Herzstück des Specialized ist der hauseigene 1.2 SL-Antrieb, den unsere Testfahrer vor allem für sein Ansprechverhalten lobten: In den Stufen Eco und Sport schiebt der Motor homogen, erst der Turbo-Modus kann sich für E-Bike-Neulinge etwas unnatürlich anfühlen.
Der Übergang an der 25 km/h-Grenze ist sanft, der Leerweg kaum spürbar. Die Fahrmodi lassen sich am Controller auf dem Oberrohr oder über kleine Taster im Lenkerbogen auswählen. Neben dem kräftigen und relativ leisen Mittelmotor zeichnet sich das Specialized durch sehr hohen Fahrkomfort aus. Die Sitzposition ist ausgesprochen rückenschonend, weil die vom Roubaix bekannte Federung den Carbonlenker zusätzlich anhebt. Das Future-Shock-System nimmt vor allem starken Schlägen den Schrecken und lässt sich an Terrain und Fahrergewicht anpassen.
Die funkgesteuerte Teleskop-Sattelstütze, MTB-Übersetzung, Befestigungspunkte für Gepäckträger und Schutzbleche sowie Platz für bis zu 56 Millimeter breite Reifen runden den Charakter eines Bikepacking-Modells ab. Bei der Fahrdynamik erinnert das 13-Kilo-Rad dank langem Radstand ebenfalls an unmotorisierte Abenteurer.
Die voluminösen Reifen und der 3-D-gedruckte Sattel, allesamt Eigenentwicklungen, kaschieren die Unnachgiebigkeit der Vario-Stütze. Das S-Works Turbo Creo 2 in Vorjahreslackierung gab es zum Testzeitpunkt mit einem Rabatt von 3.000 Euro. Mit 10.000 Euro bewegt sich das Rad aber immer noch auf einem Preisniveau, das es für viele Interessenten unerreichbar macht. Günstigere Carbon-Varianten bietet Specialized ab 6.000 Euro an, ein Modell mit Alu-Rahmen ist für 4.600 Euro erhältlich.