Canyon Neuron:On AL 9 im TestKomfortabler Allrounder mit Hightech-Schaltung und Bosch CX

Florentin Vesenbeckh

 · 22.09.2025

Canyon Neuron:On AL9 // Bosch Perf. CX //  800 Wh // 150/145 mm // 29 Zoll // 24,95 kg // 5499 Euro
Foto: Max Fuchs
Bosch-Motor, großer Akku, fairer Preis: Das Canyon Neuron:On AL 9 will als echter Alleskönner unter den E-Mountainbikes zu Everybodys Darling avancieren. Kann das Versender-Bike mit Alu-Chassis diese Hürde meistern? Der BIKE Test klärt auf. ​

Mit dem Neuron:On AL 9 hat Canyon ein E-Fully im Programm, das trotz Aluminium-Rahmen und zahmer Touren-Auslegung vergleichsweise leichtfüßig daherkommt. Rund 25 Kilogramm stehen auf der Waage – ein guter Wert für ein Bike mit großem 800-Wh-Akku und Bosch Performance CX-Motor. Zumal das teuerste Alu-Neuron mit 5499 Euro preislich völlig im Rahmen bleibt. Wir haben getestet, ob der Allrounder aus Koblenz seinen Preis Wert ist.

Das zahmste Pferd im Stall des Koblenzer Versenders Canyon: Das Touren E-Bike Neuron:On AL 9 für 5499 Euro.Foto: Max FuchsDas zahmste Pferd im Stall des Koblenzer Versenders Canyon: Das Touren E-Bike Neuron:On AL 9 für 5499 Euro.

Ausstattung und Highlights

Das Canyon Neuron:On AL 9 kombiniert einen modernen Alurahmen mit ausgewogenem Trail-Layout und 145 mm Hinterbau- sowie 150 mm Frontfederweg. Im Unterrohr sitzt ein Bosch PowerTube 800 Wh Akku, der leicht und schnell entnommen werden kann. Für Schub sorgt der bewährte Bosch Performance Line CX Motor, der nach dem neuesten Software-Update bis zu 100 Nm Drehmoment liefert.

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Mit einem Schloss gesichert kann der dicke Bosch-Akku mit 800 Wattstunden leicht entnommen werden.Foto: Max FuchsMit einem Schloss gesichert kann der dicke Bosch-Akku mit 800 Wattstunden leicht entnommen werden.Zuverlässig und stark im Uphill; Der Bosch Performance CX.Foto: Max FuchsZuverlässig und stark im Uphill; Der Bosch Performance CX.

​Canyon spielt als Direktversender seinen Preisvorteil aus. Beim Fahrwerk, den Laufrädern und den Bremsen greifen die Koblenzer etwas höher ins Regal, als die meisten Konkurrenten in dieser Kategorie und Preisklasse. Besonders bemerkenswert: die elektronische Funk-Schaltung von SRAM, die in dieser Preisklasse eine echte Rarität ist. Dazu kommt dasKiox-400-Display mit Navigationsfunktion, das für Tourenfahrer ein klares Plus darstellt.

Kommandozentrale: Canyon kombiniert die Bosch LED-Remote mit einem Kiox 400 Display, das ausladend vor dem Lenker thront.Foto: Max FuchsKommandozentrale: Canyon kombiniert die Bosch LED-Remote mit einem Kiox 400 Display, das ausladend vor dem Lenker thront.

​Ausstattungsliste Canyon Neuron:On AL9

  • Gabel / Dämpfer: Rockshox Lyrik / Deluxe Select RL
  • Schaltung: Sram Eagle S1000 Transmission
  • Bremsen: Sram DB8 200/200 mm
  • Laufräder: DT Swiss H 1900 Spline
  • Reifen: Schwalbe Magic Mary Evo ST Soft 29 x 2,40 / Hans Dampf Evo ST SpeedGrip 29 x 2,35
  • Teleskopstütze: Canyon Dropper / 200 mm
  • ​​Besonderheiten: Bosch-Connect-Modul mit GPS-Tracking und Diebstahl-Alarm
Kabellos schalten mit Srams S1000 - das ist bei E-Bikes dieser Preisklasse eine absolute Seltenheit.Foto: Max FuchsKabellos schalten mit Srams S1000 - das ist bei E-Bikes dieser Preisklasse eine absolute Seltenheit.

Die elektronische SRAM S-1000 Eagle Transmission mit 12 Gängen sticht in der Ausstattungsliste besonders heraus. Die funkschaltung benötigt am Canyon allerdings einen separaten Akku, den man im Auge behalten muss. Auch bei den Bremsen greift Canyon zu Sram: DB8 Stealth Vierkolben-Bremsen mit großen 200-mm-Scheiben vorne wie hinten sorgen für ordentliche Verzögerung.

Kein Grip-Wunder, dafür mit guten Rollwerten: Schwalbes Hans Dampf am Hinterrad des Canyon Neuron:On AL9.Foto: Max FuchsKein Grip-Wunder, dafür mit guten Rollwerten: Schwalbes Hans Dampf am Hinterrad des Canyon Neuron:On AL9.

Beim Fahrwerk setzt Canyon auf eine RockShox Lyrik Base und einen Deluxe Select Dämpfer – eine solide Kombination für Trail- und Toureneinsätze. Abgerundet wird das Paket durch DT Swiss H1900 Laufräder mit Schwalbe Magic Mary und Hans Dampf Reifen. Am Hinterrad liegt hier der Fokus auf guten Rolleigenschaften auf Flachpassagen. Mit Bosch Kiox-400 Display samt Navigationsfunktion und Dropper Post ist das Neuron:On zudem alltags- wie trailtauglich ausgestattet.

Am Canyon Neuron:On AL finden auch Seitenständer, Gepäckträger und Schutzbleche Platz.Foto: Max FuchsAm Canyon Neuron:On AL finden auch Seitenständer, Gepäckträger und Schutzbleche Platz.

​Die Fakten zum Canyon Neuron:On AL 9

  • ​Motor: Bosch Perf. CX, 100 Nm max. Drehmoment
  • Akku: 800 Wh (entnehmbar)
  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Federweg: 150/145 mm
  • Laufradgröße: 29 Zoll
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL
  • Preis: 5499 Euro
  • Gewicht: 24,95 kg (Testbike in Größe L, BIKE-Messung)
  • Max. Systemgewicht: 130 kg
  • Garantie: 6 Jahre
Der Huub der hauseigenen Teleskopstütze ist werkzeuglos verstellbar - bis 200 mm.Foto: Max FuchsDer Huub der hauseigenen Teleskopstütze ist werkzeuglos verstellbar - bis 200 mm.Die Züge laufen integriert durch den Steuersatz in den Rahmen.Foto: Max FuchsDie Züge laufen integriert durch den Steuersatz in den Rahmen.

​Geometriedaten aus dem BIKE Labor

Die Geometriedaten wurden im BIKE Testlabor für das Canyon Neuron:On AL9 in Größe L ermittelt.Foto: BIKE MagazinDie Geometriedaten wurden im BIKE Testlabor für das Canyon Neuron:On AL9 in Größe L ermittelt.

Sitzposition und Fahreindruck

Auf dem Neuron sitzt man angenehm aufrecht und komfortabel – perfekt für lange Touren und entspannte Forstwege. Weniger Druck auf den Händen macht sich gerade auf flachen Passagen positiv bemerkbar. In sehr steilen und technischen Uphills verlangt das Neuron allerdings nach mehr aktiver Steuerarbeit, um die Spur zu halten. Denn hier kann das Vorderrad schonmal den Druck verlieren. Dank seiner langen Kettenstreben macht sich das aber erst in wirklich schweren Passagen wirklich negativ bemerkbar. Bis dahin klettert das Neuron:On AL 9 absolut solide und unkompliziert.

In extremen Uphills muss man das Neuron:On AL aktiv zähmen. Doch grundsätzlich klettert das Bike angenehm unkompliziert und komfortabel.Foto: Max FuchsIn extremen Uphills muss man das Neuron:On AL aktiv zähmen. Doch grundsätzlich klettert das Bike angenehm unkompliziert und komfortabel.

In Abfahrten punktet das Bike mit leichtfüßigem, intuitivem Handling. Es flubbert geschmeidig über Hindernisse und bleibt trotz des hohen Gewichts überraschend handlich. An seine Grenzen stößt es bei sehr schnellen, harten Trails: Hier geht dem Hinterbau eher die Luft aus, denn er gibt seinen Hub bereitwillig frei. Große Sprünge oder extreme Schläge liegen nicht im Kern seiner Stärke. Dafür generiert das Heck auch bei langsamer Fahrt viel Traktion und komfort. Das Neuron:On AL ist weder Downhill-Extremo noch ultimativ quirliger Trail-Flitzer. Es trifft mit seinem angenehmen Handling genau die richtige Mischung dazwischen. Dadurch ist es leicht zu beherrschen und für viele Biker ein unkompizierter Begleiter.

Unkompliziert ist auch in der Abfahrt das prägende Merkmal. Das Neuron:On AL ist weder Downhill-Extremo noch ultimativ quirliger Trail-Flitzer. Es trifft mit angenehmem Handling genau die richtige Mischung dazwischen.Foto: Max FuchsUnkompliziert ist auch in der Abfahrt das prägende Merkmal. Das Neuron:On AL ist weder Downhill-Extremo noch ultimativ quirliger Trail-Flitzer. Es trifft mit angenehmem Handling genau die richtige Mischung dazwischen.

​Die BIKE Bewertung des Canyon Neuron:On AL9

Einordnung des Canyon Neuron:On AL 9

​​Stärken

  • ausgewogenes Wohlfühl-Handling
  • hochwertige Ausstattung zum fairen Preis
  • reichweitenstark mit super Motor

Schwächen

  • Akku klappert
Charakter des Canyon Neuron:On AL9: Die Stärke liegt in der Ausgewogenheit.Foto: BIKE MagazinCharakter des Canyon Neuron:On AL9: Die Stärke liegt in der Ausgewogenheit.Die BIKE Note des Canyon Neuron:On AL9.Foto: BIKE MagazinDie BIKE Note des Canyon Neuron:On AL9.

BIKE Fazit zum Canyon Neuron:On AL9

Das Canyon Neuron:On AL 9 ist ein komfortorientierter Allrounder, der sowohl Alltagseinsätze als auch Trail-Touren souverän meistert. Seine moderne Ausstattung, das passable Gewicht und die komfortable Sitzposition machen es zu einer attraktiven Wahl für Fahrer, die Vielseitigkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis schätzen – auch wenn es im extremen Gelände nicht die dicksten Reserven bietet. - Florentin Vesenbeckh, stv. Chefredakteur BIKE Magazin
Florentin Vesenbeckh ist stv. Chefredakteur beim BIKE Magazin.Foto: Max FuchsFlorentin Vesenbeckh ist stv. Chefredakteur beim BIKE Magazin.

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