Das Offensichtlichste zuerst: In Sachen Systemintegration gibt Scott in diesem Test den Ton an. Denn nicht nur der Dämpfer steckt vor Feuchtigkeit und Staub geschützt im Sitzrohr, auch sämtliche Leitungen verlaufen von der Steuerzentrale durch den Steuersatz direkt in den Rahmen. Clevere Details wie die eigens entwickelte SAG-Anzeige (siehe Foto) und die Syncros-Griffe – mit der Option zur Werkzeugintegration – runden das durchdachte Gesamtpaket ab. In der Uphill-Wertung reiht sich das Scott direkt hinter der Trailbike-Konkurrenz von Canyon ein. Warum? Beispiellose Effizienz dank des Tracloc-Hebels am Lenker, viel Traktion und super Steigfähigkeiten aufgrund des steilen Sitzwinkels. Die Sitzposition fällt am kürzesten aus. Bergab vermittelt das hubstarke Scott mit seiner erhabenen Front am meisten Sicherheit. Keine Abfahrt scheint zu schnell, keine Schlüsselstelle zu steil. Das gutmütige Fahrwerk harmoniert perfekt, spricht sensibel an und nimmt dem Fahrer viel Arbeit ab. Da zu diesem Preispunkt jedoch nur zweitklassige Federelemente ohne ausgeklügelte Dämpfungskontrolle zum Einsatz kommen, arbeiten diese im rauen Geläuf etwas undefiniert.
“Das Scott trifft den All-Mountain-Gedanken sehr gut. Unkompliziert und effizient bergauf und noch unkomplizierter und komfortabler bergab. Dafür etwas behäbig in zahmem Gelände.”
Benotung: Das BIKE-Urteil setzt sich aus den subjektiven Eindrücken der Testfahrer und unseren Labormesswerten zusammen. Das Urteil ist preisunabhängig. Notenspektrum: sehr gut (0,5–1,5), gut (1,6–2,5), befriedigend (2,6–3,5), ausreichend (3,6–4,5), mangelhaft (4,6–5,5).