Timo Dillenberger
· 18.10.2024
Angelehnt an die bei Radkurieren und besonders bei jungen „Intellektuellen“ beliebten alten Rennradrahmen der 80er kommt das Rad sehr clean, aber mit knalligen Farben daher. Gebrochen wird der Look durch den massiven Frontträger, der allerdings Zubehör und nicht Serie ist. Das Rad macht so an der Ampel schon Eindruck.
Noch mehr, wenn jeder Schaltvorgang vom leisen Surren des Stellmotors der Schaltung begleitet wird, denn: Das Hobo gibt es tatsächlich mit einer funkgesteuerten, elektronischen Schaltung. Das hat weniger greifbare Bedienungsvorteile, ist aber einfach ein Statement, eine so moderne Schaltung an ein eher clean und simpel aufgebautes Rad zu schrauben.
Und so wie das Hobo daherkommt, könnte es aussehen, wenn Produktmanager mal freie Hand bekommen. Die kontrastierende Farbgebung ist dabei nur die Kirsche auf der Sahne. Wer es nicht mag, es gibt alle Hobos auch in „gedeckterer“ Kombi. Den allermeisten Testern und Passanten gefiel aber gerade die frische, knallige Farbe, zumindest auf den zweiten Blick.
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Schwerer gewöhnen kann man sich zumindest aus der Fahrerperspektive an die Ausmaße des Frontträgers. Man sieht das Vorderrad nicht, dass der Träger nicht mitlenkt, verwirrt zusätzlich.
Alles wohl eine Frage der Zeit, nicht aber die Abmessungen von Träger und vor allem Lenker. Mit 78 Zentimetern ist der definitiv nicht mehr Stadtdschungel tauglich! Engstellen wie an Bahnübergängen oder am Ende von Brücken werden zur fahrerischen Reifeprüfung.
Dafür muss man sagen: Selbst mit viel Gewicht auf der Front, das City Bike bleibt durchaus stabil und gut steuerbar, viel besser als bei Lenkertaschen und -körben. Etwas aufpassen muss man bei der Höhe der Beladung, die Lenkerenden schwenken über die Ladefläche. Tipp: Unter dem reichhaltigen und cleveren Zubehör für das Rose Hobo befindet sich eine genau passende Tasche.
Wenn man mehr Platz zum Manövrieren hat, kann man dem Rad auch richtig die Sporen geben, geradeaus kann es besser als enge Kurven, zur dynamischen Fahrweise würden eben auch die schnellen Schaltzeiten einer elektrischen Sram eTap super passen.
Wegen der üppigen Maße der Front, insbesondere des Lenkers, könnte das Rose Hobo eher die Vorstädte erobern als enge Zentren. In Sachen Wow-Effekt lag es wenig überraschender Weise vor den meisten Bikes auf dem Radweg.