Georg Bleicher
· 07.03.2024
Ja, wir fanden das Design des neuen Winora Radius gelungen: vom leicht konischen Steuerkopf, der clean die Züge und Kabel aufnimmt, bis zum scheinbar nahtlos integrierten Gepäckträger. Die Systemträgerplatte auf dem glatten Träger nimmt Gepäcktaschen und andere Gepäcklösungen auf.
Im auch technisch sauber gemachten Alurahmen – super: die integrierte Anhängerkupplung an der Hinterachse – steckt ein Performance-Line-Antrieb von Bosch, im Unterrohr ein etwas hakelig herausnehmbarer 500-Wattstunden-Akku. Der Motor läuft gewohnt harmonisch und arbeitet gut mit der Fünfgang-Nexus im Hinterrad zusammen.
Die Sitzposition ist mit Speedlifter in Sekunden auf jede Größe einstellbar. Noch schneller geht’s an der Ampel, den Sattel per Lenkerhebel auf ein angenehmes Standniveau abzusenken.
Das Handling des Winora Radius: gelassen, bei einer Lenkung wie auf Schienen und bestem Geradeauslauf – auch wegen des langen Radstands von satten 110 Zentimetern. Beim Ampelstopp genügt ein Druck aufs Lenkerhebelchen, und der Sattel senkt sich auf Komfortstandhöhe. Nach dem Losfahren kurz entlasten, und schon thront man wieder auf Pedalierhöhe. Man sitzt tendenziell aufrecht und absolut entspannt und genießt das Handling.
Nicht gefällt der mittige Ständer, der das Rad mit 20 Kilo Gepäck auf dem Träger kaum hält und beim Rangieren blockiert. Für 3999 Euro bekommt man viel fürs Auge und die Praxis geboten, auch wenn manchem zum kompakten runden Glück noch der Riemenantrieb fehlt.
Das Radius ist ein Bike für viel Freude beim Gucken und Fahren, familien- und mit MIK-Täger-Ausstattung und Anhängeraufnahme auch transportfreudig. Die Laufkultur ist sehr exakt und ausgeglichen, und das Design kann manchen ohnehin begeistern... – Georg Bleicher, Testredakteur