Kaufberatung LastenräderDas Cago FS200 Life Family im Test

Adrian Kaether

 · 16.10.2025

Cago FS200 Life Family im Test: Bosch Cargo Line // 625 Wh // Enviolo-Automatiq-Schaltung // 59,5 kg // 6790 Euro
Foto: Georg Grieshaber
​Das Cago FS200 Life Family ist richtig lang, lässt sich jedoch verhältnismäßig dynamisch steuern. Hochwertige Ausstattung und ein guter Preis stehen auf der Haben-Seite. Womit kann es in der Praxis sonst noch punkten?

Eines ist das Cago sicher nicht: ein kleines Rad. Das durchgestylte Long-John der Koblenzer macht keinen Hehl daraus, dass es mit Technologie nur so vollgestopft ist. Üppige 2,7 Meter Gesamtlänge, fast 60 Kilo fahrfertig. Der Frachtraum ist Crash-Test geprüfte Fahrgastzelle statt klassischer Cargo-Box. Optional gibt's das Cago sogar mit GPS-Tracker (hier im Test) und Integral-Bremssystem.

Auch große Kisten passen in den Frachtraum. Bis zu 225 Kilogramm Gesamtmasse sind zugelassen.Foto: Georg GrieshaberAuch große Kisten passen in den Frachtraum. Bis zu 225 Kilogramm Gesamtmasse sind zugelassen.

Cago FS 200: Länge läuft

Da fragt man sich unwillkürlich: Kann man damit überhaupt noch normal Fahrrad fahren? Man kann! Denn einmal in Bewegung, fährt sich das gut ausbalancierte Lastenrad überraschend dynamisch, lenkt flink auch um enge Ecken, wenn man das grundsätzliche Steuern mit dem Long-John einmal raus hat. Dabei hilft neben dem älteren, aber immer noch kräftigen Bosch-Motor und der Enviolo-Automatik-Schaltung auch der tiefe Schwerpunkt. So liegen zum Beispiel bis zu zwei Akkus in einem abschließbaren Fach unterhalb der Cargo-Box. Die Lenkung erfolgt elegant über Seilzug. Durch sein hohes Gewicht und den langen Radstand bietet das Cago einen guten Geradeauslauf.

Dafür ist das Rad zwar nicht eigentlich gedacht, aber selbst ein erwachsener Passagier vorne in der Box bringt das CaGo kaum aus der Ruhe. Lasten-Limit in der Box: 70 Kilogramm.Foto: Georg GrieshaberDafür ist das Rad zwar nicht eigentlich gedacht, aber selbst ein erwachsener Passagier vorne in der Box bringt das CaGo kaum aus der Ruhe. Lasten-Limit in der Box: 70 Kilogramm.

Auch durch große Zuladung lässt sich das Rad nicht aus der Ruhe bringen. Die 225 Kilogramm traut man ihm locker zu. Der extrem breite Hinterreifen (70 mm!), Federstütze und Federgabel bringen guten Komfort. Bei einer Vollbremsung verwindet sich die Front aber sichtbar. Wir hatten kein Problem damit, fragen uns aber, ob die filigrane Gabel das auf Dauer mitmacht. Angesichts der durchgängig hochwertigen Ausstattung mit Supernova-Beleuchtung, Enviolo, Magura-Bremsen und Riemen stellt sich die Frage, ob das Cago nicht auch mit Vollfederung eine Zielgruppe hätte.

Die stufenlose Enviolo-Automatiq-Schaltung regelt die Übersetzung ohne harte Gangsprünge von ganz alleine. Komfortabler geht’s nicht.Foto: Georg GrieshaberDie stufenlose Enviolo-Automatiq-Schaltung regelt die Übersetzung ohne harte Gangsprünge von ganz alleine. Komfortabler geht’s nicht.

Der größte Nachteil ist das etwas schwerfällige Handling beim Rangieren. Auch auf den Hauptständer ziehen kleinere Menschen das große Rad nur mit viel Kraft. Ein Rahmenschloss fehlte unserem Testbike noch. Die neuen Modelle bekommen aber eins ab Werk.



Die wichtigsten Infos zum Cago FS200 Life Family

Das ist das Das Cago FS200 Life FamilyFoto: Georg GrieshaberDas ist das Das Cago FS200 Life Family
  • Preis: ab 6790 Euro
  • Gewicht: 59,5 kg (MYBIKE-Messwerte)
  • Antrieb: Bosch Cargo Line, Kiox, 625 Wh
  • Schaltung: Enviolo Automatiq
  • Übersetzung: 380 Prozent
  • Bremsen: Magura CMe 4/5, 200 / 180 mm
  • Reifen: Schwalbe Big Ben / Super Moto X
  • Lichtanlage vorne/hinten: Supernova M99 Mini mit Fernlicht, 160 Lux / TL3 mit Bremslichtfunktion
  • Rahmengrößen: Einheitsgröße
  • Rahmenform: Trapez
  • Gabel: SR Suntour Mobie 32
  • Ladefläche: 82 x 52 cm
  • Gesamtlänge: 270 cm
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 225 kg
  • Garantie: 2 Jahre
  • Besonderes: EPP-Box, GPS-Tracker und IBS optional

Bewertung, Stärken & Schwächen: So schneidet das Lastenrad ab

Kategorie: So schneidet das Lastenrad ab.Foto: MYBIKEKategorie: So schneidet das Lastenrad ab.

Vorteile:

  • Hohe Fahrstabilität und Zuladung
  • hochwertig ausgestattet zu fairem Preis

Nachteile:

  • Schwer
  • älteres Bosch-System mit Speichenmagnet

BIKE-Fazit zum FS200

Das Cago ist schwer und etwas sperrig, fährt sich aber gut und steckt voller Features und hochwertiger Technik. Beim Thema Sicherheit machen den Koblenzern nur wenige etwas vor. Trotzdem ist das Rad nicht übermäßig teuer. Gute Option auch für schwere Lasten, wenn die Abstellfläche nicht knapp bemessen ist. - Barbara Merz-Weigandt, Chefredakteurin MYBIKE

Barbara Merz-Weigandt ist Chefredakteurin bei MYBIKE.Foto: Georg GrieshaberBarbara Merz-Weigandt ist Chefredakteurin bei MYBIKE.

Meistgelesen in der Rubrik Fahrräder