Kaufberatung LastenradDas Chike E-Cargo Pro im Test

Adrian Kaether

 · 12.10.2025

Chike E-Cargo Pro im Test: Shimano EP6 Cargo // 630 Wh // Gates-Riemen & Nabenschaltung // Platz für sechs Getränkekisten o. ä. // 57,1 kg // 8199 Euro.
Foto: Georg Grieshaber
​Das Chike E-Cargo Pro ist ein Lasten-Trike mit geräumiger, abschließbarer Box. Besonders spannend ist die Neigetechnik, die dem Trike eine gehörige Portion Dynamik verleihen soll. Wir haben das Lastenrad getestet und zeigen die Vor- und Nachteile.

Weil kein Rad so richtig zu den Bedürfnissen seiner jungen Familie passen wollte, griff Tobias Prager einfach selbst zum Zeichenstift. Der Mann hinter der Idee des Chike ist Physiker und nicht Fahrradkonstrukteur, doch seine Idee eines dreirädrigen Lastenrades mit Neigetechnik sorgt schon seit Jahren für Aufsehen am Markt. Anders als andere dreirädrige Lastenbikes lässt sich das Chike sehr dynamisch steuern.

Der Neige-Mechanismus sorgt auch für eine komfortable Federung.Foto: Georg GrieshaberDer Neige-Mechanismus sorgt auch für eine komfortable Federung.

​An das Lenkverhalten muss man sich jedoch erst etwas gewöhnen. Nach ein paar wenigen Runden auf einem Parkplatz hat man den grundsätzlichen Dreh jedoch raus. Mit etwas Übung gelingen auch enge Kurven und hektischer Stadtverkehr. Je nach Ausführung ist das Chike auf den Transport von Gepäck oder Passagieren ausgelegt. Das leichte E-Kids funktioniert als Kita-Taxi, das Cargo trägt normale Lasten. Unser Testrad E-Cargo Pro mit abschließbarer Box ist eher für den gewerblichen Einsatz gedacht und entsprechend etwas hochwertiger ausgestattet. Die einfacheren Chikes gibt’s bereits ab 6199 Euro.

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Dynamischer Frachter: Das E-Cargo Pro in der Praxis

Die Basis der Räder ist aber immer dieselbe. Bei Bedarf können die Aufbauten gut umgebaut werden. Die linke Hand betätigt beim Chike die Feststellbremse und entsperrt den Neige-Mechanismus. Rechts kann geschaltet werden. Die Di2 Nabenschaltung des hochwertigen Pro-Modells mit wartungsarmem Riemenantrieb übernimmt das auf Wunsch aber auch selbstständig.

So kann man sich ganz auf das Fahren konzentrieren. Das klappt auch mit satter Beladung gut. Bis zu 80 Kilo dürfen vorne in die Box. Vom Volumen her passen zum Beispiel sechs Getränkekisten hinein. Sperriges kann mit Spanngurten fixiert werden. Das Fahrergewicht von höchstens 100 Kilo dürfte aber etwas größer sein. Zumal man dem Chike höhere Lasten durchaus zutraut. Die Vorderräder sind durch den Neige-Mechanismus auch gefedert, das Heck ist starr. Die Doppelbremse vorn wird mit einem Hebel bedient und bringt das Chike so knackig zum Stehen, dass sogar das Heck leicht wird, wenn man es darauf anlegt. So kommt das Chike aus 25 km/h und nur rund zwei Metern zum Stehen.

Hinten passen je zwei Getränkekisten übereinander. Der Deckel der Cargo-Box wird von einer Gasdruck-Feder gehalten.Foto: Georg GrieshaberHinten passen je zwei Getränkekisten übereinander. Der Deckel der Cargo-Box wird von einer Gasdruck-Feder gehalten.

Der Motor im Chike: Shimano EP6 mit 630 Wattstunden

Für Vortrieb sorgt ein Shimano-Motor mit einem 630er Akku. Power und Reichweite könnten im Vergleich etwas höher ausfallen. Der hochwertigere EP801 oder Boschs neuer Cargo Line auf Basis des CX 5 fahren sich etwas spritziger. Trotzdem kann man dem Chike 60 Kilometer auf einer Akkuladung durchaus zumuten. Praktisch: Der Gepäckträger am Heck bietet zusätzlichen Stauraum. Mit unter zwei Metern Gesamtlänge und einer Breite von 73 Zentimetern ist das Cargo Pro erstaunlich kompakt und passt gerade so noch durch normale Türen – Stufen sollten bei fast 60 Kilo ohne Beladung aber nicht regelmäßig im Weg sein.



Die wichtigsten Infos zum Chike E-Cargo Pro

Das ist das Chike E-Cargo ProFoto: Georg GrieshaberDas ist das Chike E-Cargo Pro
  • Preis: ab 8199 Euro
  • Gewicht: 57,1 kg (MYBIKE-Messwerte)
  • Antrieb: Shimano EP6 Cargo, 630 Wh
  • Schaltung: Shimano Inter 5E Di2
  • Übersetzung: 263 Prozent
  • Bremsen: Tektro Auriga Twin / HD T-285
  • Reifen: Schwalbe Big Apple / Big Ben
  • Lichtanlage vorne/hinten: B & M IQ-XS, 80 Lux / Spanninga Pimento XE
  • Rahmengrößen: Einheitsgröße
  • Rahmenform: Trapez
  • Gabel: Neigetechnik mit Federung
  • Ladefläche: 90 x 72 x 30-56 cm, bis 80 kg
  • Gesamtlänge: 191 cm
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 200 kg
  • Garantie: 5 Jahre
  • Besonderes: Neige-Technik, abschließbare Cargo-Box für bis zu sechs Getränkekisten

Bewertung, Stärken & Schwächen: So schneidet das Chike Lastenrad ab

Beim Gepäck-Transport ist das Chike richtig stark. Alternativ gibt’s das Chike auch als Kids-Modell. Hohe Fahrdynamik für ein Trike, etwas Platz braucht’s aber natürlich.Foto: MYBIKEBeim Gepäck-Transport ist das Chike richtig stark. Alternativ gibt’s das Chike auch als Kids-Modell. Hohe Fahrdynamik für ein Trike, etwas Platz braucht’s aber natürlich.

Vorteile:

  • Abschließbar
  • viel Stauraum und gute Zuladung
  • einzigartiges Fahrverhalten ...

Nachteile:

  • ... das zunächst etwas Gewöhnung braucht

Fazit von Adrian Kaether, Testleiter MYBIKE

Hat man den Dreh einmal raus, bietet das Chike viele Vorteile dreirädriger Lastenräder ohne den großen Nachteil beim Kurvenhandling. Die hochwertige Lasten-Box überzeugt. Für noch mehr Dynamik dürfte der Motor etwas kräftiger und die Bandbreite der Schaltung größer ausfallen, aber irgendwas findet man immer. Der Preis ab 6199 Euro für das Einstiegsmodell ist angesichts der aufwendigen und einzigartigen Neige-Technik vergleichsweise fair. - Adrian Kaether, Testleiter MYBIKE
Mit Spaß bei der Sache: Die steile Lernkurve mit der Neigetechnik des Chike ist auch für manchen Testleiter eine feine Nummer.Foto: Georg GrieshaberMit Spaß bei der Sache: Die steile Lernkurve mit der Neigetechnik des Chike ist auch für manchen Testleiter eine feine Nummer.

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