Wer erstmals nach einem E-Bike sucht, der landet oft hier: Beim klassischen E-Trekkingrad. Gute dreitausend Euro veranschlagt Kalkhoff für das Einstiegsmodell Endeavour 3 Move, das mit einem Motor von Bosch, günstigen hydraulischen Bremsen und Cues-Schaltung ausgestattet ist. Allerdings: Es sind nicht die Zutaten allein, die ein gutes Rad ausmachen. Kalkhoff kann hier glänzen und garniert das Endeavour mit einer guten Geometrie und praktischen Alltags-Features.
Grundsolide ist der Mittelmotor von Bosch, der aus einem Akku mit 500 Wattstunden gespeist wird. Allerdings ist der Performance Line schon ein etwas älteres Modell. Sein Vorteil: Das Antriebsgeräusch ist relativ leise. Im Ansprechverhalten sowie auch im Tretwiderstand bei ausgeschalteter Unterstützung und über 25 km/h sind modernere Motoren im direkten Vergleich aber noch etwas besser. Mit der relativ kleinen Batterie sind Touren von 60 bis 70 Kilometern realistisch. Das Display zeigt nur die wichtigsten Daten zur Fahrt an, bietet aber wenig zusätzliche Funktionen.
Die sonstige Ausstattung ist einfach gehalten. Das ist üblich in dieser Preisklasse. Immerhin gönnt sich Kalkhoff gute Flügelgriffe von Ergon. Der schlichte Polster-Sattel sitzt sich aber auf längeren Touren leicht durch. Richtig kleine Gänge bietet das Kalkhoff nicht. An Steigungen muss also der Motor viel mithelfen. Größtes Manko aus unserer Sicht: Die einfache Suntour-Gabel, die schon ab Werk in den Tauchrohren wackelt. Das hinterlässt keinen wertigen Eindruck. Starrgabeln wären an einfachen E-Trekkingrädern die bessere Wahl, sind am Markt aber die absolute Ausnahme.
Die größte Stärke des Endeavour zeigt sich in der Praxis. Hier gefällt das Kalkhoff mit intuitivem Handling und sehr komfortorientierter, aufrechter Sitzposition. Trotzdem fährt sich das Endeavour keineswegs träge oder indirekt, sondern bewältigt auch enge Wechselkurven im Stadtbetrieb mit großer Leichtigkeit. Hoher Komfort oder direktes Handling? Dem Kalkhoff gelingt es, beides gut miteinander zu vereinen.
Bei kleinen Unebenheiten spricht die schlichte Gabel aber nur widerwillig an, die einfache Schaltung wirkt etwas undefiniert. Die Schutzbleche und der gute Gepäckträger bringen einen hohen Alltagsnutzen, das Licht dürfte etwas heller sein.
Das Kalkhoff Endeavour 3 überzeugt als günstiges, komfortables und leicht zu fahrendes Einsteiger-Rad. Natürlich dürfte die Ausstattung etwas besser sein, echte Kritik am E-Trekkingbike kann man mit Blick auf den Preis aber kaum äußern. - Barbara Merz-Weigandt, Chefredakteurin MYBIKE
Mit Riemenantrieb und Pinion-Motor mit integriertem Neun-Gang-Getriebe kommt das Goroc TR fast ohne Wartung aus und zeigt, was im Trekking-Bereich aktuell möglich ist. Der Nachteil von so viel Technik: Ein etwas höheres Gewicht und ein hoher Einstiegspreis ab 5.999 Euro >> hier erhältlich.
Viel Komfort und trotzdem leicht? In unserem Test in MYBIKE 2/25 konnte uns das Diamant Zing Trip Plus überzeugen. Breite Reifen und die gute Gabel federn exzellent, dank Aufsetz-Akku wiegt das Bike nur etwa 23 Kilogramm und kostet ab 3.799 Euro.
Wie das Flyer (oben) setzt auch das Victoria auf maximale Wartungsfreiheit im Alltag. Und: Das Cysalo 13 ist mit 3.099 Euro auch noch richtig günstig. Ein hochwertiger Riemenantrieb und eine 7-Gang-Nabenschaltung sind trotzdem mit an Bord, der E-Antrieb kommt von Bosch.