Was geht ab? Wenn das Storck Name:2 aufkreuzt, rechnet man schnell mit Kunststücken auf dem City-Pflaster. Die BMX-ähnliche Optik mit kleinen, aber breiten 24er-Reifen, dem superbreiten Carbon-Lenker und dem tief gezogenen Unterrohr lügt nicht: Das Rad ist gekommen, um eine Show abzuziehen. Die Sitzposition ist eher MTB-mäßig, und so fährt sich das Rad mit 16,5 Kilo auch: wieselflink, sehr wendig und kurvenwillig.
Der Fazua 50 Ride Trail ist mit 50 Newtonmetern nicht so kräftig wie der neuere 60er, sorgt aber für angenehmen Schub. Der E-Bike Motor wird über ein Panel am Oberrohr eingeschaltet, das dann per LED Ladestand und Unterstützungsmodus anzeigt. Bei Antritt reagiert er recht direkt und gibt auch bei höherer Trittfrequenz die Leistung gefühlt analog zur Trittleistung des Fahrers ab. Insgesamt kommt dieser E-Antrieb nicht ganz an das harmonische Zusammenspiel von Mensch und Maschine des neueren 60ers heran; mit gut 45 bis 50 Kilometern Reichweite ist man mit dem Storck Name:2 im urbanen Bereich gut bedient.
Auch der leichte Storck Name:2-Carbonrahmen selbst ist ein Kunststück: Links “fehlt” das Sitzrohr, rechts die Kettenstrebe. Sieht irre aus, ist aber Design – und gefällt beim zweiten Hinsehen dann doch vielen ziemlich gut. Steifigkeit mangelt dem Rädchen mit fetten 24-Zoll-Schlappen deswegen keinesfalls. Wer sich traut, fegt schnell wie sicher mit perfekter Kontrolle auch um richtig enge urbane Ecken. Gebremst wird mit entsprechend hoher Performance per Magura-Scheibenbremsen. Sie packen knackig, aber fein dosierbar zu.
Gleich noch ein Schmankerl: Der vermeintliche Singlespeeder wird per Classified-Nabe in der Hinterradnabe geschaltet. Dieses Nabengetriebe für Sporträder – vor allem im Gravel-Bereich wird sie gerade zur Berühmtheit, da sie effizient den Umwerfer der Kettenschaltung ersetzt – sorgt für den zweiten Gang. Minimalismus, der aber nicht nur für sich steht: Dank Gates-Riemenantrieb und diesem Getriebe gehört das Name:2 zu den Sorglos-E-Bikes des Vergleichs der leichten Pedelecs.
Kaum nötig zu sagen, dass das Storck Name:2 auch ohne Antrieb gut fahrbar ist. Wer die flache, sportliche Haltung und die enorme Lenkerbreite mag, kann das Rad dank angenehm stabiler Schutzbleche und kleinem Träger sowie hochwertiger Beleuchtung durchaus auch für die Pendler-Kurzstrecke in der City nutzen. Dabei kann das Name:2 sogar praktisch sein, zumindest bei Transport und Unterbringung: Das Rad ist am Oberrohr spielend leicht zu greifen und zu tragen, und in der Garage bringt man es mit quergestelltem Lenker sehr platzsparend unter.
Man mag die Form, oder man mag sie nicht? Auffällig sportlich-urban gibt sich das Storck Name:2 mit Fazua-Motor. Ein Rad, das dem junggebliebenen, hippen Eisdielenanroller oder Büropendler mit selbstbewussten Sportgenen viel Freude macht – das nötige Kleingeld vorausgesetzt.