Lemmo, ein Berliner Start-up für Elektromobilität, will uns den Sommer mit einer limitierten Version seines Lemmo MK2 schmackhaft machen. Das neue “Green Explorer PRO” genannte E-Gravel-Bike basiert auf dem bereits von uns getesteten Modell One E+ aus dem vergangenen Frühjahr. Der neue Lemmo Green Explorer PRO hat dagegen jetzt einen stärkeren Motor: den Lemmo MAX mit 56 Nm statt zuvor 40 Nm Drehmoment, der für kraftvolle Unterstützung auch in anspruchsvollerem Gelände sorgen soll. Zum Akku des neuen Bikes sagt Lemmo nichts - der Smartpac genannte, abnehmbare Akku hatte 531 Wh Kapazität. Der stärkere Motor dürfte daher mit größerem Akku kommen, oder die Reichweite wird sich verringern.
Auch das Herzstück des Antriebs wurde aufgewertet. Während das Urban Lemmo mit einer Shimano Deore 10-fach Schaltung ausgestattet war und noch ist, bildet die Shimano GRX mit 11 Gängen eine Verbesserung in puncto Gangspreizung. Entsprechend ist das Kettenblatt nun mit 42-Zahn-Kurbel in Kombination mit der 11-42-Zahn-Kassette angewachsen. Für die Verzögerung kommen Shimano GRX RX600 Bremshebel zum Einsatz, die mit M6100 Hydraulikbremssätteln gekoppelt sind. An unserem getesteten Lemmo waren es No-Name-Bremsen ohne erkennbaren Hersteller.
Und das Upgrade für das neue Lemmo Green Explorer PRO geht weiter: Das E-Gravelbike rollt auf Continental Terra Trail Reifen, die sich durch viel Grip, gutem Rollverhalten und Langlebigkeit auszeichnen. Diese Bereifung - sagt Hersteller Lemmo und wir bestätigen dass - eignet sich sowohl für Asphalt als auch für unbefestigte Wege. Die genauen Reifendimensionen werden in den zur Verfügung gestellten Informationen nicht genannt.
Erstmalig setzt Lemmo auf einen 440 Millimeter breiten Aluminium-Dropbar mit 20 Grad Flare, was das E-Bike zum Gravelbike macht. Der Green Explorer ist aber auch mit geradem Lenker zu haben. Der Sattel stammt von Selle Royal und verfügt über eine zentrale Aussparung zur Druckentlastung. Die Sattelstütze besteht aus leichtem Carbonfaser-Material, was zur Gewichtsreduktion beitragen soll. Bei unserem Testrad war diese aus Alu. Daher dürfte die jetzt verbaute Stütze zumindest weniger starr sein und ein gewisses Maß an Flex und Dämpfung mit sich bringen.
Genaue Angaben zum Gesamtgewicht des Lemmo Green Explorer PRO macht der Hersteller nicht. Beim Test-Lemmo letztes Jahren waren es 19,6 Kilo - ohne Akku-Pack 16,4 kg. Das neue Gravel-Modell dürfte also mit verbesserter Ausstattung und gleichem Akku-Pack etwas leichter ausfallen.
Optisch sticht der Green Explorer PRO durch seine Lackierung in Pantone 618C Mustard Green hervor, was auch namensgebend war. Diese Farbwahl solle dem Bike einen unverwechselbaren Look verleihen und es zu einem Blickfang auf der Straße und im Gelände machen.
Preislich wird die limitierte Edition “Green Explorer PRO” aktuell für reduzierte 3090 Euro auf der Webseite des Herstellers angeboten. Ein Rabatt von 100 Euro allerdings nur. Im Vergleich zu den 2400 Euro, die vor einem Jahr für das CORE-Modells des Lemmo MK2 abgerufen wurden (aktuell 2289 Euro) ist das ein deutlicher Aufschlag. Allerdings werden damit alle unsere Kritikpunkte von damals behoben: wenig bissige Bremsen und mittelmäßige No-Name-Reifen. Die Farbe ist natürlich Geschmacksache.
Lemmo positioniert den Green Explorer als E-Gravelbike für Fahrerinnen und Fahrer, die sowohl im urbanen Umfeld als auch auf Schotterwegen und leichten Trails unterwegs sein möchten. Die Kombination aus E-Bike-Technologie und Gravel-Geometrie solle längere und dynamischere Fahrten ermöglichen. Der Hersteller betont die sanfte Steuerung und das sichere Handling des Bikes, was besonders Einsteigern und Tourenfans entgegenkommt.