Langer Reach, steiler Sitzwinkel und kurzer Vorbau platzieren den Fahrer kompakt, zentral, aber vortriebsorientiert im Sattel. Der Hinterbau wippt auch im Wiegetritt kaum. Nur Canyon und Scott klettern effizienter. Durch die Kombi aus langem Hauptrahmen, kurzem Vorbau und kurzem Heck steigt die Front jedoch früh. Das erfordert bei technischen Schlüsselstellen etwas Geschick. Dafür steht der Hinterbau immer gut im Federweg und generiert super Traktion. Auch bergab dauert es eine Weile, bis man sich an das spezielle Handling des 4060 ST gewöhnt hat. Denn auch hier wirkt das vordere Rahmendreieck im Vergleich zum Heck unverhältnismäßig lang. Das erlaubt auf der einen Seite hohe Geschwindigkeiten und vermittelt viel Souveränität. Andererseits will das Bike so aber aktiv über das Vorderrad gefahren werden, um genügend Traktion zu generieren oder um enge Kehren zu zirkeln. Passive Piloten werden hier nicht glücklich. Fahrwerk: Der Hinterbau zeigt sich traktionsstark, schluckfreudig und fühlt sich nach deutlich mehr Federweg an als angegeben. Die Rock-shox-Lyrik-Gabel in der günstigen Select-Ausführung kann besonders bei schnellen Schlagabfolgen nicht Schritt halten und trübt den Gesamteindruck.
“Das Scor 4060 ST birgt bei entsprechendem Fahrkönnen großes Spaßpotenzial bergab. Allerdings fällt die Ausstattung, insbesondere die Gabel, gemessen am Preis sehr schwach aus.“
Benotung: Das BIKE-Urteil setzt sich aus den subjektiven Eindrücken der Testfahrer und unseren Labormesswerten zusammen. Das Urteil ist preisunabhängig. Notenspektrum: sehr gut (0,5–1,5), gut (1,6–2,5), befriedigend (2,6–3,5), ausreichend (3,6–4,5), mangelhaft (4,6–5,5).