Tiefeinsteiger? Nicht wirklich, eher eine Sonderform, die aber bestens in unseren Testrahmen passt. Hier geht’s um ein tiefgezogenes Oberrohr, das sich dem Knick des Akku-tragenden Unterrohrs anschließt und dann mit kleinem Schwung ausläuft. Die Aussparung über dem Tretlager, die so geschaffen wird, füllen der Bosch CX-Motor und eine Kunststoffverkleidung in Mattschwarz. Gelungenes Design! Jedenfalls ist der Komfort beim Aufsteigen nicht viel geringer als bei so manchem “echten” Tiefeinsteiger im Vergleich. Der angesprochene Akku, der bei einer früheren Besprechung unseres Magazins noch nicht herausnehmbar war, kann jetzt einfach per Schlüsseldreh seitlich aus seinem Fach gekippt werden. Einfach und praktisch, danke für die Änderung!
Irgendwo zwischen aufrecht und entspannt sportlich sitzt man auf dem Elite 7, den leicht gebogenen Lenker sicher in Händen. Verstellbarer Vorbau, ergonomische Griffe, ein sehr übersichtliches Intuvia-100-Display und der 5-Gang-Schaltgriff der Nabenschaltung sorgen für eine Wohlfühlergonomie. Damit auch die Sicherheit nicht zu kurz kommt, haben die Bremsscheiben Durchmesser von 180 Millimetern.
Der CX-Motor schiebt gewohnt kräftig an und liefert bis zu 75 Newtonmeter. Das Rad will mit dieser Kraft gern geradeaus. Für wendiges Fahren fällt mehr Kraft als erwartet am Lenker an. Unter anderem sorgen die breiten Energizer-Plus-Tour-Reifen für diese starke Tendenz zum Geradeauslauf. Gefallen finden auch die robusten Radschützer aus Metall, hinten als tragende Komponente für den Gepäckträger verbaut. Passend gewählt, wenn auch nicht leistungsstrotzend, ist die Lichtausstattung mit dem Busch & Müller-Myc-Scheinwerfer mit 50 Lux und das schon klassische Busch & Müller-Toplight hinten.
Am massiv wirkenden Steuerkopf des Bergamont E-Horizon finden sich vier Aufnahme-Ösen für Zubehör von Bergamont. Ein stabiler Korb kann hier sehr sicher und schön angebracht werden. Er macht das Rad nicht zum echten Lastenrad, ist aber praktisch und schafft mehr Transportmöglichkeiten. Nicht gefallen haben der höhenverstellbare Ständer und seine Position. Ein Dreh des Lenkers nach rechts genügt, um ihn nach hinten zu klappen und das Rad umfallen zu lassen. Ein Seitenständer sollte, auch wegen der Gewichtsverteilung beim Beladen, an den Hinterbau. Dort ist er außerdem dem Pedal nicht im Weg, wenn rückwärts geschoben wird. Ansonsten funktioniert das Bergamont aber so souverän wie sein gelungenes Design.
Ansprechendes Design, ergonomisch anpassbare Sitzposition, starker Motor, Fahrsicherheit und ein sehr guter Antrieb treffen auf schöne und wenige unschöne Details. Das Rad kann Vieles und bringt dabei auch viel Fahrspaß, sofern man kein Kurven-Rowdy sein will. Die 4699 Euro sind allerdings kein Schnäppchen.