Vor wenigen Jahren hieß es noch, dass das E-Bike ein Alte-Leute-Rad sei. Diesem Konsens trat der Boom in den letzten Jahren entschieden entgegen. 2023 wurden in Deutschland sogar mehr Räder mit Motorunterstützung als ohne verkauft. Von 4,0 Millionen verkauften Rädern waren 2,1 Millionen E-Bikes (siehe ZIV Marktdaten 2023). Und nun findet der E-Motor mit Modellen von Woom, Ben E-Bike oder Mondraker F-Play (hier im Test) auch immer mehr den Weg in Kinderbikes. So auch beim neuen Rocky Mountain Reaper Powerplay, einem vollwertigen E-Trailbike im Junior-Format. Dadurch soll auch der Nachwuchs Spaß bei längeren Ausfahrten und Anstiegen entwickeln - und das wiederum wirkt sich positiv auf die Stimmung der Eltern aus ;-)
Der neu entwickelte Dyname S4 Mini-Antrieb unterstützt die Kinder mit seinen 300 Watt und bis zu 40 Nm Drehmoment (Herstellerangabe) vor allem auf längeren und steileren Trails. Auch ohne das Gewicht zu kennen, verrät der 240 Wh Akku (Herstellerangabe), dass es mit dem E-Bike wohl nicht den ganzen Tag bergauf geht. Das wäre auch überflüssig, zumal ein größerer Akku mehr Gewicht bedeuten würde. Die Kinder sollen schließlich keine Höhenmeter sammeln, sondern ihren Spiel-Raum etwas ausweiten können.
In der Praxis soll das Antriebssystem mehrere Vorteile haben: Zum einen ist es mit der patentierten Drehmomentsensortechnologie von Rocky Mountains ausgestattet. Mit besonders geringer Verzögerung im Antritt soll das ein natürliches Fahrgefühl zu fördern. Weiterhin verspricht Rocky Mountain eine hohe Treteffizienz. Die Besonderheit der Kanadischen Motoren: Der Antrieb hängt nicht an der Kurbelachse, sondern treibt die Kette über eine zusätzliche Umlenkrolle an.
Die Bedienung des Antriebssystems erfolgt über die Remote links am Lenker. Auf dem Oberrohr werden über eine größere Anzeige, das sogenannte Jumbotron Display, die wichtigsten Daten und Informationen angezeigt.
Das Fahrrad hat super Spaß gemacht und war leicht zu besteigen. Es fühlte sich an wie ein normales Fahrrad, aber es war ein E-Bike! - Aubrey Botts, Tochter
Viele Eltern werden bei Kinder-E-Bikes vermutlich vom Preis abgeschreckt. Das ist auch verständlich, wenn das Rad nach zwei Jahren auf einmal zu klein ist und nicht mehr gefahren werden kann. Das Reaper Powerplay ist jedoch in gewisser Weise in der Lage mit dem Kind mitzuwachsen: Das 24-Zoll-Modell kann durch den Tausch der Räder, das Anbringen der mitgelieferten 26-Zoll Steuersatzschalen und das Umdrehen des RIDE-2-Flip-Chips in ein 26-Zoll-Modell umgewandelt werden.
Die Charakteristik des Kinder-Mountainbikes lässt sich über das Two-Position Axle-Einstellsystem beeinflussen. Mit diesem System kann der Fahrer bzw. die Fahrerin eine Kettenstrebenlänge wählen, die besser zu den individuellen Bedürfnissen passt. Der Wechsel klingt einfach und erfordert lediglich einen 8-mm-Inbusschlüssel.
Da Rocky Mountain von vornherein ein 24- und ein 26-Zoll-Modell des Reaper Powerplay anbietet, gibt es auch Unterschiede beim Federweg beziehungsweise der Ausstattung. Der Dämpfer ist bei beiden gleich; ein Rockshox Deluxe Select mit 130 mm Federweg. Die Federgabeln unterscheiden sich: Bei 24 Zoll kommt eine Manitou Junit 34 Comp mit 120 mm Travel zum Einsatz. Bei 26-Zoll-Bereifung liefert die Junit 140 mm Federweg. Die Geometrie des Bikes wirkt ebenfalls durchdacht: So kommen beide Bikes mit superkurzen Kettenstreben um 400 Millimetern und modern flachen Lenkwinkeln für viel Sicherheit in der Abfahrt.
Als Eltern ist es toll zu wissen, dass mein Kind eine tolle Zeit haben wird, weil es Wege erreichen kann, die wir sonst nicht erreichen könnten. So macht die gesamte Fahrt Spaß, nicht nur die Abfahrt. Es verändert das Spiel und eröffnet jungen Kindern viele Möglichkeiten auf dem Fahrrad! - Alison Botts, Mutter
Die Preise sind umgerechnet und gerundet basierend auf den Preisen in US-Dollar.