Fähig bergauf und souverän bergab – diesen Spagat schafft das Vitus in diesem Test am besten. Den Grundstein für das gelungene Gesamtpaket legen die Briten mit einer perfekt ausbalancierten Geometrie. Die moderate Kettenstrebenlänge und der gemäßigte Reach treffen die goldene Mitte zwischen Spurtreue und Spieltrieb. Die hohe Front vermittelt zudem das Gefühl, tief und sicher im Bike zu stehen. Auch wenn der schmächtige Fox-Float-Dämpfer weniger Komfort vermittelt als die Gabel, lässt sich der Federweg gut nutzen. Ansprechverhalten und Dämpfungskontrolle der Factory-Gabel suchen in diesem Test ihresgleichen. So entsteht in Kombination mit der gelungenen Fahrposition ein sehr sattes Fahrgefühl. Schnelle Richtungswechsel meistert das Bike dank der ausbalancierten Geometrie ebenfalls mit Bravour. Die Uphill-Performance überzeugt zudem auf ganzer Linie. Die zentrale Sitzposition verteilt genügend Gewicht über dem Vorderrad. Das erleichtert die Kontrolle in technischen Anstiegen. Beschleunigung? Leichtfüßig. Einziges Manko: Der Hinterbau wippt spürbar. Legt man aber den gut erreichbaren Plattformhebel am Dämpfer um, kehrt Ruhe ein.
“Das Fahrverhalten des Vitus lässt kaum Wünsche offen. Zudem schmücken das Bike von vorne bis hinten erstklassige Komponenten. Nur die Gewährleistung von lediglich zwei Jahren enttäuscht.“
Benotung: Das BIKE-Urteil setzt sich aus den subjektiven Eindrücken der Testfahrer und unseren Labormesswerten zusammen. Das Urteil ist preisunabhängig. Notenspektrum: sehr gut (0,5–1,5), gut (1,6–2,5), befriedigend (2,6–3,5), ausreichend (3,6–4,5), mangelhaft (4,6–5,5).