Cannondale Moterra 3 im TestSouverän, ausdauernd und günstig?

Florentin Vesenbeckh

 · 21.09.2025

Das Cannondale Moterra 3 wiegt 26,9 Kilo und kostet 5899 Euro.
Foto: Max Fuchs
Die Amerikaner von Cannondale sind nicht gerade für Schnäppchenpreise bekannt. Das E-Mountainbike Moterra 3​ will beweisen, das es auch günstiger geht. Wir haben den Trail- und Tourenboliden mit Bosch CX-Antrieb und dickem Akku getestet.

Das Cannondale Moterra 3 tritt als Aluminium-Variante mit bewährtem Bosch Performance CX-Motor und einem großen 800-Wh-Akku an. Schon die technischen Daten zeigen: Das Moterra ist kein Leichtgewicht. Mit rund 27 Kilogramm bringt es etwas mehr auf die Waage als die meisten vergleichbaren E-MTBs dieser Kategorie und Preisklasse. Immerhin: Diese üppige Masse steckt es sinnvoll in Geländetauglichkeit und Robustheit.

Das Cannondale Moterra 3 wiegt 26,9 Kilo und kostet 5899 Euro.Foto: Max FuchsDas Cannondale Moterra 3 wiegt 26,9 Kilo und kostet 5899 Euro.

Motor, Ausstattung und Details

Der robuste Aluminiumrahmen hat eine integrierte Akkuaufnahme zur klassischen Batterieentnahme und der Proportional Response-Hinterbau stellt 150 mm Federweg bereit. Angetrieben wird es vom kraftvollen Bosch Performance Line CX Motor, auf Wunsch mit satten 100 Nm Drehmoment. Gespeist wird die Schwaben-Power von einem großen 800-Wh-Akku, der sich optional mit einem Range Extender erweitern lässt.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Bewährt und gut: Der Bosch Performance CX.Foto: Max FuchsBewährt und gut: Der Bosch Performance CX.Der dicke Powertube 800 ist mit einem Schloss gesichert und lässt sich leicht nach vorne herausklappen.Foto: Max FuchsDer dicke Powertube 800 ist mit einem Schloss gesichert und lässt sich leicht nach vorne herausklappen.Bedient wird das Bosch-System mit dem Purion 200 am Lenker. Im Oberrohr ist optional Platz für den Systemcontroller.Foto: Max FuchsBedient wird das Bosch-System mit dem Purion 200 am Lenker. Im Oberrohr ist optional Platz für den Systemcontroller.

Vorne arbeitet eine RockShox Psylo Silver RC mit 160 mm Federweg, hinten ein RockShox Deluxe Select Luftdämpfer. Für Verzögerung sorgen günstige, aber kräftige 4-Kolben-Scheibenbremsen von Shimano (MT520) mit großen 203-mm-Scheiben, während Continental Kryptotal-Reifen auf WTB ST i30-Felgen für Traktion sorgen. Die Shimano CUES U6000 LinkGlide mit elf Gängen kümmert sich um den Antrieb – robust und zuverlässig, wenn auch weniger spektakulär als elektronische Konkurrenten. Insgesamt präsentiert sich das Moterra 3 als geländegängiges, souveränes E-Fully mit Fokus auf Haltbarkeit und Reserven.

Shimanos Cues mit Linkglide liefert nur 11 Gänge - soll dafür robuster und langlebiger sein.Foto: Max FuchsShimanos Cues mit Linkglide liefert nur 11 Gänge - soll dafür robuster und langlebiger sein.Günstig und dennoch gut: Die Shimano-Deore-Stopper mit definiertem Druckpunkt und großen Bremsscheiben.Foto: Max FuchsGünstig und dennoch gut: Die Shimano-Deore-Stopper mit definiertem Druckpunkt und großen Bremsscheiben.

​Ausstattungsliste Cannondale Moterra 3

  • Gabel / Dämpfer: Rockshox Psylo Silver / Deluxe Select
  • Schaltung: Shimano Cues, 11fach
  • Bremsen: Shimano MT 520 220/203 mm
  • Laufräder: Shimano-Naben, WTB ST i30-Felgen
  • Reifen: Continental Kryptotal Fr / Re Enduro Soft, 29 x 2,4
  • Teleskopstütze: Cannondale Downlow / 200 mm
Die Züge laufen integriert durch den Steuersatz in den Rahmen. Das schafft ein aufgeräumtes Cockpit, erschwert aber manche Servicearbeit.Foto: Max FuchsDie Züge laufen integriert durch den Steuersatz in den Rahmen. Das schafft ein aufgeräumtes Cockpit, erschwert aber manche Servicearbeit.

Licht und Schatten bei den Parts

Ausstattungsseitig besonders gefallen haben im Test die kräftigen Shimano-Bremsen und die Continental-Reifenkombination, die viel Grip und Vertrauen aufbauen. Ein weiterer dicker Pluspunkt: Cannondale gewährt lebenslange Garantie auf den Rahmen und erlaubt eine sehr hohe Gewichtsfreigabe – ein Vertrauensbeweis in die Haltbarkeit. Die Psylo-Silver-Federgabel markiert hingegen einen Schwachpunkt. Während das Heck extrem souverän arbeitet und auch grobe Schläge locker wegsteckt, limitiert die Front das Potenzial des Bikes spürbar.

Die günstige Psylo Silver von Rockshox kann nicht mit dem potenten Hinterbau des Moterra 3 mithalten.Foto: Max FuchsDie günstige Psylo Silver von Rockshox kann nicht mit dem potenten Hinterbau des Moterra 3 mithalten.Positiv fallen dafür die gut dämpfenden und sehr griffigen Conti-Reifen mit Enduro-Karkasse auf.Foto: Max FuchsPositiv fallen dafür die gut dämpfenden und sehr griffigen Conti-Reifen mit Enduro-Karkasse auf.

Die Fakten zum Cannondale Moterra 3

  • ​Motor: Bosch Perf. CX, 100 Nm max. Drehmoment
  • Akku: 800 Wh (entnehmbar)
  • Rahmenmaterial: Alu
  • Federweg: 160/150 mm
  • Laufradgröße: 29 Zoll
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL
  • Preis: 5899 Euro
  • Gewicht: 26,9 kg (Testbike in Größe L, BIKE-Messung)
  • Max. Systemgewicht: 150 kg
  • Garantie: lebenslang auf den Rahmen
Alltagstauglich: Das Cannondale Moterra 3 hat Anschraubpunkte für einen soliden Seitenständer.Foto: Max FuchsAlltagstauglich: Das Cannondale Moterra 3 hat Anschraubpunkte für einen soliden Seitenständer.

Geometriedaten aus dem BIKE Labor

Die Geometriedaten wurden im BIKE Testlabor für das Rad in Cannondale Moterra 3 in Größe L ermittelt.Foto: BIKE MagazinDie Geometriedaten wurden im BIKE Testlabor für das Rad in Cannondale Moterra 3 in Größe L ermittelt.

Sitzposition und Fahreindruck

Direkt im Uphill zeigt das Moterra seine Klasse. Der steile Sitzwinkel bringt den Fahrer weit nach vorne, das Vorderrad bleibt auch auf schwierigen Rampen satt am Boden. Die Traktion am Hinterrad ist hervorragend, selbst in Schlüsselstellen verliert das Bike nicht die Ruhe. Einzig bei sehr langsamer Fahrt und in enge Kehren merkt man die Länge und das hohe Gewicht des Bikes etwas negativ. Doch in Summe glänzt das Alu-Moterra als herausragender Kletterer.

Schwierige Uphills werden mit dem Cannondale Moterra 3 zur Spielwiese.Foto: Max FuchsSchwierige Uphills werden mit dem Cannondale Moterra 3 zur Spielwiese.

Auch in der Abfahrt vermittelt das Moterra viel Sicherheit. Die laufruhige Geometrie und der progressive Hinterbau machen es zum idealen Partner für schweres Gelände. Auf schnellen Abfahrten liegt es richtig satt und sicher, das Heck generiert viel Traktion und schluckt auch mal eine verpatzte Landung ohne Probleme. Für ein Touren-E-MTB sind die Reserven beachtlich. Größter Schwachpunkt ist die günstige Psylo-Federgabel, die mit dem Heck nicht mithalten kann. Auf flachen Trails und engen Kursen spürt man das hohe Gewicht: verspielte Manöver sind nicht die große Stärke des Cannondale Moterra 3.

Vertrauen gibt das Cannondale Moterra 3 reichlich. Verspielte Manöver sind aber nicht die Stärke des Bikes.Foto: Max FuchsVertrauen gibt das Cannondale Moterra 3 reichlich. Verspielte Manöver sind aber nicht die Stärke des Bikes.

Die BIKE Bewertung des Cannondale Moterra 3

Sitzposition, Reichhöhe und Servicefreundlichkeit des Cannondale Moterra 3. Reichhöhe ermittelt bei Messfahrten auf Asphalt mit 12,2 Prozent Steigung. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Fahrerleistung, Fahrergewicht 90 kg.Foto: BIKE MagazinSitzposition, Reichhöhe und Servicefreundlichkeit des Cannondale Moterra 3. Reichhöhe ermittelt bei Messfahrten auf Asphalt mit 12,2 Prozent Steigung. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Fahrerleistung, Fahrergewicht 90 kg.

​Stärken

  • potente Hinterbaufederung
  • hohe Laufruhe
  • fahrstark bergauf wie bergab
  • reichweitenstark mit super Motor

Schwächen

  • sehr schwer
  • Federgabel limitiert
  • etwas behäbig
Charakter des Cannondale Moterra 3.Foto: BIKE MagazinCharakter des Cannondale Moterra 3.Die BIKE Note des Cannondale Moterra 3.Foto: BIKE MagazinDie BIKE Note des Cannondale Moterra 3.

Das BIKE Fazit zum Cannondale Moterra 3

Trotz günstiger Ausstattung kann das Cannondale Moterra 3 im harten Geländeeinsatz überzeugen. Seine Reserven im Fahrwerk und die Souveränität am Berg geben Vertrauen, auch wenn Gewicht und Ausstattung nicht die sportlichsten Werte liefern. Wer ein robustes, langlebiges und abfahrtsstarkes E-Fully sucht, wird hier fündig. - Florentin Vesenbeckh, stv. Chefredakteur BIKE Magazin
Florentin Vesenbeckh ist stv. Chefredakteur beim BIKE Magazin.Foto: Max FuchsFlorentin Vesenbeckh ist stv. Chefredakteur beim BIKE Magazin.

Meistgelesen in der Rubrik Fahrräder