Timo Dillenberger
· 03.06.2024
Der kompakte Rahmen ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger leichter und sportlicher geworden. Die längere Geometrie, die etwas steilere Gabel sowie das tiefere Tretlager sorgen tatsächlich für agileres Handling und effizienteres Treten. Neben dem 3T Exploro Primo und vielleicht dem Merida Silex 700 ist das Giant nahezu optimal ausbalanciert zwischen entspanntem Sitz und biomechanisch optimalem Pedalieren. Den Treppchenplatz holt sich das Revolt nicht zuletzt durch seine Komfortwerte. “D-Fuse” nennen die Taiwanesen die bewusst absorbierend konstruierten Hinterbaustreben und Lenker, die Einbußen in Tretlager- und Steuerrohrsteifigkeit sind locker verschmerzbar.
Den Komfort des Giant Revolt Advanced 2 kann man an allen Griffpositionen genießen, der leichte Backswing des Lenkers und quasi kein Flare ergeben drei komplett unterschiedliche Haltungen von entspannt bis sportlich. Das korrespondiert mit der topmodernen 2-mal-12-GRX-820-Gruppe, die trotz der größten Entfaltung im Test gleichzeitig eine Untersetzung bietet. Als wären das nicht genug Argumente für einen Topallrounder, ist das zweitleichteste Rad gleichzeitig das mit der größtmöglichen Zuladung.
Ein Systemgewicht von maximal 150 Kilo sind selbst für Tourenräder absolut spitze, da ergeben die Gewinde für Gepäckträger und etliche weitere Anbauten richtig Sinn. Nur der grobe Maxxis-Reifen ist nicht ganz so ausgewogen und macht den leichten Flitzer auf festen Wegen unnötig dröge. Zehn Jahre Garantie auf die Gabel und eine lebenslange auf den Rahmen spricht für Vertrauen in die Qualität.
Nicht das aufregendste, dafür kompletteste Gravelbike? In Kombination aus Messwerten und subjektiven Fahreindrücken dank seines schlanken und stabilen Rahmensets, wertiger, durchweg passender Komponenten und einer top ausgewogenen Geometrie zumindest dem Rose Backroad auf den Fersen.