Obwohl das Scott Addict Gravel das am längsten angebotene Rad in unserem Test ist, zählt es längst nicht zum alten Eisen. Das bevorzugte Terrain des Scott Gravelbikes sind die Schotterautobahnen. Hier spielt das verwindungssteife Bike seine extreme Laufruhe aus und liegt bei Top-Speed vertrauenerweckend sicher auf der Piste. An die Dynamik des Top-Modells, das inzwischen als Addict Gravel RC firmiert, kommt das Testrad wegen des höheren Gewichts und der etwas langsameren Reifen nicht ganz heran.
Die Sitzposition ist sportlich, andere Hersteller gehen inzwischen aber weiter und setzen auf aggressivere Geometrien. Kritikwürdig ist der geringe Komfort. Sowohl am Lenker als auch im Sattel wird es auf Holperpisten unruhig. Da die Reifenfreiheit bereits ausgereizt ist, bleibt ein Tubeless-Setup mit geringem Luftdruck als Tuning-Maßnahme. Dadurch steuert das Gravelbike aber noch etwas träger um Kurven als ohnehin.
Als einziges Modell ist das Scott mit einer Straßengruppe samt Zweifach-Kurbel ausgestattet. Das Gangspektrum ist damit groß, durch die Untersetzung im kleinsten Gang lassen sich auch steile Anstiege gut bewältigen. Zudem bietet das Addict Gravel 10 dank klassischer Lenker-Vorbau-Kombi viel Spielraum bei der Positionsanpassung. Montagepunkte für feste Schutzbleche wappnen das Gravelbike für Regenfahrten. Zudem lassen sich eine kleine Tasche oder Toolbox an den Rahmen schrauben. Insgesamt halten die Schweizer sechs Ausstattungsvarianten (2599 bis 9999 Euro) vor. Darunter ist auch ein Frauenmodell namens Contessa, das sich durch einen kürzeren Vorbau von den anderen Addict-Modellen unterscheidet.