Vom Konzept her ein klassisches Bäckerfahrrad, auch wenn die Optik des Bikes das nicht auf den ersten Blick widerspiegelt. Doch immerhin gibt’s vorne ein kleines Laufrad (20 Zoll), hinten ein 26er. Beide sind mit über sechs Zentimeter breiten Reifen bestückt – Komfort ist hier auch ohne Federelemente vorhanden. Und auch hier gilt: One size fits all. Man sitzt bequem am breiten Lenker, der Speedlifter sorgt hier für seine schnelle Höhenverstellbarkeit. Der sauber geschweißte Alu-Rahmen wirkt optisch brutal verwindungssteif, wie er sich später auch erweisen sollte. Dass man quasi auf einem Fahrrad-Wolpertinger sitzt, merkt man beim Fahren kaum: Das Rad rollt mit seinen 114 Zentimetern Radstand fast tourentauglich ruhig, solange die Hände am Lenker bleiben, und ist dennoch unaufgeregt wendig zu fahren.
Bei Gepäck sieht es ähnlich aus, auch wenn bei den 30 Kilo Gepäck, die wir auf den Frontträger geladen haben, sich doch der relativ hohe Schwerpunkt bemerkbar macht. Grundsätzlich gibt’s aber auch da wenig zu meckern: Bei schlechtem Untergrund wie in flotten Kurven kommt das Rad nicht ins Schwitzen. Der Fahrer sowieso nicht: Shimanos EP6 schiebt ausreichend kräftig an und läuft auch am Berg noch ausreichend leise. Es hapert nur etwas an der Fahrkultur: Gelegentlich läuft er bei stärkerem Pedalieren in höheren Stufen leicht unrund – aber das ist Klagen auf hohem Niveau. Auch im Stand macht das Rad mit seinem weit ausladenden Zweibeinständer einen sicheren Eindruck. Die Straßenausstattung ist solide, von den Felgen über die sehr robusten Schutzbleche bis hin zur 150-Lux-Frontleuchte mit relativ homogenem Leuchtfeld.
Die serienmäßigen Faltpedale – mit ihnen und dem Speedlifter Twist kann man das Rad zu einem schmalen Paket in der Garage machen – machen den Q-Faktor leider deutlich breiter. Der drückt aus, wie weit beim Pedalieren meine Füße auseinander sind. Je mehr, desto unnatürlicher wird die Haltung empfunden. Da dieses Rad aber ohnehin keine sportlichen Erwartungen sät, ist das, sofern es nicht individuell als störend empfunden wird, zu vernachlässigen. Für 5300 Euro bekommt man mit dem Moca ein außergewöhnliches Mini-Cargobike, das wirklich gelassen zu fahren ist, dessen Motor stark unterstützt und in einem nicht alltäglichen Design. Auch hier ein Plus: die vielen Transport-Individualisierungen.
Spezielles Design, angenehmer Lauf, schnelle Einstellbarkeit und viel Transportkompetenz für mittlere Gepäckgröße und Gewicht – ein echtes Familienrad mit leichtem Hang zum Tool-Transporter.