3T Exploro PrimoGravel-Allrounder, wie er im Buche steht

Timo Dillenberger

 · 28.05.2024

3T Exploro Primo: Gravel-Allrounder, wie er im Buche stehtFoto: Matthias Borchers
3T Exploro Primo
Das 3T Exploro Primo glänzt als Allrounder und ist in dem großen Gravelbike-Test unsere “Sportgerät”-Empfehlung. Es ist stylisch und sportlich, allerdings auch relativ schwer.

Nirgends decken sich gemessene und gefühlte Eigenschaften so wie beim Exploro. Eyecatcher ist der brachial wirkende Träger als Unterrohr, wahrscheinlich ist der für die tollen Werte bei der Verwindungssteifigkeit verantwortlich. Das wiederum erlaubt offenbar, den Monostay-Hinterbau etwas softer zu konstruieren, trotz ovaler Sattelstütze sitzt man sicher und bequem im Sattel, auch über Stock und Stein. Gabelscheiden und Lenker sind ein Stück härter, mit dem STR+-Wert von 1,113 liegt die Lenkachse aber in Fahrtrichtung vor den Schultern, Stöße von unten gehen sozusagen am Rumpf vorbei, die Arme werden zu effizienten Stoßdämpfern. Das ist auch gut so, nach Trek und Marin ist das 3T das frontlastigste Rad, die groben Pirellis folgen durch diese Balance auch heftigen Manövern im Dreck, mitunter aber auch Spurrillen.

Der Monostay-Hinterbau sorgt nicht nur für carbonuntypischen Komfort, er hält auch Platz für Reifen bis 54 mm. Die Sattelstütze des 3T gehört zum Aerokonzept des Rahmens.Foto: Matthias BorchersDer Monostay-Hinterbau sorgt nicht nur für carbonuntypischen Komfort, er hält auch Platz für Reifen bis 54 mm. Die Sattelstütze des 3T gehört zum Aerokonzept des Rahmens.

Und wegen des rahmenimmanenten Komforts gehen auch die eher schmaleren Reifen okay. Deren Profil bildet mittig eine Art Steg, auf dem der Reifen auch auf Asphalt ganz gut rollt, für Highspeed-Fahrten fehlen der Rival-Gruppe aber etwas die großen Gänge, für den bergigen Geländeritt eine Untersetzung. Mit anderem Kettenblatt könnte man die Ausrichtung noch in die ein oder andere Richtung ändern, das Schaltwerk kann nicht mehr als die 42 Zähne hinten schalten. Der tolle Lenker fast ohne Flare und das Fehlen von Gewinden am Hinterbau sprechen für die sportliche Ausrichtung, dazu passt auch die effiziente Sitzposition. Das 3T ist das einzige Rad, mit dem wir die 19-%-Steigung der Testrunde am Unterlenker bewältigt haben.

Wer körperlich halbwegs fit ist und ein paar Grundlagen in Fahrtechnik beherrscht, findet mit dem Italiener einen stylischen Top-Allrounder. Geometrie, Sitzposition und Balance sind genau so, wie wir uns das bei einem sportlichen Gravelbike vorstellen.

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3T Exploro Primo: Note & Details

  • Note: 2,2 (Gravel-Spezial-Tipp: Sportgerät)
  • Preis: 2925 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Komplettrad: 9,41 Kilo
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL (Testgröße gefettet)
3T Exploro PrimoFoto: Matthias Borchers3T Exploro Primo

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 515 / 565 / 151,6 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 587 / 387 Millimeter / 1,517
  • Stack+/Reach+/STR+: 641 / 576 Millimeter / 1,113
  • Radstand/Nachlauf: 1015 / 59 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: SRAM Rival (1 x 12; 42, 11–42 Z.) | Note: 3,5
  • Bremsen: SRAM Rival (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Pirelli Cinturato Gravel M 40-622 (eff.: 40,5 mm) | Note: 1,5
  • Laufräder: Fulcrum Rapid Red 900
  • Laufradgewichte: 1753 / 2498 Gramm (vorne/hinten)

Vorteile & Nachteile des 3T Exploro Primo

  • Plus: Ausgewogene Geometrie, top Sitzkomfort, Crash Replacement
  • Minus: Zu kleine Spreizung der Gänge, wenig Fixpunkte für Gepäck

Stärken, Schwächen und weitere Infos zum 3T Exploro PrimoFoto: MYBIKEStärken, Schwächen und weitere Infos zum 3T Exploro Primo

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