Versender gegen Fachhandelsmarke, dieser Zweikampf birgt immer eine gewisse Brisanz. Erst recht, wenn die beiden Kontrahenten Cube und Canyon heißen. Zudem lassen wir in diesem Duell zwei E-Mountainbikes antreten, die dank ihres breiten Einsatzbereichs von Tour bis Trail und des günstigen Preises eine riesige Zielgruppe ansprechen. Welcher Kandidat hat am Ende die Nase vorn? Die beiden All-Mountain-E-Bikes Canyon Neuron:On CF7 und Cube Stereo Hybrid 140 HPC im Test-Duell.
Fangen wir mit der Motorfrage an: Beide Hersteller verbauen Boschs Top-Aggregat Performance CX mit 750-Wh-Akku. Der Schwaben-Antrieb ist besonders in anspruchsvollem Gelände eine hevorragende Wahl, zudem kommt die Kombination auf eine stattliche Reichweite. Wesentliche Unterschiede: Canyon verbaut die Batterie fest – das spart Gewicht. Am Lenker klemmt nur der kleine Mini-Remote-Taster, der per Funk den System-Controller im Oberrohr instruiert. Das ist schlicht und schick und zielt eindeutig auf den sportlichen Trailbiker. Cube optimiert sein Stereo Hybrid für den Touren-Einsatz: mit Wechselbatterie und .
Bei Geometrie und Fahrwerk werden die Charakterunterschiede der Kandidaten noch deutlicher: Mit langem Reach und kürzeren Kettenstreben zielt das Canyon auf Fahrspaß im Trail-Einsatz. Dazu passt das knackig-spritzige, wenn auch weniger sensible Rockshox-Fahrwerk. Cube nimmt auch hier konsequenterweise die komfortorientierte Touren-Klientel ins Visier: Gabel und Hinterbau arbeiten sehr sensibel und satt – das schont Biker auf langen Ausfahrten und erleichtert unerfahreneren Piloten holperige Abfahrten.
In Sachen Ausstattung punktet Cube bei Bremsen und Schaltung: Sie stammen aus Shimanos XT-Linie, bei Canyon muss man sich mit Deore begnügen. Doch die Koblenzer kontern mit dem Bosch-Connect-Modul: GPS-Tracker und Bewegungssensor versprechen bestmöglichen Diebstahlschutz. Obendrein ist das Versender-Bike günstiger.
Am Ende liefern sich das Canyon Neuron:On CF7 und das Cube Stereo Hybrid 140 HPC zwar ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg nach Punkten, sprechen aber doch etwas unterschiedliche Zielgruppen an: Canyon den eher trail-hungrigen, Cube den mehr komfortorientierten Touren-Biker.
Beide Hersteller verbauen Boschs Top-Aggregat Performance CX mit 750-Wh-Akku. Der Schwaben-Antrieb gilt als Benchmark und ist besonders in anspruchsvollem Gelände eine hevorragende Wahl, zudem kommt die Kombination auf eine stattliche Reichweite. Im Gelände gefällt vor allem das dynamische Fahrgefühl und die feinfühlige Modulation, von der in diesem Fall beide Kandidaten profitieren.
Wesentliche Unterschiede: Canyon verbaut die Batterie fest – das spart Gewicht. Am Lenker klemmt nur der kleine Mini-Remote-Taster, der per Funk den System-Controller im Oberrohr instruiert. Das ist schlicht und schick und zielt eindeutig auf den sportlichen Trailbiker. Cube optimiert sein Stereo Hybrid für den Touren-Einsatz: mit Wechselbatterie und Kiox-300-Display.
Der fest verbaute Akku im Canyon Neuron:On CF7 mag vielleicht die Ursache sein, warum das Versender-Bike im Vergleich zum Cube Stereo Hybrid HPC 140 ein paar Höhenmeterchen mehr erklimmt. Denn das Canyon spart sich durch diese Konstruktion über 1,5 Kilo beim Gesamtgewicht gegenüber dem Cube. Der Reichweitenvorteil ist aber marginal und liegt im Bereich der Produktionstoleranzen des Antriebes. In Summe sind beide Bikes sehr reichweitenstark und damit bestens für ausgiebige E-Bike-Touren geeignet. Wegen des Wechselakkus heimst das Cube in Summe hier aber doch etwas mehr Punkte ein.
140 Millimeter vorne wie hinten, poppiges Fahrwerk, sportliche Geometrie: Für ein Bike aus der eher günstigen und konservativen Touren-Klasse ist das Canyon ein echter Trail-Räuber mit Spieltrieb. Beim Cube dagegen wird schon beim ersten Aufsitzen klar: Das Hybrid hat es nicht auf Bestzeiten in ruppigen Downhills abgesehen. Die Sitzposition ist ausgewogen, dank gekröpftem Lenker und kürzerem Reach aber kompakter, touren-orientierter als beim Canyon. Klare Unterschiede gibt’s auch in Sachen Fahrwerk: Fox-Gabel und Dämpfer im Cube arbeiten feinfühlig und fluffig, insbesondere bei geringem Tempo filtert das Fox-Fahrwerk die Schläge besser aus dem Untergrund als die Rockshox-Kombi im Canyon. So schlängelt sich das Cube zwar munter durch kurvige Trails, fühlt sich aber trotzdem nicht besonders leichtfüßig an. Das leichtere Neuron:On dagegen lässt sich willig beschleunigen und leichtfüßig in enge Kurven drücken.
Dank des eher straff ausgelegten Hinterbaus kann man das Canyon gut durch Bodenwellen pushen und zu kleineren Flugeinlagen abdrücken. Bei schneller Gangart filtert das Rockshox-Fahrwerk kleine und große Schläge zwar nicht so zuverlässig aus dem Untergrund wie das Fox-Fahrwek am Cube, doch die sportliche Geometrie mit tiefem Tretlager, langem Reach und hohem Stack vermittelt auch in steilen, schnellen Abfahrten viel Zuversicht. Im Uphill machen beide Bikes eine gute Figur: Der Hinterbau des Cube liefert viel Traktion, bleibt in steilen Anstiegen hoch im Federweg und sackt auch an Stufen nicht weg. Die langen Kettenstreben helfen ebenfalls – die Front bäumt sich erst spät auf. Reifen und Hinterbau am Canyon liefern insgesamt weniger Traktion als am Cube. Trotzdem ist auch das Canyon ein richtig guter Kletterer: Die langen Kettenstreben verhindern ein frühes Aufbäumen der Front, der Hinterbau liefert viel Gegendruck und hält den Fahrer gut in Position.
Ein Duell auf Augenhöhe: Sowohl Canyon als auch Cube bieten sehr starke Bikes zum fairen Preis. Das Canyon richtet sich mit moderner Geometrie und spritzigem Fahrgefühl an sportliche Trailbiker, eignet sich mit ausgewogener Sitzposition aber auch für lange Touren. Cube überzeugt mit sensiblem Fahrwerk und wertiger Ausstattung. Auf Tour liefert das Stereo Hybrid viel Komfort, und auf anspruchsvollen Abfahrten bietet das schluckfreudigere Fahrwerk weniger geübten Bikern viel Fahrsicherheit. - Josh Welz, Chefredakteur EMTB
¹ Die Reichhöhe wurde bei standardisierten Messfahrten an einem Asphaltanstieg mit 12,2 Prozent Steigung ermittelt. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Tretleistung des Fahrers, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 89 kg. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bezieht sich auf die Fahrt bei voller Unterstützung.