Cannondale Synapse Neo Allroad 1Ist das noch ein Gravelbike?

Jens Klötzer

 · 15.09.2025

Das Cannondale Synapse Neo im Test
Foto: Wolfgang Papp
Im Test: Das E-Gravelbike Cannondale Synapse Neo Allroad 1. Ist das noch ein Gravelbike? Oder ist das Rad mit Beinamen “Allroad” doch eher ein Rad mit dem Hang zur Straße? Der Test verrät es.

​Man kann darüber diskutieren, ob das unterstützte Cannondale Synapse Neo Allroad 1 als „echtes“ Gravel­bike durchgeht. Einerseits sind die voluminösen Reifen und der breit gefächerte Einfach-Antrieb typische Merkmale. Andererseits firmiert das Modell beim Hersteller unter dem Begriff Allroad, der Modellname Synapse schlägt zudem eine Brücke zum gleichnamigen Marathonrennrad. Alternativ ist das Gefährt auch mit Shimano 2x12-Antrieb und schmaler 30-Millimeter-Bereifung zu haben.

Cannondale Synapse Neo Allroad 1: Zwischen Gravelbike und Marathonrad

Der breit gefächerte Einfach-Antrieb gehört zu den typischen Merkmalen eines Gravelbikes.Foto: Wolfgang PappDer breit gefächerte Einfach-Antrieb gehört zu den typischen Merkmalen eines Gravelbikes.

Die schwach profilierten Pneus am Testrad sind zwar zehn Millimeter breiter, aber auch nicht wirklich geländetauglich. Das Gros der Wettbewerber rollt auf deutlich breiteren und griffigeren Pneus, was im Gelände mit Motor von Vorteil ist: Das Cannondale stößt früh an Traktionsgrenzen. Auch das Komfortversprechen beschränkt sich im Wesentlichen auf die überaus aufrechte Sitzposition, im Vergleich fährt sich das Cannondale eher hart. Auf befestigtem Geläuf fühlt sich das Synapse Neo auch in dieser Ausstattung deutlich wohler als auf ruppigen Trails. Dort fährt sich der potente Bosch-Motor am besten mit höheren Trittfrequenzen.

Powermeter überflüssig: Das Display liefert viele Fahrdaten bis hin zur eigenen Tretleistung, die der Motor exakt messen kannFoto: Wolfgang PappPowermeter überflüssig: Das Display liefert viele Fahrdaten bis hin zur eigenen Tretleistung, die der Motor exakt messen kann


Die Performance des E-Gravelbikes

Dann drückt er das Rad in der geringsten Unterstützung sanft, aber deutlich spürbar an die 25 km/h-Marke, wobei man nur zart aufs Pedal treten muss. In der Ebene wirkt alles über dem Eco-Modus maßlos übertrieben.

Bosch-Power an Bord des Cannondale.Foto: Wolfgang PappBosch-Power an Bord des Cannondale.

Mit dem 400 Wh-Akku sind dann locker dreistellige Kilometerleistungen drin. Seine wahre Stärke spielt der Antrieb an steilen Anstiegen aus, die im Turbo-Modus sprichwörtlich zum Kinderspiel werden. Wer mit dem Cannondale Sport treiben will, muss sich also zwingen, das Aggregat zu drosseln oder ganz abzuschalten. Allerdings werden die sehr aufrechte Sitzposition und das hohe Gewicht dabei ziemliche Spaßbremsen. Für gemütliche Touren oder zum entspannten Pendeln eignet sich das 6.999-Euro-Rad dagegen perfekt. Die weiteren Neo-Modelle kosten 5.899 Euro (Allroad) oder 8.499 Euro (Straße).

Cannondale Synapse Neo Allroad 1: Technische Daten

​Cannondale Synapse Neo Allroad 1Foto: Wolfgang Papp​Cannondale Synapse Neo Allroad 1
  • Preis: 6.999 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Komplettrad: 14,3 Kilo
  • Max. Systemgewicht: 150 Kilo
  • Rahmengrößen: XS, S, M, L, XL

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 544/571/193 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 643/396 Millimeter/1,62
  • Stack+/Reach+/STR+: 702/559 Millimeter/1,26
  • Radstand/Nachlauf: 1084/62 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: SRAM Force XPLR AXS (1x12; 38, 10-44 Z.)
  • Bremsen: SRAM Force (160/160 mm)
  • Reifen: Vittoria Terreno Dry (40 mm)
  • Laufräder: Cannondale GXD10
  • Laufradgewichte: 1.728/2.328 Gramm

Motor

  • Modell: Bosch Performance Line SX (Mittelmotor)
  • Spitzenleistung: 600 Watt
  • Maximales Drehmoment: 55 Nm
  • Akkukapazität: 400 Wh
  • Fahrstufen: 4

Vor- und Nachteile des Cannondale Synapse Neo Allroad 1

Stärken und Schwächen vom Cannondale Synapse Neo Allroad 1Foto: TOUR
  • Plus: starker Motor mit viel Reichweite, sehr hohe Gewichtsfreigabe
  • Minus: relativ schwer, Reifen mit wenig Traktion im Gelände

Meistgelesen in der Rubrik Fahrräder