Test Tenways CGO 800 PlusLässig, komfortabel, unter 2000 Euro

Adrian Kaether

 · 03.09.2025

Das Tenways fährt sich betont relaxed und lässig. Für unseren Geschmack dürfte der Rahmen etwas steifer sein.
Das Tenways CGO 800 Plus zielt darauf ab, durch hohe Benutzerfreundlichkeit und einen günstigen Preis zu überzeugen. Der motorisierte Tiefeinsteiger ist für unter 2000 Euro erhältlich. Wir haben das Tenways E-Bike in der Stadt getestet, um seine Praxistauglichkeit zu bewerten.

​Muss ein E-Bike wirklich 3000 Euro und mehr kosten? Mit niederländischem Chic und chinesischer Innovationskraft hat sich Tenways einen Namen gemacht. Das Erfolgsrezept: Minimalistische und dadurch günstige E-Bikes. Oft mit Riemen und ohne Gangschaltung, dafür aber mit smarten Features, die man selbst an vielen teuren Bikes klassischer Fachhandelsmarken vermisst. Eine gute App, ein geringes Gewicht dank reduzierter Technik und eine integrierte Beleuchtung.



Mit dem CGO 800 Plus entfernt sich Tenways etwas von der ursprünglichen Linie. Der Rahmen ist als komfortabler Tiefeinsteiger ausgelegt und verfügt über eine Federgabel. Unser Modell mit dem Zusatz Plus kommt sogar mit Kettenschaltung statt als Singlespeed. Auf dem Riemen muss man dafür verzichten, erntet aber eine variable Übersetzung für leicht hügeliges Gelände.

Tenways CGO 800 Plus: Tenways-Motor // 475 Wh // 25,3 kg // 1899 Euro.Foto: Georg GrieshaberTenways CGO 800 Plus: Tenways-Motor // 475 Wh // 25,3 kg // 1899 Euro.

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Tenways CGO 800 Plus: Die Fakten im Überblick

  • Preis: 1899 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 25,3 Kilogramm (MYBIKE Messung)
  • Antrieb: Tenways C9, 475 Wh
  • Schaltung: Shimano Claris (8-fach)
  • Übersetzung: 48; 11 - 32 Zähne
  • Bremsen: Shimano MT 201 (Zweikolben)
  • Reifen: CST Classic Zeppelin XL, 50 mm
  • Lichtanlage v. / h.: Tenways / Tenways integriert
  • Gepäckträger: MIK, 25 kg
  • Rahmengrößen: Einheitsgröße
  • Rahmenform: Wave
  • Gabel: SR Suntour NEX Coil
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 145 kg
  • Garantie: 5 Jahre auf Rahmen
  • Besonderes: Farbdisplay im Vorbau mit guter App
Der Tenways C9 Nabenmotor im Heck soll bis zu 45 Nm Drehmoment bieten.Foto: Georg GrieshaberDer Tenways C9 Nabenmotor im Heck soll bis zu 45 Nm Drehmoment bieten.

Voll auf Konnektivität: Motor und Display am Tenways

Trotz niedrigem Preis geht Tenways beim Thema App und Display in die Vollen. Im Vorbau ist ein farbiger Screen integriert. Er zeigt sogar eine einfache Navigation mit Richtungspfeilen an. Touch gibt‘s nicht, die Bedienung erfolgt über den Vier-Wege-Schalter am Lenker und über eine benutzerfreundliche App mit integriertem Google Maps Routing. Tenways spart dafür an der Ausstattung. Der Nabenmotor liefert 45 Newtonmeter Drehmoment. In der Praxis zeigt der Tiefeinsteiger - wenig überraschend - keine dynamischen Ambitionen.

Das Farbdisplay bietet eine einfache Navigation mit Pfeilen. Zum Entsperren muss ein Pin-Code eingegeben werden.Foto: Georg GrieshaberDas Farbdisplay bietet eine einfache Navigation mit Pfeilen. Zum Entsperren muss ein Pin-Code eingegeben werden.

Lässig und komfortabel: Das Tenways im Praxis-Check

Dafür brilliert das Tenways beim lässigen Gleiten im Stadtverkehr. Die Sitzposition ist komfortabel und bringt viel Überblick. Die Einheitsgröße des Rahmens passt in etwa für Menschen zwischen 165 und 180 Zentimeter Körpergröße. Der Nabenmotor schiebt zwar nicht dynamisch aber erstaunlich kräftig und bleibt dabei sehr leise. Da die Motorlast wie bei allen Nabenmotoren nicht über die Kette läuft, schaltet die günstige Rennradschaltung Shimano Claris butterweich.

Die einfache Claris Rennradschaltung hat keine hohe Bandbreite, schaltet aber sehr weich. Gut für Stadt und Hügel, zu steil sollten die Berge aber nicht werden.Foto: Georg GrieshaberDie einfache Claris Rennradschaltung hat keine hohe Bandbreite, schaltet aber sehr weich. Gut für Stadt und Hügel, zu steil sollten die Berge aber nicht werden.

Leider ist der Rahmen wenig steif und verwindet sich schon ohne Beladung etwas in Kurven. Mit Gepäck will man definitiv nicht mehr beide Hände vom Lenker nehmen. Wer hier sensibel ist, sollte lieber zu einem anderen Modell mit Diamant-Rahmen greifen. Dafür punktet das CGO 800 Plus mit viel höherem Komfort als die bisherigen Tenways Räder. Die Rückbiegung des Lenkers ist sehr angenehm, der Selle-Sattel gut gewählt, auch die Federgabel funktioniert gemessen am Preissegment anständig.

Das Tenways fährt sich betont relaxed und lässig. Für unseren Geschmack dürfte der Rahmen etwas steifer sein.Foto: Georg GrieshaberDas Tenways fährt sich betont relaxed und lässig. Für unseren Geschmack dürfte der Rahmen etwas steifer sein.

Tenways denkt außerdem an Reifen mit zusätzlicher Pannenschutzeinlage und einen stabilen Seitenständer. Mit dem leicht nach oben entnehmbaren Akku sind gut 60 Kilometer Reichweite drin. Kritikpunkte: Die stylischen Schutzbleche bringen keinen optimalen Wetterschutz, der Gepäckträger an unserem Testrad wies offenbar einen Verarbeitungsfehler auf. Hier muss dann trotz digitalem Vertriebskonzept einer der Tenways-Fachhändler weiterhelfen.

MYBIKE-Bewertung des Tenways CGO 800 Plus

Stärken

  • Entspanntes Fahrgefühl und leiser Motor
  • App und Display
  • Preis-Leistung

Schwächen

  • Fahrstabilität/Steifigkeit grenzwertig niedrig
Auf dem Tenways sitzt man betont aufrecht. Vor allem in Stadt und Alltag ist das Tenways gut aufgehoben.Foto: MYBIKE TestabteilungAuf dem Tenways sitzt man betont aufrecht. Vor allem in Stadt und Alltag ist das Tenways gut aufgehoben.

MYBIKE-Fazit zum Tenways CGO 800 Plus

Für unter 2000 Euro macht das Tenways* seine Sache gut. Extrem relaxtes Fahrgefühl mit aufrechter Sitzposition und leisem Motor. Die tolle App und das integrierte Display wirken durchdacht. Die Fahrstabilität könnte etwas höher sein und der Defekt am Gepäckträger ist ein unnötiger Fauxpas. - Adrian Kaether, Testleiter MYBIKE
Adrian Kaether ist Testleiter bei MYBIKE.Foto: Georg GrieshaberAdrian Kaether ist Testleiter bei MYBIKE.

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