Florentin Vesenbeckh
· 17.05.2025
Eine gekapselte Schaltung, die keinen Umwelteinfüssen ausgesetzt ist - was könnte es an einem Mountainbike besseres geben? Trotzdem tun sich Getriebeschaltungen im sportlichen Einsatz schwer. Pinion möchte das mit der MGU E1.12 ändern und liefert handfeste Vorteile. Kein Schaltwerk, keine verschleißanfälligen Ketten und Kassetten. Dazu kommt ein zentraler, tiefer Schwerpunkt - mit einer geringen ungefederten Masse am Heck. Doch ohne Nachteile kommt die MGU nicht aus. Dennoch ist die kompakte Einheit eine richtungsweisende Innovation.
Im folgenden zeigen wir die spannendsten Bikes, die mit Pinion MGU zu haben sind. Kleine Vorwarnung: Günstige Bikes tauchen in dieser Liste keine auf. Durch den teuren Antrieb fallen alle Modelle mit Pinion MGU recht teuer aus.
Der neueste Spross in der Pinion-Familie ist das Haibike ALLMTN CF TRN/IQ. Mit edlem Carbonrahmen “Made in Europe” und sportiver Geometrie schlägt es gekonnt in die Kerbe zwischen All Mountain und Enduro. Mit 24,4 Kilo gehört es zu den leichteren MGU-Bikes, trotz robuster Enduro-Ausstattung. Die zwei Ausstattungsvarianten sollen 8500 bzw. 10.000 Euro kosten.
Das Clutch von den Franzosen von Moustache ist ein kompromissloses Enduro. Wer die Vorteile der MGU für radikale Enduro-Tracks nutzen will, ist hier an der richtigen Adresse. Satter Federweg, robuster Alu-Rahmen und fette Ausstattung: Mit dem Clutch kann man es bedenkenlos krachen lassen. Die Nehmerqualitäten haben allerdings ihren Preis: Mit rund 28 Kilo fällt das Bike sehr schwer aus. Das Gute: Im Gelände fällt das hohe Gewicht überraschend wenig auf!
Die Pinion MGU passt ideal zu Nicolai. Schließlich setzt auch Pinion auf regionale Zuliefrer. Ein Großteil der Bauteile stammt aus deutscher Produktion und die MGU wird im schwäbischen Denkendorf montiert. Made in Germany steht auch bei Nicolai ganz oben. Die Rahmen werden vornehmlich aus geraden Rohren und CNC-Teilen in Niedersachsen von Hand geschweißt.
Über die Jahre ist die Handarbeit in der eigenen Manufaktur neben der Geometrie zum wichtigsten Erkennungszeichen von Nicolai geworden. Nur vier Schweißer überhaupt dürfen die Bikes fertigen, jeder Schweißer verpasst dem Bike mit seinen Schweißraupen seine ganz individuelle Handschrift. Auch Getriebe-Bikes und Riemenantriebe stehen bei Nicolai schon lange hoch im Kurs.
Das Vuca Evo AM von Bulls war eines der ersten E-MTBs mit Pinions MGU. Mit 150 Millimeter Federweg und 29er-Laufrädern ist das Bike auf Touren und gemäßigte All-Mountain-Einsätze ausgelegt. Mit einem Einstiegspreis von 7499 Euro (aktuell sogar deutlich reduziert) gehört das Vuca zu den günstigeren Fullys mit MGU. Und das sogar mit Carbon-Hauptrahmen und hervorragendem Hinterbau.
Zum Einstand gab es das Simplon Rapcon wahlweise als Enduro oder All Mountain - mit unterschiedlichen Federwegen. Inzwischen gibt’s nur mehr eine Variante, die sich mit 160 mm an Front und Heck genau zwischen den beiden Welten trifft. Das Rapcon gibt es auch mit Bosch CX oder TQ HPR 50 - und in allen Varianten ist es ein richtig sportliches E-Mountainbike, das sich im Gelände zuhause fühlt. Die fluffige Federung saugt Hindernisse souverän auf. Besonderheit ist der Online-Konfigurator, über den die Ausstattung auf persönliche Vorlieben angepasst werden kann. Dank Vollcarbonrahmen recht leicht.
Auch Rotwild war von Anfang an beim Thema Pinion MGU dabei. Als einziger Hersteller setzt Rotwild auf eine Kette statt Riemenantrieb. Außerdem: Im Unterrohr sitzt ein riesiger Akku mit 960 Wattstunden, der zudem leicht entnommen werden kann. Trotzdem bleibt das Gewicht mit unter 25 Kilo im Rahmen, zumindest beim edlen Topmodell. Mit 150 Millimetern Federweg zielt das Bike voll auf lange Touren und sportliche All-Mountain-Einsätze.
Als gediegenen Tourer hat Flyer das Goroc TR:X präsentiert. Mit 130 mm Federweg und zahmer Ausstattung liegt der Fokus klar auf Touren, die nicht ins harte Gelände führen. Passend dazu gibt`s das Bike auch mit kompletter Alltagsausstattung, also Schutzblechen, Gepäckträger, Seitenständer und Lichtanlage.