Wer schwere Lasten transportieren und trotzdem dynamisch fahren möchte, kommt um ein Long-John kaum herum. Die Idee hinter dem Lastenrad-Klassiker: eine tiefe Ladefläche vor dem Fahrer für einen möglichst niedrigen Schwerpunkt und ein kleines Vorderrad. Wegen der tief angesetzten Ladefläche erfolgt die Lenkung nicht direkt, sondern durch eine Übersetzung.
Durch die besondere Form muss man sich an die Fahreigenschaften erst gewöhnen. Das Rad braucht wegen der Länge oft etwas mehr Platz zum Abstellen. Hat man den Dreh einmal raus, bieten die Long-Johns aber eine hohe Fahrdynamik. Anders als bei vielen anderen Lastenräder verbessert sich das Handling mit Beladung sogar oft noch.
Eine Gewichtszulassung bis zu 100 Kilo in der Cargo-Box vor dem Fahrer ist keine Seltenheit. Wie beim Lasten-Trike hat man Passagiere und Ladung gut im Blick. Einen Gepäckträger am Heck gibt es oft zusätzlich. Long-Johns gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Eher kompakte Modelle, speziell solche ohne Motor, kann man zur Not auch mal über ein paar Treppenstufen tragen. Vollfederung wie beim Riese & Müller bringt maximalen Komfort.
Wer ein besonders komfortables Long-John sucht, das auch vor schlechten Wegen nicht zurückschreckt, kommt um das Load von Riese und Müller kaum herum. Die Vollfederung gibt’s schon sehr lange, ist bis heute aber eher ein Alleinstellungsmerkmal. Auch Fahreigenschaften und Haltbarkeit überzeugen. Dafür ist das Rad natürlich etwas teurer und eher schwer.
Der minimalistische Klassiker aus Dänemark setzt auf eine eher sportliche Sitzposition und reduzierte Technik. Dank Starrgabel dauerhaft haltbar und relativ leicht (ab 28 Kilo). Das E-System kommt von Shimano. Das Bullit kann man wegen des geringen Gewichts aber auch ohne Motor fahren. Die Länge liegt bei ungefähr 2,4 Metern.
Das Lastenrad der Kölner Schmiede ist durch seine kompakten Maße bekannt geworden. Mit unter zwei Metern Länge kaum sperriger als ein Trekkingrad, auch das Handling ist besonders quirlig. Die Cargo-Box lässt sich bei Nichtbenutzung praktisch zusammenfalten und auch abschließen. Das Muli gibt’s natürlich auch mit Motor von Shimano oder neuerdings auch von Bosch.
Das Lastenrad des chinesischen Newcomers ist ein echter Technologieträger. Voll vernetzt, voll gefedert, Kameras überall für Übersicht im Verkehr und Schnappschüsse unterwegs. Selbstausfahrende Stützräder ermöglichen es sogar, das schwere Gefährt im Stand zur Seite zu bewegen.
Neben dem Long-John gibt es Lastenräder vor allem auch als Longtail und als Lasten-Trike. Beide haben wir genauer unter die Lupe genommen. Das Longtail besticht primär für den Personentransport, das Trike durch die oft große Cargo-box.