedisziplin des Macina Scarp SX Prime. Man hat viel Druck auf dem Vorderrad, der sensible Hinterbau generiert viel Traktion. Doch auch für die Bergab-Disziplin ist das KTM gerüstet. Das Handling ist neutral, die Lenkung sehr direkt, ohne nervös zu sein. Die sehr gute Gabel sorgt für Bodenhaftung und gute Kontrolle. Nur der schmale Lenkers und die tiefe Front trüben das Trailbike-Feeling. Die Reifen sind natürlich auf der pannenanfälligen Seite und rutschen auf Laub und bei Nässe recht schnell weg. Dafür rollen sie sehr gut. So beschleunigt man gerne mal über die Unterstützung des Motors hinaus.
Unterm Strich liefert KTM mit dem Macina Scarp SX Prime einen cleveren Hybrid aus Racebike und Touren-Fully – mit tollem, fluffigen Fahrwerk, guter Geo und sportlicher Sitzposition. Ein starker Allrounder mit sehr gutem Motor und entnehmbarem Akku.
Auch Rekorde sind relativ: Zwar bringt das Specialized Turbo Levo in seiner Top-Version S-Works zwei Kilo mehr auf die Waage als das Rotwild R.X 275 Ultra oder auch das Scott Lumen eRide 900 SL, doch das Ami-Bike spielt auch in einer komplett anderen Liga: Mit 150 Millimeter am Heck und sogar 160 Millimeter an der Front schielt das Turbo-Levo mit einem Auge bereits auf die Enduro-Klasse. So gesehen sind die 17,68 Kilo eben doch ein Rekordwert. Obgleich die Akku-Kapazität arg begrenzt ist: SL-Piloten müssen mit 320 Wattstunden auskommen. Der Akku ist fest verbaut, ein Range Extender mit 160 zusätzlichen Wattstunden passt in die Trinkflaschenhalterung.
Im Traileinsatz kann das neue Levo SL reichlich Punkte sammeln. Dabei haben die Specialized-Entwickler konsequent an den Schwächen des Vorgängers gearbeitet. Da ist zum einen der neue Motor: Der hört nun auf den Namen SL 1.2 und ist deutlich leiser und auch stärker geworden. Gerade wer nur moderate Unterstützung abruft, hört bloß ein angenehmes Brummeln statt das hohe Jaulen des Vorgängers.
Fahrwerk und Geometrie wurden ebenfalls deutlich überarbeitet. Die komfortable Federung des ersten Levo SL ist einem sensiblen, aber sportiven Performance-Hinterbau gewichen. Dadurch fährt sich das Levo SL eher straff und direkt und lässt sich sehr leicht in die Luft ziehen. Dank hoher Progression können gute Fahrer trotzdem lange die Bremsen offen lassen, wozu auch die neue Geometrie einlädt. Ein Lenkwinkel von bis zu 63,7 Grad in der flachsten Einstellung sowie die robuste Ausstattung passen auch zu echten Enduro-Trails. Die Kettenstreben sind mit 431 Millimetern rekordverdächtig kurz. So ist das Levo SL trotzdem noch extrem handlich und lässt sich ohne Kraftaufwand aufs Hinterrad ziehen. Der Nachteil: Weniger gute Piloten finden nicht ganz so leicht die richtige Balance auf Specializeds Fahrspaßmaschine. Außerdem ist das S-Works mit 17,7 Kilo zwar schön leicht, aber mit 14.000 Euro auch empfindlich teuer.