Test-Duell um 5000 EuroTopseller Cube Stereo Hybrid 140 HPC vs. Canyon Neuron:On CF7

Topseller Cube Stereo Hybrid 140 HPC gegen Canyon Neuron:On CF7
Foto: Max Fuchs
Zwei Schwergewichte der Bike-Branche, dazu der wichtigste Preisbereich in der Kategorie All Mountain. Der Zweikampf zwischen dem Canyon Neuron:On CF7 und dem Cube Stereo Hybrid 140 HPC ist ein absolutes Prestige-Duell in der Touren-Klasse der E-Mountainbikes.

Versender gegen Fachhandelsmarke, dieser Zweikampf birgt immer eine gewisse Brisanz. Erst recht, wenn die beiden Kontrahenten Cube und Canyon heißen. Zudem lassen wir in diesem Duell zwei E-Mountainbikes antreten, die dank ihres breiten Einsatzbereichs von Tour bis Trail und des günstigen Preises eine riesige Zielgruppe ansprechen. Welcher Kandidat hat am Ende die Nase vorn? Die beiden All-Mountain-E-Bikes Canyon Neuron:On CF7 und Cube Stereo Hybrid 140 HPC im Test-Duell.

Cube gegen Canyon im Überblick: Trail-Bike gegen Komfort-Tourer?

Fangen wir mit der Motorfrage an: Beide Hersteller verbauen Boschs Top-Aggregat Performance CX mit 750-Wh-Akku. Der Schwaben-Antrieb ist besonders in anspruchsvollem Gelände eine hevorragende Wahl, zudem kommt die Kombination auf eine stattliche Reichweite. Wesentliche Unterschiede: Canyon verbaut die Batterie fest – das spart Gewicht. Am Lenker klemmt nur der kleine Mini-Remote-Taster, der per Funk den System-Controller im Oberrohr instruiert. Das ist schlicht und schick und zielt eindeutig auf den sportlichen Trailbiker. Cube optimiert sein Stereo Hybrid für den Touren-Einsatz: mit Wechselbatterie und .

Langer Reach, tiefes Tretlager: Schnelle Abfahrten machen mit dem Canyon Neuron:On dank der sportlichen Geometrie richtig Spaß.Foto: Max FuchsLanger Reach, tiefes Tretlager: Schnelle Abfahrten machen mit dem Canyon Neuron:On dank der sportlichen Geometrie richtig Spaß.

Bei Geometrie und Fahrwerk werden die Charakterunterschiede der Kandidaten noch deutlicher: Mit langem Reach und kürzeren Kettenstreben zielt das Canyon auf Fahrspaß im Trail-Einsatz. Dazu passt das knackig-spritzige, wenn auch weniger sensible Rockshox-Fahrwerk. Cube nimmt auch hier konsequenterweise die komfortorientierte Touren-Klientel ins Visier: Gabel und Hinterbau arbeiten sehr sensibel und satt – das schont Biker auf langen Ausfahrten und erleichtert unerfahreneren Piloten holperige Abfahrten.

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In Sachen Ausstattung punktet Cube bei Bremsen und Schaltung: Sie stammen aus Shimanos XT-Linie, bei Canyon muss man sich mit Deore begnügen. Doch die Koblenzer kontern mit dem Bosch-Connect-Modul: GPS-Tracker und Bewegungssensor versprechen bestmöglichen Diebstahlschutz. Obendrein ist das Versender-Bike günstiger.

Am Ende liefern sich das Canyon Neuron:On CF7 und das Cube Stereo Hybrid 140 HPC zwar ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg nach Punkten, sprechen aber doch etwas unterschiedliche Zielgruppen an: Canyon den eher trail-hungrigen, Cube den mehr komfortorientierten Touren-Biker.

In anspruchsvollem Gelände bietet das schluckfreudige Fahrwerk des Cube viel Fahrsicherheit.Foto: Max FuchsIn anspruchsvollem Gelände bietet das schluckfreudige Fahrwerk des Cube viel Fahrsicherheit.Als Tourenbikes mit 140 Millimetern sind Canyon und Cube auch für schweres Gelände gedacht. Die Motoren bieten bei solchen Bikes meist um 85 Newtonmeter und volle E-Bike-Power.Foto: EMTB-TestabteilungAls Tourenbikes mit 140 Millimetern sind Canyon und Cube auch für schweres Gelände gedacht. Die Motoren bieten bei solchen Bikes meist um 85 Newtonmeter und volle E-Bike-Power.

Faktencheck: Cube Stereo Hybrid & Canyon Neuron:On im Vergleich

Canyon Neuron:On CF7

  • Gewicht (gemessen im EMTB-Labor, ohne Pedale, Größe L): 23 kg
  • Laufradgröße: 29/29 Zoll
  • Federweg: 140/140 mm
  • Motor: Bosch Performance CX (250 max. Watt, 85 Nm laut Hersteller)
  • Akku: Bosch Powertube 750 Wh
  • Preis: 4999 Euro
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 130 kg
  • Reichhöhe¹: 2041 (+0)hm bei 13,8 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit

Cube Stereo Hybrid 140 HPC

  • Gewicht (gemessen im EMTB-Labor, ohne Pedale, Größe L): 24,6 kg
  • Laufradgröße: 29/29 Zoll
  • Federweg: 150/140 mm
  • Motor: Bosch Performance CX (250 max. Watt, 85 Nm laut Hersteller)
  • Akku: Bosch Powertube 750 Wh
  • Preis:5299 Euro >> hier erhältlich
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 135 kg
  • Reichhöhe¹: 2011 (+0)hm bei 13,6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit

Die E-Antriebe: In beiden E-MTBs steckt der Bosch Performance CX

Beide Hersteller verbauen Boschs Top-Aggregat Performance CX mit 750-Wh-Akku. Der Schwaben-Antrieb gilt als Benchmark und ist besonders in anspruchsvollem Gelände eine hevorragende Wahl, zudem kommt die Kombination auf eine stattliche Reichweite. Im Gelände gefällt vor allem das dynamische Fahrgefühl und die feinfühlige Modulation, von der in diesem Fall beide Kandidaten profitieren.

Wesentliche Unterschiede: Canyon verbaut die Batterie fest – das spart Gewicht. Am Lenker klemmt nur der kleine Mini-Remote-Taster, der per Funk den System-Controller im Oberrohr instruiert. Das ist schlicht und schick und zielt eindeutig auf den sportlichen Trailbiker. Cube optimiert sein Stereo Hybrid für den Touren-Einsatz: mit Wechselbatterie und Kiox-300-Display.

Sowohl Canyon als auch Cube (im Foto) fahren mit dem Bosch Performance CX.Foto: Georg GrieshaberSowohl Canyon als auch Cube (im Foto) fahren mit dem Bosch Performance CX.


Die Akkus: Bosch Powertube mit 750 Wattstunden

Der fest verbaute Akku im Canyon Neuron:On CF7 mag vielleicht die Ursache sein, warum das Versender-Bike im Vergleich zum Cube Stereo Hybrid HPC 140 ein paar Höhenmeterchen mehr erklimmt. Denn das Canyon spart sich durch diese Konstruktion über 1,5 Kilo beim Gesamtgewicht gegenüber dem Cube. Der Reichweitenvorteil ist aber marginal und liegt im Bereich der Produktionstoleranzen des Antriebes. In Summe sind beide Bikes sehr reichweitenstark und damit bestens für ausgiebige E-Bike-Touren geeignet. Wegen des Wechselakkus heimst das Cube in Summe hier aber doch etwas mehr Punkte ein.

Der 750-Wh-Akku des Canyon kann zum Laden nicht entnommen werden – das gibt Punktabzug. Cleanes Cockpit mit Mini Remote und System-Controller auf dem Oberrohr.Foto: Georg GrieshaberDer 750-Wh-Akku des Canyon kann zum Laden nicht entnommen werden – das gibt Punktabzug. Cleanes Cockpit mit Mini Remote und System-Controller auf dem Oberrohr.Die Oberpfälzer kombinieren das Schwaben-Aggregat mit Kiox-300-Display und Wechsel-Akku. Die Kombi beim Cube ist vielseitiger, aber auch schwerer.Foto: Georg GrieshaberDie Oberpfälzer kombinieren das Schwaben-Aggregat mit Kiox-300-Display und Wechsel-Akku. Die Kombi beim Cube ist vielseitiger, aber auch schwerer.

E-All-Mountains von Canyon & Cube im Gelände

140 Millimeter vorne wie hinten, poppiges Fahrwerk, sportliche Geometrie: Für ein Bike aus der eher günstigen und konservativen Touren-Klasse ist das Canyon ein echter Trail-Räuber mit Spieltrieb. Beim Cube dagegen wird schon beim ersten Aufsitzen klar: Das Hybrid hat es nicht auf Bestzeiten in ruppigen Downhills abgesehen. Die Sitzposition ist ausgewogen, dank gekröpftem Lenker und kürzerem Reach aber kompakter, touren-orientierter als beim Canyon. Klare Unterschiede gibt’s auch in Sachen Fahrwerk: Fox-Gabel und Dämpfer im Cube arbeiten feinfühlig und fluffig, insbesondere bei geringem Tempo filtert das Fox-Fahrwerk die Schläge besser aus dem Untergrund als die Rockshox-Kombi im Canyon. So schlängelt sich das Cube zwar munter durch kurvige Trails, fühlt sich aber trotzdem nicht besonders leichtfüßig an. Das leichtere Neuron:On dagegen lässt sich willig beschleunigen und leichtfüßig in enge Kurven drücken.

Duell auf Augenhöhe: Sowohl Cube als auch Canyon bieten starke Bikes zum fairen Preis.Foto: Max FuchsDuell auf Augenhöhe: Sowohl Cube als auch Canyon bieten starke Bikes zum fairen Preis.

Dank des eher straff ausgelegten Hinterbaus kann man das Canyon gut durch Bodenwellen pushen und zu kleineren Flugeinlagen abdrücken. Bei schneller Gangart filtert das Rockshox-Fahrwerk kleine und große Schläge zwar nicht so zuverlässig aus dem Untergrund wie das Fox-Fahrwek am Cube, doch die sportliche Geometrie mit tiefem Tretlager, langem Reach und hohem Stack vermittelt auch in steilen, schnellen Abfahrten viel Zuversicht. Im Uphill machen beide Bikes eine gute Figur: Der Hinterbau des Cube liefert viel Traktion, bleibt in steilen Anstiegen hoch im Federweg und sackt auch an Stufen nicht weg. Die langen Kettenstreben helfen ebenfalls – die Front bäumt sich erst spät auf. Reifen und Hinterbau am Canyon liefern insgesamt weniger Traktion als am Cube. Trotzdem ist auch das Canyon ein richtig guter Kletterer: Die langen Kettenstreben verhindern ein frühes Aufbäumen der Front, der Hinterbau liefert viel Gegendruck und hält den Fahrer gut in Position.

Die Bewertung: Cube Stereo Hybrid 140 HPC vs. Canyon Neuron:On CF7

Canyon Neuron:On CF7Foto: EMTB-TestabteilungCanyon Neuron:On CF7Cube Stereo Hybrid 140 HPCFoto: EMTB-TestabteilungCube Stereo Hybrid 140 HPC

Fazit zum Test: Cube Stereo Hybrid 140 HPC vs Canyon Neuron:On CF7

Ein Duell auf Augenhöhe: Sowohl Canyon als auch Cube bieten sehr starke Bikes zum fairen Preis. Das Canyon richtet sich mit moderner Geometrie und spritzigem Fahrgefühl an sportliche Trailbiker, eignet sich mit ausgewogener Sitzposition aber auch für lange Touren. Cube überzeugt mit sensiblem Fahrwerk und wertiger Ausstattung. Auf Tour liefert das Stereo Hybrid viel Komfort, und auf anspruchsvollen Abfahrten bietet das schluckfreudigere Fahrwerk weniger geübten Bikern viel Fahrsicherheit. - Josh Welz, Chefredakteur EMTB
Josh Welz, Chefredakteur EMTBFoto: Josh WelzJosh Welz, Chefredakteur EMTB

Zu den Tests: Canyon Neuron:On CF7 & Cube Stereo Hybrid 140 HPC

Canyon Neuron:On CF7Foto: Max FuchsCanyon Neuron:On CF7

Cube Stereo Hybrid 140 HPCFoto: Max FuchsCube Stereo Hybrid 140 HPC

¹ Die Reichhöhe wurde bei standardisierten Messfahrten an einem Asphaltanstieg mit 12,2 Prozent Steigung ermittelt. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Tretleistung des Fahrers, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 89 kg. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bezieht sich auf die Fahrt bei voller Unterstützung.

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