Conway GRV 9.0Agiler Flitzer für technische Pfade

Timo Dillenberger

 · 02.06.2024

Conway GRV 9.0: Agiler Flitzer für technische PfadeFoto: Matthias Borchers
Conway GRV 9.0
Das Conway GRV 9.0 ist ziemlich agil und steif, weshalb man vor allem auf technisch anspruchsvollen Pfaden viel Spaß mit dem Bike haben kann. Insgesamt ein Flitzer, der eher für kürzere Strecken konzipiert wurde.

Vom leichten Carbonrahmenset gibt es zwar vier Größen, die aber recht eng beieinander liegen! Das Oberrohr wächst von S bis XL um nur gut sechs Zentimeter, große Fahrer könnten beim verhältnismäßig kurzen Rahmen in Schwierigkeiten kommen. Wie beim Bulls Machete und Marin Headlands 1 ist der Lenker nicht weit weg, aber eher tief, man kann sportlicher sitzen, als das die nackten STR-Werte ahnen lassen. Bei der Gewichtsverteilung gehört der Flitzer zu den neutralsten Bikes. Sein Radstand ist ähnlich kurz wie beim Marin, es ist aber eben nicht so frontlastig und mit längerem Vorbau viel beherrschbarer.

Mechanisch, elektrisch, 11 bis 24 Gänge – Platz für alles: Das Conway bietet eine gute Plattform zum Tunen. Tipp: Auch eine Nummer größer probefahren, um nicht ganz so kurz zu sitzen.Foto: Matthias BorchersMechanisch, elektrisch, 11 bis 24 Gänge – Platz für alles: Das Conway bietet eine gute Plattform zum Tunen. Tipp: Auch eine Nummer größer probefahren, um nicht ganz so kurz zu sitzen.

Das Vorderrad des Conway GRV 9.0 baut zusätzlich dank den wohl allroundigsten Reifen im Test viel Grip auf Schotter und Trails auf; natürlich läuft es dafür eher mal einer Spur nach, Einsteiger könnte das überfordern, da wird auch der an sich gut gewählte Lenker mit flachem Drop und deutlichem Flare wenig helfen. Die tolle Farbe und kontrastreiche Teile lassen erkennen: Das GRV ist ready für fast jede Um- und Aufrüstung, die schwarzen Ein- und Auslässe für zusätzliche Kabel und Züge sowie Sockel für einen Umwerfer heben sich deutlich ab. Der Mix aus GRX-400-, 600- und 800er-Teilen war ohne zusätzliches Gepäck unauffällig, das am wenigsten steife Lenklager sowie ein mittelmäßiger Sitzkomfort sprechen aber eh nicht für den Toureneinsatz. Mit dem zulässigen Gesamtgewicht von guten 130 Kilo müssen die günstigeren Bremsen auch deutlich kräftiger bedient werden. Für flotte Kurztrips mit Packingtaschen ist das Conway aber ganz okay.

Der kurze Flitzer hat vor allem auf technisch anspruchsvolleren Pfaden echt Spaß gemacht, flanieren geht dank der Geometrie am Oberlenker aber auch noch, fürs Reisen zu wendig und steif. Tipp: Das leichtere GRV 10.0 gibt´s für 200 Euro mehr mit 22 Gängen.

Im großen Vergleich: 16 Gravelbikes im Test


Conway GRV 9.0: Note & Details

  • Note: 2,4
  • Preis: 2799 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Komplettrad: 9,52 Kilo
  • Rahmengrößen: 45 / 47 / 49 / 50 cm (Testgröße gefettet)
Conway GRV 9.0Foto: Matthias BorchersConway GRV 9.0

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 475 / 545 / 150 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 586 / 370 Millimeter / 1,584
  • Stack+/Reach+/STR+: 644 / 536 Millimeter / 1,201
  • Radstand/Nachlauf: 1010 / 65,2 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano GRX 812 (1 x 11; 40, 11–42 Z.) | Note: 3,5
  • Bremsen: Shimano GRX 400 (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Schwalbe G-One Allround 40-622 (eff.: 38,5 mm) | Note: 2,5
  • Laufräder: Shimano HB-M RS 470
  • Laufradgewichte: 1797 / 2489 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile des Conway GRV 9.0

  • Plus: leichtes robustes Rahmenset, top Reifen, wendig auf vielen Terrains
  • Minus: Shimano-Teilemix, wenig Komfort am Lenker, wenig laufruhig

Stärken, Schwächen und weitere Details des Conway GRV 9.0Foto: MYBIKEStärken, Schwächen und weitere Details des Conway GRV 9.0

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