Georg Bleicher
· 11.07.2023
Hinten groß, vorne klein – woher kennen wir diese Reifenkonfiguration? „Richtig, vom Bäckerfahrrad“, sagt Andreas Schmidt, der Projektmanager des neuen „Moca“. Und von dem viele Jahrzehnte alten Transportwunder wissen wir: Es läuft gut um die Ecke und ist dank des kleinen Vorderrads und des daher tiefen Schwerpunkts auch mit Gepäck stabil. Bei Messingschlager, eigentlich bekannt als Großhändler und Importeur von Komponenten, wollte man daher die Idee als modernes Lastenfamilienrad wieder aufleben lassen. Das E-Bike soll von Menschen von 1,50 bis zu 1,95 Metern Größe anpassbar und für die Alltagsfahrt, den Großeinkauf, die Kita-Strecke und das kleine Abenteuer am Wochenende nutzbar sein. Eines für alles. Wie fährt sich das Messingschlager Moca 23?
Schmidt ist schon vor der Präsentation auf der Eurobike bei MYBIKE vorbeigerollt und hat uns den „Moca“-Prototypen fahren lassen. Der erste Eindruck – noch ohne Gepäck: Ob langsam oder schnell, das E-Bike rollt ruhig und stark auf seinen dicken Pneus geradeaus, geht mehr als willig in die Kurve, ist auf Wunsch quirlig und freut sich trotz der breiten Pneus auf jeden noch so scharfen Abzweig. Für die Langstrecke scheint uns das Rad nach der ersten Testfahrt zwar durchaus tauglich. Seine Qualitäten liegen aber tatsächlich mehr in der urbanen Kurzstrecke. Der „EP6“ von Shimano hilft mehr als kräftig mit und macht den kleinen Raudi endgültig zum quicklebendigen Tausendsassa. Für den Kindertransport, den Einkauf oder auch die Bikepacking-Tour soll es bald auch vielfältiges Zubehör geben. Im nächsten Test im Kompaktlastenradsegment würden wir das „Moca“ jedenfalls gern mit dabeihaben.